Hochsauerland. Vorsicht Wildwechsel! Allein im Raum Brilon finden hunderte Tiere den Tod im Straßenverkehr. Die Zahlen und Fakten im Überblick.
Viel Berufsverkehr in der Morgen- und Abenddämmerung und schlechte Sichtverhältnisse: Das Wild auf den heimischen Straßen lebt gefährlich - und der Autofahrer schlussendlich auch. „Im gesamten HSK haben wir in diesem Jahr im Zeitraum Januar bis Ende September etwa 1100 Wildunfälle gezählt. Die Zahl ist nahezu identisch verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Allein im Raum Brilon waren es 480 – etwa 20 mehr als im Vorjahr“, sagt Polizeisprecherin Flavia-Lucia Rogge. Zwischen 1200 und 1500 Unfälle mit Reh, Hase, Fuchs und Co. – das ist leider Jahr für Jahr die Bilanz.
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Auf ganz NRW betrachtet kamen 2021/2022 fast 30.000 Rehe und 2000 Wildschweine ums Leben. Die Unfallstatistiken des Deutschen Jagdverbands (DJV) zeigen deutlich: Im Herbst und im Winter steigt das Risiko, mit einem Wildtier zusammenzustoßen. Besonders häufig passieren Wildunfälle morgens im Berufsverkehr von 7 bis 9 Uhr und in den Abendstunden zwischen 18 und 21 Uhr.
Ruhe bewahren und nicht ausweichen!
Wenn ein Unfall passiert ist, gilt es, ruhig zu bleiben, den Unfall den Behörden zu melden und die Unfallstelle zu sichern. Rogge: „In der Regel muss jeder Unfall der Polizei gemeldet werden. Vor Ort sieht es oft so aus, dass der Jagdaufseher rausfährt. Oft kommt es vor, dass ein Tier vielleicht nicht getötet, sondern nur verletzt wurde. Auch dann sollte der Unfall gemeldet werden, damit möglicherweise mit Spürhunden nachgesucht werden kann.“
Tipps in der dunklen Jahreszeit: Wenn möglich, auf unnötige Fahrten in der Dämmerungszeit verzichten, vor allem in entsprechend beschilderten Zonen mit moderatem Tempo fahren und immer bremsbereit sein. Ist ein Tier nachts am Straßenrand zu erkennen, sollte man das Fernlicht ausschalten, um es nicht zu blenden oder irritieren. In jedem Fall sollte man die Fahrgeschwindigkeit verringern.
Lässt sich eine Kollision nicht vermeiden, sollte man das Lenkrad gut festhalten, bremsen und – so hart das klingt auf das Tier zufahren. Der Grund: Ein Ausweichmanöver ist viel riskanter und wenn man dabei mit einem Baum oder einem anderen Fahrzeug zusammenprallt, kann das tödlich enden.