Willingen. Mit der plötzlichen Absage der Bike-Week fällt 2024 eines der größten Motorrad-Treffen Deutschlands aus. Willingen wehrt sich gegen Kritik.
Die „Bike Week“, zu der vom 11. bis 14. Juli Tausende Motorrad-Fahrer im Upland erwartet wurden, findet nicht statt. Das haben die Veranstalter auf ihrer Internetseite mitgeteilt. Als Gründe führen sie Auflagen der Gemeinde Willingen und die schlechte Buchungslage bei den Ausstellern ins Feld: „Ein kleineres, womöglich in Qualität oder Größe abgespecktes Event kommt für uns nicht in Frage. Nach reiflicher Überlegung und Abwägung aller Optionen sagen wir die Bike Week Willingen 2024 hiermit offiziell ab“, so die Veranstalter.
- Frischer Asphalt für die A 46: Was das für Pendler bedeutet
- Jahresempfang: Hallenberg enthüllt das neue Stadtlogo
- Autohof in Olsberg wird gebaut: Was ihn noch stoppen kann
- Warum Kabarettistin Frieda Braun „olympiareif“ springen kann
- Bagger-Schaufel prallt in Lkw-Kabine: Fahrer schwer verletzt
Von der Absage und ihrer Begründung überrascht zeigt sich der Willinger Tourismus-Manager Norbert Lopatta. Die Gemeinde habe die „Bike Week“ von Beginn an befürwortet, gefördert und unterstützt, heißt es auf Facebook von der Erlebnisregion Willingen – die Veranstalter seien lediglich darauf angesprochen worden, die schon immer bestehenden Absprachen zum Lärmschutz einzuhalten.
Beschwerden
Seit Beginn der „Bike Week“ gelte, dass um 23 Uhr mit der Live-Musik Schluss sein muss, erläutert Lopatta. Immer wieder mal habe es Beschwerden gegeben, dass dieser Zeitpunkt überschritten wurde – die Gemeinde habe diese Hinweise weitergetragen. Sie habe auch angeboten, den großen Saal des Besucherzentrums für Musik in den späteren Abendstunden zu nutzen. „An den Auflagen hat sich nichts geändert“, unterstreicht Lopatta. Über die Uhrzeit hinaus habe die Gemeinde die Veranstalter lediglich gebeten, die Gäste im Vorfeld dafür zu sensibilisieren, ihre Maschinen innerorts nicht unnötig laut hochzudrehen.
Gemeinde verspürt starken Gegenwind
Erste Gespräche im Herbst hätte er mit einem guten Eindruck verlassen, erklärt Lopatta in einem Schreiben an die Veranstalter. Eigentlich hätten sich beide Seiten noch über Einzelheiten unterhalten wollen. Als ihn die Absage per Whatsapp erreichte, sei er überrascht gewesen. Weil die Auflagen als Grund der Absage genannt werden, wehe der Gemeinde nun online und von den von Stornierungen betroffenen Betrieben starker Wind entgegen, den sie in keiner Weise zu verantworten habe.
Derweil werde überlegt, ob mit dem Willinger Motorradclub Nosverratos, die bei vergangenen Festivals eine der kleinen Bühnen betreuten, eine alternative Veranstaltung auf die Beine gestellt werden kann, so Lopatta.
Auf eine Anfrage der Waldeckischen Landeszeitung in Korbach bei den Veranstaltern zum Austausch mit der Gemeinde Willingen, der Buchungslage bei den Ausstellern und der Zukunft der „Bike Week“ ist bislang keine Antwort eingegangen.