Brilon. Brilon will Hundekot bekämpfen - aber reichen zehn neue Spender wirklich aus? Für weitere Spender fehlt nämlich das Personal.
Die Stadt Brilon will die Verschmutzung durch Hundekot im Stadtgebiet reduzieren will in zehn neue Hundekotbeutelspender investieren. Die Spender sollen in den Ortsteilen aufgestellt werden, in denen bisher kein Spender vorhanden ist. Damit reagiert die Stadt auf einen Antrag der Ratsfraktion Bündnis90/Die Grünen, die eine flächendeckende Versorgung mit Hundekotbeuteln gefordert hatten.
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Zehn neue Spender
Die Beschaffung der zehn neuen Spender soll an diesem Donnerstag vom Strukturausschuss beraten und vom Haupt- und am 14. März im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf 5.300 Euro. Die laufenden Unterhaltungskosten, die die Leerung der Müllbehälter und die Neubestückung mit Beuteln umfassen, liegen bei jährlich 6.700 Euro. Der Mehrbedarf an Beuteln beträgt 800 Euro.
Die neuen Spender sollen in den Ortsteilen Altenbüren, Brilon-Wald, Esshoff, Gudenhagen-Petersborn, Hoppecke, Nehden, Radlinghausen, Rixen und Rösenbeck aufgestellt werden. Damit erhöht sich die Zahl der Spender im Stadtgebiet von 23 auf 33. Bisher gab es Spender in Brilon (6), Alme (4), Bontkirchen (2), Madfeld (3), Messinghausen (1), Scharfenberg (3), Thülen (2) und Wülfte (2). Die Spender werden von den Mitarbeitern des Bauhofes freitags vormittags bei der Leerung der öffentlichen Mülleimer im Stadtgebiet mit geleert. Dabei wird die nähere Umgebung von gefüllten Beuteln gesäubert und die Spender mit neuen Tüten befüllt.
Eine Frage der Kapazität
Die Beschaffung von zehn neuen Spendern ist ein Kompromiss, der die begrenzten Ressourcen des Bauhofes berücksichtigt. Denn ursprünglich waren 44 neue Spender gemeldet worden, die einen Bedarf von 23.320 Euro an Investitionskosten und 30.169 Euro an laufenden Unterhaltungskosten verursacht hätten. Nach Auskunft von Bauhofleiter Frank Ebert können 44 zusätzliche Spender nicht im Rahmen der Müllsammelrunde des Bauhofes (freitags vormittags) geleert werden. Durch die angespannte Personalsituation kann der Bauhof die zusätzliche Leerung und Neubefüllung nicht leisten. Nach Auskunft des Bauhofleiter müsste zusätzliches Personal (inkl. Fahrzeug) eingestellt bzw. beschafft werden.
Stadt appelliert an Hundebesitzer
Das Ordnungsamt Brilon appellierte schon im letzten Jahr an die Hundebesitzer, ihre Tiere verantwortungsvoll zu führen und Rücksicht auf die Mitmenschen und die Umwelt zu nehmen. Dazu gehöre auch, dass sie den Hundekot ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß entsorgen. Auch dafür gibt es eine Verordnung, die bei einem Verstoß ein Bußgeld vorsieht. In anderen Städten wird schon seit Jahren über eine DNA-Datenbank für Hundekot diskutiert, um die Hundehalter zu ermitteln, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht beseitigen. In der Südtirol müssen Hundehalter seit Jahresbeginn die DNA ihrer Tiere erfassen lassen. Hundekot kann Salmonellen, E. coli, Giardien, Würmer, Kokzidien und Leptospiren enthalten. Diese Erreger können durch direkten Kontakt mit dem Kot oder durch verunreinigtes Wasser oder Boden übertragen werden. Besonders gefährdet sind Kinder, die im Freien spielen, oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Leinenpflicht ab dem 1. April
In Nordrhein-Westfalen müssen Hunde in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis zum 15. Juli im Wald angeleint werden, um die Jungtiere zu schützen. Jäger dürfen sogar auf frei laufende Hunde schießen, wenn diese dem Wild nachstellen oder es bedrohen. Das Anleinen schützt also auch den Hund selbst vor möglichen Schüssen oder Fallen.