Marsberg/Helminghausen. In Helminghausen ritzen Täter eine Warnung an Juden in einen Fels an einem Wanderweg. Es ist nicht die erste antisemitische Provokation im HSK.
Im Hochsauerlandkreis gibt es erneut eine Tat mit antisemitischem Hintergrund: In einem Waldstücke nahe der Ortschaft Helminghausen bei Marsberg ritzten unbekannte Täter einen Davidstern in eine massive Feldwand. Direkt dabeben wurde der Schriftzug „Wir finden euch!“ in den Stein geritzt. Wann die Tat genau geschehen ist, ist unklar. Eine Spaziergängerin hatte am Wochenende das antisemitische Gekritzel entdeckt und den Ortsvorsteher Josef Siebers informiert.
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„Ich schaue mir das heute noch vor Ort an“, sagte Siebers am Montag der WP, der selbst über diese Tat entsetzt ist. Eines sei klar: Das antisemitische Gekitzel müsse so schnell wie möglich verschwinden. Die Felswand liegt an einem beliebten Wanderweg an der Diemel, der auch gerne von Touristen genutzt wird, die durch das Diemeltal wandern. Wegen des Sees und dem Diemelsteig auf dem Berg ist der Bereich auch ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber und Tagestouristen. Falls der Schriftzug nicht in Eigenregie aus dem Fels entfernt werden könne, wolle er das Ordnungsamt der Stadt Marsberg um Hilfe bitten, sagte der Ortsvorsteher.
In Brilon Gedenkstein an ehemaliger Synagoge beschmiert
In Brilon war vor einigen Wochen der Gedenkstein an der ehemaligen Synagoge beschmiert worden - kurz nach dem Aufflammen des Israel-Gaza-Konflikts. Die Tat hatte ebenfalls für Entsetzen gesorgt. Die Stadt Brilon erstattete Anzeige. Der Polizeiliche Staatschutz in Dortmund, deren Hauptaufgabe in der Verfolgung und Verhinderung politisch motivierter Straftaten liegt, hatte die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. „Es gibt derzeit keine Erkenntnisse darüber, wer für die Tat verantwortlich ist“, sagte ein Sprecher Polizei Dortmund zur Westfalenpost. Auch der Tatzeitraum sei nicht exakt einzugrenzen. Die WP hatte am 25. Oktober online und in Printausgabe einen Tag später der über die Schmierereien berichtet. Am 25. Oktober hatte die Stadt Strafanzeige erstellt. Mitarbeiter des Bauhofs hatten unverzüglich den Gedenkstein gereinigt.