Brilon. Wer macht so etwas? Der Nachbau eines Briloner Stadttores wurde gestohlen. Jetzt will der Heimatbund Spenden für einen Ersatz sammeln.

Wer hat das Stadttor geklaut? Diese Frage lässt sich offenbar nicht mehr beantworten. Jetzt bittet der Heimatbund Semper Idem um Spenden. Doch hübsch der Reihe nach:

Vorsitzender des Briloner Heimatbundes Winfried Dickel mit dem Nachbau des Kreuziger Tores. Gestohlen wurde aber das Keffliker Tor.
Vorsitzender des Briloner Heimatbundes Winfried Dickel mit dem Nachbau des Kreuziger Tores. Gestohlen wurde aber das Keffliker Tor. © WP | Thomas Winterberg

Früher hatte Brilon vier Stadttore. Die Anlagen dienten den Bürgern als Schutz und Sicherheit. Das Derkertor (erbaut um 1700) ist das einzige komplett erhaltene Eingangsportal, das auch heute noch an die Wehrhaftigkeit der Stadt erinnert. Vor einigen Jahren kam der Briloner Heimatbund Semper Idem auf die Idee, die anderen drei Stadttore zumindest in kleinem Format nachzubilden. Bei der Sparkasse Hochsauerland lief der Heimatbund damit offene Türen ein. Und der Madfelder Bildhauer Boris Sprenger wurde daraufhin beauftragt, die Tore in Miniaturform nachzubauen. Das hat er gemacht und sie sind alle sehr schön geworden.

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Im Herbst 2021 passierte es dann: Das sogenannte Keffliker Tor fiel Dieben zum Opfer. Heimatbundvorsitzender Winfried Dickel: „Auch nach intensiven Nachforschungen konnte der Verbleib nicht geklärt werden. Wir haben natürlich damals Anzeige erstattet. Aber die Staatsanwaltschaft Arnsberg hat das Verfahren inzwischen eingestellt.“

Schade, denn nun ist Brilon ohne die „Keffliker Porte“, ohne das Niedere Tor, das schon 1382 urkundlich erwähnt und 1811 abgebrochen wurde. Der Dieb oder die Diebe können sich freuen, denn der obere Teil des Tores diente als Gefängnisraum.

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Der Heimatbund hat nun beschlossen, das kleine Törchen wieder aufzustellen. Die Kosten werden sich voraussichtlich auf 2000 Euro belaufen. Daher freut sich der Heimatbund über Spenden, die mit dem Stichwort „Stadttore Brilon“ auf sein Konto überwiesen werden können. Spendenquittungen werden gerne ausgestellt. Weitere Infos im Stadtmuseum oder bei Winfreid Dickel, Telefon 02961 - 2565.