Brilon-Altenbüren. Tülay Feller aus Brilon hat sich ihren Traum erfüllt und arbeitet nun als mobile Friseurin. Weshalb sie sich zu diesem Schritt entschlossen hat.
Wenn Tülay Feller mit ihrem Friseur-Equipment anreist, dann wird das Wohn- oder Badezimmer ihrer Kundinnen und Kunden zum ganz privaten Friseur-Salon. Die 35-Jährige arbeitet als mobile Friseurmeisterin. Vor drei Monaten ist sie mit ihrer Familie von Warstein-Belecke nach Altenbüren gezogen. Sie erzählt, warum sie ihren Job liebt und nach einer schwierigen Zeit positiv in die Zukunft schaut.
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Schwerpunkt: Haarverlängerungen und Haarverdichtung
„Es ist toll, so facettenreich zu arbeiten. Immer sofort die Ergebnisse mit meinen Kunden zusammen zu besprechen und positive Feedbacks zu bekommen“, erklärt Tülay Feller. Sie findet: „Das Friseurhandwerk ist ein sehr individueller Job, der durch den Bereich Haarverlängerung und Haarverdichtung mich als Stylistin dazu bringt, wirklich die Traumfrisur mit meinen Kunden zusammen zu gestalten und das Ergebnis sofort auch zu sehen.“ Und so hat die Friseurmeisterin, die die ganze Palette vom Schneiden übers Färben, Strähnchen und Dauerwelle anbietet, einen besonderen Schwerpunkt auf Haarverlängerungen und -verdichtung gelegt. Die Styling-Expertin hat die Erfahrung gemacht: „Gerade Frauen, die Haarprobleme haben, wie zum Beispiel Frauen, die wegen einer Krebsbehandlung ihre Haar verlieren, möchten lieber in privater Umgebung beraten oder behandelt werden. Auch wenn jemand eine Haarverdichtung benötigt, möchte er nicht unbedingt, dass das jeder mitbekommt.“ Mit Blick auf diese Kunden und Kundinnen möchte sie sich künftig gerne noch weiterbilden und das Herstellen von Perücken lernen.
Stylistin bringt alles mit
Zu ihren mobilen Einsätzen bringt Tülay Feller alles mit, was sie für ihre Arbeit braucht – von der Föntasche, über Rasierer, Scheren-Sortiment und Umhang bis hin zur Matte zum Unterlegen. Praktisch: Ihren Friseurkoffer kann sie auch als Rollen-Hocker benutzen. Geschnitten und gestylt wird ganz flexibel dort, wo der Kunde es möchte: Im Wohnzimmer, im Bad oder bei schönem Wetter auch gerne im Garten. Manchmal tun sich mehrere Freundinnen zusammen, die sie bestellen, manchmal bekommt die ganze Familie nacheinander einen Haarschnitt oder mehrere ältere Damen in einem Seniorenwohnheim.
„Ich bin komplett ausgestattet wie in einem Friseur-Studio, aber es ist halt viel privater und persönlicher“, so die 35-Jährige. Sie erklärt das so: „Manchmal sitzt zum Beispiel die ganze Familie im Wohnzimmer um die Mutter herum und kommentiert das Ganze und man hat eine sehr lustige Runde. Aber es gibt auch oft Gespräche über sehr persönliche Dinge. Und dann bin ich nicht nur Stylistin, sondern auch Kummerkasten, Beraterin und Psychologin.“ Das sei nicht immer leicht für sie. Und manchmal könne sie auch nicht so lange bleiben, wie es sich manche wünschen. „Ich habe ja auch noch Anschlusstermine.“ Trotzdem freue sie sich natürlich, wenn ihre Kunden ihr einen Kaffee anbieten, mit Musik eine gemütliche Atmosphäre schaffen oder extra Kuchen gebacken haben, weil sie kommt. „Viele Leute empfangen mich sehr herzlich, wenn ich zu ihnen nach Hause komme. Das finde ich schön und es ist natürlich viel persönlicher als im Salon.“
Wohn- oder Badezimmer wird zum Privat-Salon
Wichtig für die Planung ihrer Arbeitstage ist es für die 35-Jährige, dass ihre Kunden mit ihr einen Termin vereinbaren und genau sagen, wie viele Personen frisiert werden sollen und was gemacht werden soll. „Ich muss vorher meine Arbeitskoffer entsprechend bestücken und einen Zeit- und Fahrplan erstellen. Mir ist es auch schon passiert, dass sich eine Person angemeldet hat und plötzlich noch zwei Freundinnen dazu kamen. Dann wird es für mich schwierig“, erklärt die 35-Jährige.
Trotz Schwangerschaft Start in die Selbstständigkeit
Sie ist seit September 2021 als mobile Friseurmeisterin im Einsatz. Zum Start ihrer Selbstständigkeit war sie im dritten Monat schwanger. Erst vier Wochen zuvor hatte sie ihren Meisterbrief erhalten. Dafür hat sie neben ihrer Berufstätigkeit die Meisterschule in Arnsberg besucht. „Das war keine einfache Zeit“, erinnert sich die 35-Jährige, zumal ihr Mann damals nach einem Arbeitsunfall lange Zeit krank war. Als der jungen Familie im vergangenen Jahr die Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wurde, war das ein neuer Rückschlag. Umso mehr freut sich die Familie, dass sie in Altenbüren jetzt eine neue Wohnung gefunden hat. „Wir haben uns durchgekämpft und hatten trotz allem jeden Tag einen schönen Moment“, möchte Tülay Feller auch anderen Mut machen, in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben und nach einem Weg in die Zukunft zu suchen.
Weitere Infos zu „Haardesign by Tülay“ findet man auf facebook und instagram.