Brilon. Das Schicksal des Hauses der Kriegsblinden scheint sich zum Guten zu wenden. Ein Investor hat Interesse an dem Gebäude. Was bislang bekannt ist.

Das Schicksal des Hauses der Kriegsblinden in Brilon-Gudenhagen scheint sich zum Guten zu wenden. Wie die Westfalenpost erfahren hat, plant die Suchtklinik Brilon Wald, das Gebäude zu übernehmen und dort Patienten unterzubringen, die sich in der letzten Phase ihrer Therapie befinden. Damit könnte das Blindenheim, das Ende des Jahres schließen muss, eine neue Zukunft bekommen.

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Möglicher Käufer wurde gefunden

Das Haus der Kriegsblinden wurde 1961 als Erholungsstätte für Kriegsblinde und ihre Angehörigen erbaut und bot Kur- und Reha-Angebote an. Der Trägerverein Kriegsblindenhilfsverein Westfalen e. V. musste jedoch aus finanziellen Gründen die Schließung des Hauses ankündigen. Mittlerweile haben jedoch viele Bewohner eine neue Bleibe gefunden. Das habe auch weiterhin Priorität, sagt Günter Hüster, der Vorsitzende des Vereins des Kriegsblindenhilfsverein Westfalen e.V. „Vielleicht findet sich ja noch ein Träger, der bereit wäre, das Haus mit ihren Bewohnern weiterzuführen“, äußerte Günter Huster noch Anfang des Jahres die Hoffnung auf Weiterführung des Hauses. Diese Hoffnung scheint sich nun zu erfüllen. Nach mehreren Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten hat sich die Suchtklinik Brilon Wald als potenzieller Käufer herauskristallisiert.

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Dahinter steckt die Fuest Stiftung

Die Suchtklinik Brilon Wald ist eine psychosomatische Fachklinik für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen von Alkohol, Drogen oder Medikamenten. Die Klinik gehört zur Fuest Familienstiftung, die bundesweit Rehabilitationskliniken und Senioreneinrichtungen betreibt. Die Stiftung wurde 2010 von Franz und Hilde Fuest gegründet. Die Stiftung bietet medizinische, seelische und soziale Unterstützung für Menschen mit verschiedenen Erkrankungen, wie Krebs, Herz-Kreislauf-Problemen, Hautkrankheiten, Atemwegserkrankungen, orthopädischen Beschwerden, psychosomatischen Störungen oder Abhängigkeitserkrankungen. Die Stiftung hat ca. 1.000 Mitarbeiter, drei medizinische Reha-Kliniken, drei Senioreneinrichtungen, drei Sucht-Rehabilitationskliniken und mehr als 10.000 Reha-Patienten jährlich.

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Die Klinik möchte in Brilon-Gudenhagen Patienten unterbringen, die sich bereits im letzten Drittel ihrer Behandlung befinden. Dort sollen sie auf ihr weiteres Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden. Die Klinik hat auch spezielle Angebote für Eltern mit Kind oder türkischsprachige Patienten. Die Rehabilitationsphase von Suchtkliniken ist ein wichtiger Teil der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen. In dieser Phase sollen die Patienten lernen, abstinent zu bleiben und sich auf ihr Leben in der Gesellschaft vorzubereiten.

Ziel ist die dauerhafte Entwöhnung

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Idealerweise folgt die Entwöhnungsbehandlung, so beschreibt es die Klinik auf ihrer Internetseite, direkt im Anschluss an den körperlichen Entzug und die Entgiftung. In der suchtmedizinischen Rehabilitation arbeiteten Teams aus Ärzten, Therapeuten und Suchtexperten eng zusammen, um das Ziel einer dauerhaften Entwöhnung vom Suchtverhalten mithilfe psychologischer, sozialer und medizinischer Unterstützung zu erreichen, so das Krankenhaus. Die Klinik Brilon-Wald habe sich auf diese Art der Behandlung spezialisiert. Die Fuest Stiftung wollte die Investition gegenüber der Westfalenpost nicht bestätigen. Es heißt jedoch, dass die Verträge in Kürze unterzeichnet werden sollen.