Hochsauerlandkreis. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachten Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern oft schwer

Im vergangenen Jahr sind die gemeldeten Rotavirus-Fälle im Hochsauerlandkreis weiter angestiegen. Das teilte heute die AOK Nordwest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Nach einem Einbruch der Zahlen in den beiden Corona-Jahren mit elf registrierten Fällen in 2021 und 13 Fällen im Jahr 2020, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 25 Fälle gemeldet. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es 19 Fälle. Der steigende Trend setzt sich auch im ersten Halbjahr 2023 fort: Für die erste Jahreshälfte wurden bereits 40 Fälle registriert.

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„Während der Corona-Pandemie sind in Westfalen-Lippe viele Infektionskrankheiten zurückgegangen. So auch die Rotaviren. Durch die Aufhebung der Corona-Maßnahmen war 2022 eine Wendung zu wieder steigenden Zahlen festzustellen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Sie verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. „Daher raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, so Schneider. Da es keine Medikamente gibt, werden nur die Beschwerden gelindert. Besonders wichtig ist es, genügend Flüssigkeit zuzuführen. Denn wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand lebensbedrohlich werden.

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„Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Schneider. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig. Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben.

Neben Kleinkindern sind Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem gefährdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, so Schneider. Dazu gehört es, sich die Hände zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden.

Mehr Infos unter www.aok.de/nw in der Rubrik Leistungen Services im Internet.