Marsberg. Die Marsberger SPD-Fraktion beantragt die Einrichtung einer Badestelle an der Diemel. Das sind die Hintergründe zu diesem Vorschlag.

Sommer, Sonne und dann einfach ab in die Diemel? Die Marsberger SPD-Fraktion schlägt vor, die Umsetzbarkeit und die Kosten für die Anlage eines Flussbadegewässers in Niedermarsberg an der Diemel zu prüfen. Als einen möglichen Standort für einen Badezugang schlägt die SPD den Bereich zwischen Diemelbrücke und ehemaligem Minigolfplatz vor.

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Peter Prümper ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im Marsberger Stadtrat.
Peter Prümper ist Vorsitzender der SPD-Fraktion im Marsberger Stadtrat. © SPD MARSBERG

Synergie-Effekte

Peter Prümper, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Marsberger Stadtrat, erklärt, dieser Bereich biete sich unter anderem deshalb an, weil sich dort durch Liegewiese, Gastronomie und Bürgerwiese Synergie-Effekte ergeben könnten. Alternativ sollten aber auch andere geeignete Stellen geprüft werden. Deshalb hat die SPD beantragt, das Thema im Rat der Stadt zu beraten und durch die Stadtverwaltung prüfen zu lassen. Hintergrund für die Überlegungen für ein solches Projekt ist auch die im August dieses Jahres vorgestellte Machbarkeitsstudie, die sich mit der Ergänzung des Hallenbads um ein Freibad bzw. ein Außenbecken beschäftigt hat. Dafür stehen Kosten allerdings Kosten in Höhe von rund 4,5 Euro im Raum.

Angesichts der wünschenswerten Steigerung der Attraktivität der (Innen-)Stadt für Kinder und Familien und Tourst/innen einerseits, aber der Verantwort der Entscheidungsträger für dauerhaft solide Finanzen andererseits, sei es aus Sicht der SPD-Fraktion geboten, Alternativen zu prüfen. Das sei auch dann sinnvoll, falls die Kosten für ein Freibadbecken gegebenenfalls noch „durch eine schmalere Ausführung“ reduziert werden könnten, so die SPD-Fraktion in ihrem Antrag für den Stadtrat. Peter Prümper, Vorsitzender der Ratsfraktion, erklärt, warum er die Kosten für ein Freibad-Projekt für nicht tragbar hält: „Neben den Herstellungskosten sind auch erhebliche, jährlich wiederkehrende und dauerhafte Unterhaltungskosten zu erwarten und kaum zu finanzieren – schon angesichts erwarteter Millionendefizite der kommenden Haushalte.“

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Fluss-Hygiene

Deshalb schlägt die SPD-Fraktion vor, dass „ohnehin vorhandene Fließgewässer“, also die Diemel, in den Blick zu nehmen. Dafür sollte geprüft werden, welche Fördermöglichkeiten es für ein solches Projektes auch im Zusammenhang mit Renaturierungsmaßnahmen gebe. Bei der Entscheidung solle man auch berücksichten, dass mit dem Betrieb eines Freibades bzw. eines Außenbeckens „erheblicher Heiz- und Energiebedarf“ verbunden sei, der angesichts der Schonung von Umwelt und Ressourcen kaum dauerhaft zu rechtfertigen sei. In dem SPD-Antrag wird darauf verwiesen, dass in anderen Städten und Gemeinden bereits erfolgreich Flussbadestellen eingerichtet worden seien, die ein sehr beliebter Anziehungspunkt für Jung und Alt seien.

Verwiesen wird auch auf das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt „Fluss-Hygiene“. Auch unter dem Gesichtspunkt, an Flüssen sichere Badegewässer einzurichten, habe das Forschungsteam deutschlandweit Untersuchen an Flüssen durchgeführt. Das Projekt wurde 2019 mit dem Berline Aqua Award ausgezeichnet. Entstanden ist ein Leitfaden mit interdisziplinären Beiträgen aller Projektbeteiligten, der die Möglichkeiten und Grenzen aufzeigt, um Flussbadegewässer einzurichten und zu bewirtschaften. Ergebnisse dieses Projektes könnten gegebenenfalls auch bei der Schaffung einer Flussbadestelle in Marsberg genutzt werden, so die Idee der Antragsteller.