Hochsauerland. Es geht um digitale Bildung, Naturerlebnis und Entwicklung der Innenstädte. Landrat hat weitere Regionale-Sterne für starke Projekte vergeben.

Wie vielfältig die Projekte der „Regionale“ 2025 in Südwestfalen sind, hat die jüngste Ausschusssitzung 2023 einmal mehr verdeutlicht. Gleich acht Projekte sind mit dem dritten Stern ausgezeichnet worden, drei von ihnen sind im Hochsauerlandkreis für ganz Südwestfalen mit initiiert worden, deren Projektverantwortliche sich über das „Go“ für ihr Vorhaben freuen. Die Förderung steht. Ein Projekt erhielt als „Neueinsteiger“ den ersten Regionale-Stern. In Ihrer Gesamtheit stärken die Projekte die digitale Bildung bei jungen Menschen, machen Natur neu und digital erlebbar, kümmern sich um die Weiterentwicklung der Innenstädte und unterstützen die Wirtschaft bei der Nutzung neuer Technologien.

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„Wir freuen uns über die guten Ideen und auch die fortschreitende Umsetzung“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider, der die Urkunden im Kreishaus Meschede übergab. Auch Frank Linnekugel, Regionale-Beauftragter für den Hochsauerlandkreis und HSK-Wirtschaftsförderer, sieht die Projekte auf Erfolgskurs: „Das konsequente Vorantreiben der Ideen liegt an unseren überaus hochengagierten Projektpartnern, die mit Motivation für die Projekte und deren Umsetzung einstehen.“

Touristische Infrastruktur

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Outdoor-Regionen Sauerland und Siegen-Wittgenstein gewachsen: Mehr Rad- und Wanderwege, mehr Rastplätze, mehr Beschilderungen. Für die vielen Verantwortlichen ist es daher immer schwieriger geworden, die Qualität dieser Infrastruktur instand zu halten und sie weiterzuentwickeln. Helfen soll ein einheitliches, digitales Managementsystem, das alle immer nutzen können: Naturparke, Vereine, Verbände, Kommunen, Haupt- und Ehrenamt. In dem Projekt arbeiten die Verantwortlichen aus Südwestfalen mit dem Bergischen Land zusammen. Das System kann als Vorbild und Blaupause für andere Regionen dienen. Das Projekt „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ konnte sich im Förderaufruf „Erlebnis.NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen durchsetzen und wird mit rund 1,073 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums (MWIKE) bzw. des NRW-Umweltministeriums (MUNV) unterstützt. Weitere 119.000 Euro steuern die sechs Partner als Eigenmittel hinzu.

Naturerlebnis für die Jüngsten

Spannende Orte in der Natur zum Entdecken und Ausprobieren. Orte, die man sich digital ansehen kann, aber analog erleben möchte: Solche Orte möchten die drei Naturparke in Südwestfalen schaffen, damit Kinder und Jugendliche wieder ein stärkeres Verständnis für die Natur vor Ort bekommen. Die gute Nachricht: Das Projekt „Naturentdeckerorte – Naturerleben für die Jüngsten“ wird umgesetzt.

Jetzt werden die Kriterien für die künftigen Naturentdeckerorte festgelegt
Detlef Lins, Geschäftsführer des Naturparks Sauerland Rothaargebirge

„Jetzt werden die Kriterien für die künftigen „Naturentdeckerorte“ festgelegt und anschließend in der Region auch Vorschläge eingeholt“, sagt Detlef Lins, Geschäftsführer des Naturparks Sauerland Rothaargebirge. Das Projekt „Naturentdeckerorte – Naturerleben für die Jüngsten“ konnte sich im Förderaufruf „Erlebnis.NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen durchsetzen und wird mit rund 942.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums (MWIKE) bzw. des NRW-Umweltministeriums (MUNV) unterstützt. Hinzu kommen 94.000 Euro Eigenmittel der Naturparke.

Dritter Stern für Solid 2

Die südwestfälischen Unternehmen sollen eine Leuchtturmfunktion einnehmen bei der Nutzung der Blockchain-Technologie. „Das Projekt „Solid2“ der Fachhochschule Südwestfalen möchte Unternehmen aufzeigen, wie sie die Technologie in ihren Lieferketten sinnvoll einsetzen können, um aktuelle Herausforderungen zu meistern“, sagt Marc Hübschke. Dazu werden in vier Pilotprojekten Demonstratoren mit regionalen Unternehmen aus verschiedenen Branchen entwickelt und der Einsatz erprobt. Die Erkenntnisse werden für interessierte Unternehmen aufbereitet. Mithilfe der Technologie können Informationen, beispielsweise im Kontext von Rechnungsdaten fälschungssicher übermittelt oder zugelieferte Produktionselemente und Rohstoffe rückverfolgbar dokumentiert werden. Sie schafft Transparenz in Lieferketten und optimiert Geschäftsprozesse der Unternehmen. Das Projekt „Solid2“ hat einen Umfang von 1,37 Millionen Euro. Es konnte sich im Förderaufruf „Regio.NRW – Transformation“ des Landes Nordrhein-Westfalen durchsetzen. Die FH Südwestfalen und die Hochschule Ruhr West erhalten rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums (MWIKE) unterstützt. Hinzu kommen Eigenmittel.

Smart Region Hub

Kreise, Städte, Gemeinden und Dörfer stehen vor großen Herausforderungen. Klimakrise, Digitalisierung und Fachkräftemangel in der Verwaltung sind nur einige Beispiele. Um diese zu meistern und die Städte und Dörfer in Südwestfalen lebenswert zu halten, braucht es neue Lösungen und kluge Wege der Zusammenarbeit. Genau dort setzt in die Projektidee „Smart Region Hub“ an. Geplant ist ein regionales Kompetenzzentrum als zentrale und beratende Anlaufstelle für alle 59 Kommunen und ihre Dörfer. Schon erprobte, smarte und digitale Lösungen sollen hier miteinander geteilt werden und Kommunen unterstützt werden, diese bei sich zu nutzen.

„Vieles lässt sich bereits multiplizieren, z.B. die digitale Erfassung des Straßenzustandes, Ehrenamtsportale oder ein Waldmonitoring. Wir sind der Auffassung, dass die regionale Ebene auf dem Weg zu digitaler Souveränität exakt die richtige ‚Flughöhe‘ für einen solchen Hub ist. In einer ländlich geprägten Region braucht es Menschen vor Ort, die den Wandel begleiten. Bestehende Communities bzw. Netzwerke auf Bundes- und Landesebene lassen sich so ideal ergänzen“, sagt Stefan Glusa (TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG).