Brilon. Die Michaelis-Kirmes in Brilon ist in diesem Jahr um eine Attraktion ärmer: Es wird kein Partyzelt am Kump geben. Die Reaktionen sind eindeutig.

Das Aus des Kump-Zeltes bei der Michaelis-Kirmes beschäftigt viele Menschen in Brilon. Dabei sind nicht alle über den Wegfall des Angebotes enttäuscht. Für andere wiederum ist das Zelt ein fester Bestandteil des Kirmesprogramms. Auch der Besitzer des Kumps hat sich zu Wort gemeldet.

So schreibt uns Leser Markus Hölmer auf Facebook: „Auf jeden Fall wird es fehlen, es brachte Großstadt Flair und Festival-Charakter in den Kirmeseinheitsbrei - der starke Zulauf gab dem Konzept recht. Den Jugendlichen und den jung gebliebenen Älteren wird es an einer Alternative fehlen.“Dem Veranstalter macht er folgenden Vorschlag:„Für 2024 sollte Georg Rave-Loos mit seinem Team, dann vielleicht überlegen, sich an die Stadt Büren zu wenden, dort sind die Mitarbeiter deutlich flexibler und aufgeschlossener gegenüber innovativen Ideen“. Nicole Volpert schreibt hingegen: „Ich finde es auch nicht schlimm, dass es weg ist. Fand es auch immer nur laut selbst, wenn man nur dran her ging“.

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Und Rainer Meier findet: „Weniger ist oft mehr! Heutige Partyzelte, nach dem Prinzip „Massentierhaltung“, haben schon lange nichts mehr mit dem Charakter und dem Charme eines Rummels gemeinsam. Da liebe ich mir doch die althergebrachten traditionellen Stände. Kleiner, aber feiner.“

Kathrin Niggemeier vermutet, dass eher die jüngeren Besucher vom Wegfall des Zeltes betroffen sind: „Ich schätze, beim Kump-Zelt werden sich eher die jüngeren Kirmesgänger ärgern. Das Mistemarkt-Zelt ist doch meistens Ü30. Da geht dann der Rest hin“, so ihre Einschätzung.

Betreiber des Kump: Fläche nie wieder an externe Betreiber

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Auch Sebastian Kühl, der Besitzer des Kumps, schaltet sich in die Debatte ein: „Wir haben nie eine verbindliche Anfrage von Herrn Rave-Loos erhalten, insofern wundert mich sein öffentliches Auftreten gegenüber der Stadt schon, denn die Stadt ist hier völlig im Recht“. Das Ordnungsamt habe sich seines Wissens sogar selbst auf die Suche nach einem alternativen Betreiber der Fläche gemacht: „Das Amt hat mit Gisbert Kemmerling Kontakt aufgenommen. Da dessen Musikkonzept aber zu nah an unserem Kump-Konzept war, haben wir schließlich darauf verzichtet“, so Kühl. Er bestätigt, dass es in der Vergangenheit auch Probleme gegeben habe: „Die Beschwerden mancher Anwohner sind nicht gänzlich unberechtigt“, sagt Kühl und hat dann auch für sich und sein Kump-Team Konsequenzen gezogen: „Wir werden diese Fläche nie wieder an externe Betreiber vergeben, ab 2024 werden wir selbst eine Veranstaltung organisieren“, kündigt Kühl an. In diesem Jahr sei das aber mangels Personals noch nicht möglich, so Kühl. Kühl berichtet aber auch von weiteren Problemen, die letztes Jahr aufgetreten waren: „Der Toilettenwagen auf der Kirmes war ausgefallen und so drängten sich alle Menschen in den Kump. Die Gäste der Kneipe, die Gäste vom Kump-Zelt sowie die zahlreichen Kirmesbesucher“, erinnert sich Kühl. An einen normalen Geschäftsbetrieb sei so nicht mehr zu denken gewesen: „Der Raum war deswegen so stark gefüllt, dass sich die Klogäste bis an die Theke schoben und die normalen Besucher gar keine Möglichkeit mehr hatten, sich ein Getränk zu bestellen“.