Hochsauerland. Die Schützenfestsaison ist fast vorbei. Königspaare aus dem HSK erinnern sich an besondere Momente – ein König verpasste sogar seine eigene Feier.

Die Schützenfestsaison im Hochsauerlandkreis ist bald vorbei und es gab schöne Momente, die die Königspaare erlebt haben. Es gab Pannen, wie die Krankheit eines Schützenkönigs, durch die er zu seiner eigenen Feier nicht kommen konnte. Neue Abläufe wurden von den Vereinen umgesetzt. Königspaare und Vorstände teilen ihre besonderen Erlebnisse des Jahres 2023 mit uns.

Schützenkönigin Katharina Huber: Schöne Erinnerung im strömenden Regen

Stadtschützenkönigspaar  Viktor und Katharina Huber vom Bürgerschützenverein Bredelar im Festzug durch Westheim.
Stadtschützenkönigspaar Viktor und Katharina Huber vom Bürgerschützenverein Bredelar im Festzug durch Westheim. © Joachim Aue

Für das Königspaar in Bredelar ist das Schützenfest etwas sehr Besonderes gewesen, denn Victor Huber wurde nicht nur Schützenkönig von Bredelar, sondern auch Stadtschützenkönig. „Die Zeichen standen sehr gut“, erzählt die Schützenkönigin Katharina Huber. Als sie am Morgen vor dem Vogelschießen aus der Kirche kamen, setzte sich ein Marienkäfer auf den Kopf der Königin. Auch bei der Auslosung der Reihenfolge schien das Glück auf ihrer Seite zu stehen. „Du musst die Nummer vier ziehen, dann wird Bredelar zum vierten Mal Stadtschützenkönig“, habe der Bruder von Katharina Huber gesagt. Und genau das passierte. Die Schützenkönigin erinnert sich noch genau daran, wie alle im strömenden Regen auf die Vogelstange schauten. Die meisten Gäste des Festes hatten sich vor dem Unwetter in Sicherheit gebracht, aber sie und alle ihre Hofdamen fieberten mit. Victor Huber trug den ungewaschenen Handschuh seines Vorgängers, der ihm Glück bringen sollte. Die Schützenpaare sind sehr eng befreundet. Mit dem Sieg gerechnet hat das Königspaar trotz der guten Vorzeichen nicht. Alle Schützenkönige haben zuvor schon ihr Können bewiesen. „Es gehört auch immer ein wenig Glück dazu“, sagt die Stadtschützenkönigin. Bei so vielen Vorzeichen stand das Vogelschießen wirklich unter einem guten Stern.

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Schützenverein Antfeld: Neues Konzept hat sich bewährt

Der Schützenverein Antfeld hat seit letztem Jahr ein neues Konzept für den Ablauf der Feierlichkeiten. Das Königsschießen fand bereits im Mai statt. „Viele können nicht mehr drei Tage am Stück durchfeiern“, erzählt der Vorsitzende Kristian Kriegesmann. Das Entkoppeln der einzelnen Veranstaltungen hat sich auch bezahlt gemacht. Es waren bei allen Festtagen viele Gäste anwesend. „Paderborn macht das schon lange so und auch wir wollten ausprobieren, ob es bei uns auch besser funktioniert“, so Kriegesmann. In den letzten beiden Jahren hat sich das neue Konzept bewährt. Auch für die nächsten Jahre ist geplant, die Feierlichkeiten nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu veranstalten, damit alle ausgelassen mitfeiern können und auf nichts verzichten müssen.

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Madfelder Schützen: „Meine Frau musste das Zepter schwingen

Der neue Schützenkönig von Madfeld, Leonhard Decker-Hibbel, denkt noch gerne an das Fest zurück. Neben dem Vogelschießen am Montag ist ihm besonders das erste Marschieren in der Garde als neuer Schützenkönig in Erinnerung geblieben. „Als wir nach Hause kamen, hatten unsere Freunde schon die Zapfanlage aufgebaut und wir konnten in den Pool springen“, erzählt Leonhard Decker-Hibbel von der großen Feier danach. Auch Vorjahresschützenkönig Niklas Kleinschnittger beschreibt das Madfelder Schützenfest als „unvergesslich“. Jedoch nicht im positiven Sinn. Er fiel wegen eines Magendarminfekts aus. Den Umzug habe er noch mitbekommen, danach musste er sich zurückziehen. Nur zwei Wasser habe der Schützenkönig von seinem Königstisch abbekommen. „Meine Frau musste das Zepter schwingen und ich habe gehört, dass sie es großartig gemacht hat“, berichtet er. Er nimmt die Krankheit im Nachhinein mit Humor, immerhin sei er jetzt berühmt. Sogar in den Nachbardörfern würde man ihn erkennen und fragen: „Bist du nicht der König, der seinen Königstisch nie gesehen hat?“

Schützen in Deifeld: Stimmung überragend

In Deifeld war das Schützenfest auch ein großer Erfolg. Es gab acht Schützenköniganwärter. Nicht ungewöhnlich für die St.-Johannes-Bruderschaft in Deifeld, so der Vorsitzende und Vizeschützenkönig Michael Figgen. „Bei uns findet kein Jungschützenschießen statt. Auch die Jungen schießen schon auf den großen Vogel.“ Die Stimmung auf dem Schützenfest beschreibt der Vorsitzende als überragend: „So einen Samstag habe ich noch nie erlebt“, erzählt er. Sogar die Schützen selbst hätten hinter der Theke beim Gläserspülen helfen müssen, weil die acht Mitarbeiter bei Weitem nicht ausgereicht hätten. 150 Menschen standen schon am ersten Morgen vor der Tür der Schützenhalle. Der Vizeschützenkönig habe vorsichtshalber Bier nachbestellt, doch es habe ganz knapp ausgereicht. „Der Sonntag war wieder etwas ruhiger, da es dieses Jahr kein Jubelpaar gab“, so Michael Figgen.

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Die Saison 2023 hielt somit viele aufregende Ereignisse für die Schützenbruderschaften bereit. Freuen wir uns auch auf ein erfolgreiches Jahr 2024.