Hochsauerlandkreis. Juckende Stiche, Hautausschläge und Schlafstörungen: Die Bettwanze breitet sich auch im Sauerland aus. Warnungen gibt es schon seit 2017.

Sie sind klein, braun und haben einen großen Appetit auf Blut: Bettwanzen. Die lästigen Parasiten können sich in Matratzen, Möbeln oder Kleidung verstecken und nachts zubeißen. Die Folgen sind juckende Stiche, Hautausschläge und Schlafstörungen. Doch wie erkennt man einen Bettwanzenbefall und was kann man dagegen tun?

Eine Bettwanze (Cimex lectularius), aufgenommen am Biologischen Institut der Technische Universität.
Eine Bettwanze (Cimex lectularius), aufgenommen am Biologischen Institut der Technische Universität. © dpa-tmn | Sina Schuldt

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Schon seit 2017 warnt das Bundesumweltamt vor einer wachsenden Ausbreitung von Bettwanzen. Nachdem die kleinen Tiere lange Zeit mehr oder weniger als ausgestorben gegolten hatten, haben sie nach der rasanten Ausbreitung in Frankreich nun auch vermehrt ihren Weg zurück nach Deutschland gefunden. Auch im Nachbarkreis Olpe häufen sich die Fälle. Eine Meldepflicht gebe es jedoch nicht, wie das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises mitteilt: „Nach Auskunft des Gesundheitsamtes sind aktuell keine Fälle von Bettwanzen im Hochsauerlandkreis bekannt geworden.“

Um Bettwanzen zu erkennen, sollte man auf folgende Anzeichen achten:

•Rote Bisse oder Quaddeln, die meist in einer Reihe angeordnet sind und als Wanzenstraße bezeichnet werden. Sie treten vor allem an Armen, Beinen und im Gesicht auf

• Kleine schwarze oder dunkelrote Punkte an der Bettwäsche oder auf der Matratze, die Kotspuren von Bettwanzen sind.• Ein unangenehm süßlicher Geruch, der von den Bettwanzen ausgeht.Wenn man einen Verdacht hat, sollte man die betroffenen Bereiche gründlich untersuchen und gegebenenfalls eine Lupe oder eine Taschenlampe verwenden. Die Bettwanzen selbst sind nur etwa fünf Millimeter groß und haben eine ovale Form. Sie können sich in Ritzen, Spalten oder Nähten verstecken.

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Um Bettwanzen zu bekämpfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

• Die befallenen Gegenstände bei mindestens 60 Grad waschen oder für mindestens 48 Stunden ins Gefrierfach legen. Das tötet sowohl die erwachsenen Tiere als auch die Eier ab.

• Die Matratze mit einem speziellen Schutzbezug umhüllen, der die Bettwanzen einschließt und verhungern lässt.

• Die Räume gründlich saugen und reinigen, vor allem die Ecken und Ritzen. Den Staubsaugerbeutel danach entsorgen.

• Chemische Mittel wie Sprays oder Pulver verwenden, die für Bettwanzen geeignet sind. Dabei sollte man die Gebrauchsanweisung genau beachten und Schutzkleidung tragen.• Einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen, der eine Wärmebehandlung bei Temperaturen über 50 Grad durchführt. Das ist die effektivste Methode, um Bettwanzen loszuwerden.

Bettwanzen sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten und ihre Bisse heilen meist von selbst ab. Um den Juckreiz zu lindern, kann man kühlende Salben oder Antihistaminika verwenden. Bei starken allergischen Reaktionen sollte man einen Arzt aufsuchen.

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Um einem Bettwanzenbefall vorzubeugen, sollte man folgende Tipps befolgen:

• Bei Reisen das Gepäck nicht auf dem Boden oder dem Bett abstellen, sondern auf einem Kofferständer oder einem Tisch.

• Die Unterkunft auf mögliche Spuren von Bettwanzen überprüfen und bei Verdacht das Zimmer wechseln oder die Unterkunft verlassen.

• Nach der Reise das Gepäck gründlich kontrollieren und die Kleidung heiß waschen oder einfrieren.• Keine gebrauchten Möbel oder Kleidung kaufen, ohne sie vorher zu reinigen oder zu behandeln.

• Die Matratze regelmäßig wenden und lüften.Bettwanzen sind eine Plage, die man nicht unterschätzen sollte. Sie können sich schnell vermehren und ausbreiten und den Schlaf rauben. Mit den richtigen Maßnahmen kann man sie jedoch erkennen, bekämpfen und vorbeugen.