Bigge. Schafe haben eine ruhige Art. Sie wirken nie bedrohlich. Auf dem Franziskushof in Bigge sind sie treue Begleiter für Kinder des Josefsheims.

Schafe als Therapie-Tiere

Wenn man den Stall des Franziskushof in Bigge betritt, strecken viele Pferde, Esel und Schafe neugierig ihre Köpfe aus den Boxen, um die Besucher zu begrüßen. Darunter sind auch die beiden Schafe Gisela und Lisa.

Schafe haben eine ruhiges und friedliches Temperament. Sie wirken nicht bedrohlich und bellen und schnüffeln nicht, erklärt Felix Kneer. Der gelernte Heilerzieher und Reittherapeut begleitet die Kinder auf der Wanderung mit den Tieren. Auf dem Franziskushof in Bigge sind die Schafe wie Gisela und Lisa treue Begleiter für Kinder des Josefsheims.

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Das Verhältnis von den Tieren und Menschen beruht auf Gegenseitigkeit. Die Schafe sehen im Mensch keine Bedrohung. Die sind verstoßene Lämmer und wurden von Menschen aufgezogen. Das Therapieangebot ist ein guter Ausgleich für die Kinder. Sie verbringen Zeit an der frischen Luft. Die Kinder lernen auch, Verantwortung zu übernehmen, indem sie das Schaf an der Leine führen. Das ruhige Wesen der tierischen Begleiter hat auch eine beruhigende Wirkung auf die Kinder.

„Schaf Gisela würde auch zur Toilette mitgehen“

Auf dem Spaziergang dabei sind die beiden Kinder Ben und Luisa. Ben ist schon oft auf dem Franziskushof gewesen. Er macht große Fortschritte und läuft auch schon allein, mit Schaf Gisela an der Leine voraus. Sie ist sehr anhänglich. „Jedes Schaf hat seinen eigenen Charakter. Gisela würde auch mit zur Toilette gehen“, erzählt Felix Kneer. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass die Kinder des Josefsheims das Angebot auf dem Hof nutzen können, denn die Therapie ist mit hohen Kosten verbunden. „Bens Eltern konnten es sich nicht leisten. Wir haben eineinhalb Jahre dafür gekämpft, dass er herkommen kann“, berichtet die gelernte Erzieherin Birgit Lammert vom Einsatz der Mitarbeiter. Ben habe sehr große Fortschritte gemacht und sie ist guter Dinge, dass er als Erwachsener auch ganz allein wohnen kann. Große Unterstützung war sicher auch die Arbeit mit den Tieren, was man am Umgang mit Gisela sehr gut sehen kann. Ganz selbstverständlich stiefelt er allein mit dem Schaf an der Leine los.

Luisa ist zum ersten Mal auf dem Hof. Besonders von den Schafen ist sie sehr begeistert, da man die Wolle der Schafe zum Stricken verwenden kann. Sie möchte auch unbedingt dabei helfen, die Schafe zu scheren. Das ist eine Aufgabe für Fachleute, aber Felix Kneer verspricht ihr, dass sie etwas Wolle bekommt, wenn die Schafe geschoren wurden. Luisa geht mit dem Schaf Lisa an der Leine spazieren. Lisa sei besonders für Rollstuhlfahrer geeignet, da sie auch von selbst neben dem Rollstuhl herlaufen würde, so Felix Kneer. Luisa geht sehr gut auf das Schaf ein und redet ihm gut zu.

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Neben dem Verhältnis zu Menschen unterscheidet die Schafe im Stall des Franziskushofs noch etwas. „Unsere Schafe sind recht dick. Wenn man die Schafe oben in der Herde sieht, die sind schmaler“, erzählt Felix Kneer lachend. Nach dem Spaziergang werden die Tiere von den Kindern immer mit Leckerchen gefüttert.

Reiten als Therapie

Auch Greta ist auf dem Franziskushof, um zu reiten. Ihr geht es leider nicht gut. Auch als sie noch bei ihren Eltern gewohnt hat, habe sie sehr viel geweint. Zu Pferden hat sie eine ganz besondere, emotionale Verbindung. Wenn sie auf einem Pferd sitzt, geht es ihr besser. „Die Wärme und Bewegung des Pferdes sorgen für Entspannung beim Reiter“, erklärt Birgit Lammert. Außerdem würde das Gleichgewicht trainiert. Die Reittherapie sei sehr effektiv, da sie den Reiter auf drei Ebenen anspricht: motorisch, emotional und kognitiv, so Lammert. Der Reiter spürt intensiv die gleichmäßige Bewegung des Pferdes. Es wird auch ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zu dem Tier geschaffen, denn die reitende Person konzentriert sich ganz auf das Pferd. Nach Greta darf sich auch Luisa auf das Pferd setzen. Die Rollstuhlfahrerin bekommt Unterstützung durch einen Lifter.

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Viele Pferde haben schon ein fortgeschrittenes Alter erreicht. Einige leiden unter Cushing (ECS). Eine Pferdekrankheit, die mit einer Parkinson-Erkrankung beim Menschen vergleichbar ist. Das sei bei alternden Pferden keine Seltenheit und lasse sich mit Medikamenten gut behandeln, so Birgit Lammert.

So können Sie helfen

Die WP möchte mithilfe ihrer Leserinnen und Leser die Tiere und die Aktionen mit den Tieren auf dem Franziskushof unterstützen.

Gespendet werden kann an den Förderverein des Josefsheims Bigge unter dem Verwendungszweck „WP-Weihnachtsaktion“ bei der Verbundvolksbank OWL, BIC: DGPBDE3MXXX, IBAN: DE50 4726 0121 8977 1687 10.

Ab einer Spende in Höhe von 50 Euro werden (sofern die postalische Anschrift bei der Überweisung angegeben wird) Spendenquittungen ausgestellt.