Winterberg. Thomas Leber aus Winterberg führt mit seinem Vater und seinem Bruder eine Christbaumfarm. Er spricht über Preisentwicklungen für Weihnachtsbäume.
Die anhaltenden Preissteigerungen machen auch vor dem Weihnachtsgeschäft nicht halt. Eberhard Hennecke, Vorsitzender des Verbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in NRW, spricht von einer Steigerung im „moderaten Bereich“, die einige Händler aufschlagen würden. „Wir gehen bei der Nordmanntanne von einer Preisspanne von 21 bis 29 Euro pro Meter aus, je nach Region und Qualität“, sagt Hennecke. Der 41-jährige Thomas Leber führt gemeinsam mit einem Vater Rainer (66), seinem Bruder Michael (45) die Christbaumfarm in Altastenberg bei Winterberg. Er sagt, dass sich seine Kunden keinerlei Sorgen über einen möglichen Preisschock machen sollten.
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Preise sollen stabil bleiben
Henneckes Aussage beziehe sich, laut Leber, in erster Linie auf die gestiegenen Transportkosten, sowie den Mindestlohn. Beides treffe auf das Familienunternehmen nicht zu. „Wir haben nur sehr kurze, bis gar keine Transportwege und Mitarbeiter beschäftigen wir nicht“, sagt er. Er gehe aber davon aus, dass es in einigen Regionen zu Preissteigerungen kommen wird. Gerade große Betriebe mit viel Personal würden nicht darum herumkommen. „Für uns gilt aber, dass wir die Preise auch in diesem Jahr für den Endverbraucher möglichst stabil halten wollen. Die langfristige Kundenbindung steht für uns vor dem schnellen Profit“, sagt er.
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Die endgültige Preisgestaltung habe man aber noch gar nicht finalisiert. Dafür sei man momentan zu sehr mit anderen Aufgaben beschäftigt. Natürlich seien die Preise hier nicht so hoch wie in den Großstädten. Ein Nordmann Weihnachtsbaum um die 1,80 bis Zweimeter groß sollte auch in diesem Jahr nicht mehr als 30 Euro kosten, verspricht er.
Die Lebers betreiben die Weihnachtsbaum- und Schnittgrünproduktion ausschließlich im Nebengewerbe und bewirtschaften derzeit circa fünf Hektar auf verschiedenen Schonungen.
Wichtige Nachhaltigkeit
Nach wie vor sei die Nordmanntanne am meisten nachgefragt. Das macht mehr als 98 Prozent der Verkäufe aus. Dazu verkaufen hat die Christbaumfarm noch einige Nobilis und Fichten im Angebot“, sagt Thomas Leber. Bereits Ende September gehe die Schnittgrünproduktion für Kranzbindereien und Floristen los. „Ab dieser Zeit sind wir nahezu ununterbrochen im Einsatz. Jedes Wochenende und immer nach Feierabend. Da freut man sich schon auf Heiligabend, an dem man erstmal etwas ausspannen kann“, sagt Leber.
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Für den das Thema Nachhaltigkeit eine „ganz wichtige und übergeordnete Rolle“ spiele. Deshalb haben die Lebers mittlerweile auf plastikfreie und kompostierbare Netze umgestellt. „Das kostet Geld, machen wir aber gerne. Außerdem haben wir für unseren Verkaufsstand, unsere Aktionen kurze Transportwege. Also geringen CO2 Ausstoß. Wir suchen immer nach weiteren und neuen Möglichkeiten, noch nachhaltiger zu arbeiten“, erklärt er.
Zudem verzichten sie komplett auf den Einsatz von Pestiziden und Unkrautvernichtungsmitteln. Unkraut bekämpfe man klassisch und zeitintensiv, in dem wir mehrmals im Jahr die Schonungen mähe. Dafür bleiben die Bäume ungespritzt. „Beim Mähen lassen wir Blühstreifen stehen, um die Insektenwelt zu unterstützen. Mittlerweile beherbergen unsere Schonungen neben einigen Obstbäumen auch noch einige Bienenvölker“, sagt Leber stolz.
Tipps vom Experten
Dass aufgrund der schwierigen, wirtschaftlichen Lage weniger Tannenbäume verkauft werden, befürchtet er nicht. „Gerade in der Coronazeit hat man eher gemerkt, dass es sich unsere Kunden auf die Weihnachtszeit freuten und dafür gerne Geld ausgegeben haben. Inflationsbedingt hat es sich bisher auch nicht wirklich ausgewirkt. Zumindest nicht bei uns“, sagt er. Damit das auch so bleibe, versuche man die Mehrkosten nicht 1:1 an den Endverbraucher weiterzugeben.
Dabei können die Kunden sogar selbst Hand anlegen. „Wer gerne selbst sägen möchte ist willkommen, wer sich den Baum „nur“ aussuchen möchte und wir die Arbeit übernehmen sollen, machen wir das gerne.“ Beim Weihnachtsbaumschlagen für Kinder sägen selbst die kleinen Kinder mit Handsägen - natürlich unter Aufsicht - den Baum für die Familie.
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Grundsätzlich starte die Hauptsaison zum Verkauf der Tannenbäume am 1. Adventswochenende. Spätestens ab dem zweiten Adventswochenende starte man mit einem Verkaufsstand, Kinderaktion oder dem klassisch Feldverkauf. Aber grundsätzlich könne man schon im November Bäume bei der Christbaumfarm erwerben.
Damit dieser auch lange hält, hat Leber noch ein paar Expertentipps parat: So sollte man den Baum im Netz aufstellen, denn das erleichtere die Arbeit. Damit sich die Äste wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage setzen können, sei es ratsam, den Baum nach dem Auspacken etwas Zeit zu geben. „Ansonsten sollte der Baum natürlich nicht zu nah an der Heizung oder einem Ofen stehen. Wer über eine Fußbodenheizung verfügt, sollte den Baum auf einem Hocker, oder ähnlichen aufstellen. Dazu natürlich regelmäßig gießen. Der Baum zieht immer noch Wasser“, rät Leber.