Hochsauerlandkreis. Die Grippe- und Erkältungszeit beginnt. In den Apotheken sind viele Medikamente knapp oder schlicht nicht vorhanden. Das sollten sie nun wissen.
Es geht wieder los: Husten hier, Schniefen da – gerne auch mit begleitendem Fieber. Die Infekt-Saison hat begonnen, und mit Blick auf die kommenden Wintermonate bereiten sich die Apothekerinnen und Apotheker im Hochsauerlandkreis auf eine Zeit mit vielen Atemwegserkrankungen vor. „Auch in diesem Herbst und Winter ist mit vermehrt mit Infekten, insbesondere auch bei Kindern zu rechnen“, sagt Jürgen Schäfer. Der Apotheker ist Sprecher der Apothekerschaft im Altkreis Brilon und fasst zusammen, was wichtig ist, um so gut wie möglich durch diese Zeit zu kommen.
Corona oder Grippe?
Wenn die Viren die Oberhand gewinnen, gilt: Erstmal abklären, ob es sich um Grippe oder eine Corona-Infektion handelt. „Einen Corona-Schnelltest empfehle ich jeder Person mit den typischen Symptomen“, sagt Schäfer, „die gemeldeten Fälle steigen aktuell deutschlandweit wieder an.“ Und auch bei einer Grippe oder einer starken Erkältung ist das Wichtigste: Dem Körper Ruhe gönnen. „Wenn die Beschwerden nicht besser werden oder sogar verstärkt auftreten, ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich“, so Schäfer.sen Sie auch: Lebensmittel per App retten: Diese HSK-Läden machen mit
Erkältungspräparate können die Symptome lindern. Dazu zählen zum Beispiel Schleimlöser, Nasenspray oder auch Hustenstiller. „Diese Mittel aber bitte erst nach einer Beratung durch Apothekerin oder Apotheker einnehmen“, betont der Apotheker, denn: Nicht jeder Wirkstoff passt zu jeder Person. Das pharmazeutische Personal in den Apotheken ist dazu da, die für jeden richtigen Präparate zu finden – auch wenn das angesichts anhaltender Lieferengpässe eine immer größere Herausforderung ist.“
Denn auch in diesem Winter rechnen die Apothekerinnen und Apotheker mit einer angespannten Versorgungssituation: „Immer mehr Arzneimittel sind von den Lieferengpässen betroffen, zum Beispiel Blutdrucksenker oder auch Fiebersäfte und Antibiotika für Kinder“, sagt der Apotheker. „Zwar hat die Politik Maßnahmen ergriffen, doch viele der beschlossenen Punkte wirken – wenn überhaupt – erst auf lange Sicht. Und für die aktuelle Situation bedeuten sie keine deutliche Verbesserung oder Erleichterung für die Apotheken bei der Versorgung.“
Schnelle Versorgung ermöglichen
Die Teams der Apotheken im Hochsauerlandkreis haben sich aber bestmöglich auf die Herbst- und Winterzeit vorbereitet: „Wir setzen alles daran, eine schnelle und passende Versorgung für alle Patientinnen – ob groß oder klein – zu ermöglichen.“
In diesem Zusammenhang hat Apotheker Schäfer an Eltern zwei Bitten: „Neben einem Corona-Selbsttest ist es sicher sinnvoll, eine Flasche Fiebersaft in der Hausapotheke zu haben, aber bitte hamstern Sie keine Arzneimittel.“ Und, falls noch angebrochene Medikamente zu Hause da sind, „wirklich immer kritisch prüfen, ob diese noch verwendbar sind und im Zweifel bei der Apotheke nachfragen.“ Damit alle in der Familie wissen, wie lange ein Präparat schon im Anbruch ist, empfiehlt der Apotheker, bei Öffnung das Datum auf der Verpackung zu vermerken. „Das ist bei allen Medikamenten ratsam, auch bei medizinischen Salben.“
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Wer zumindest einem Teil der Viren vorbeugen möchte, kann sich nun auch in vielen Apotheken nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen Grippe und Corona impfen lassen. „Der ideale Zeitpunkt für eine Grippeimpfung ist im Oktober und November“, erklärt Schäfer, „bis sich der Impfschutz vollständig aufgebaut hat, dauert es in der Regel einige Tage.“ Die Grippeimpfung kann jährlich wiederholt werden. Schäfer weiß, dass auch im Hochsauerlandkreis einige Apotheken diese Leistung anbieten: „Am besten einfach in der Apotheke vor Ort nachfragen, ob sie diese Impfungen anbieten.“