Marsberg. Der Priesterberg ist nicht nur ein schöner Ort, sondern auch Fenster in die Vergangenheit. 35 Millionen Jahre lassen sich dort nachverfolgen.

Zahlreiche Geoparkführerinnen und Geoparkführer des Geoparks GrenzWelten trafen sich zur diesjährigen Fortbildungsveranstaltung. Organisiert wurde diese vom Marsberger Team Susanne Henke-Skroch, Michael Hefer, Manfred Pauly sowie Gerd Rosenkranz.

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Nach einer umfassenden geschichtlichen und geologischen Einordnung an der Kluskirche durch Manfred Pauly und der Leiterin des Projektbüros des Geoparks Grenzwelten, Dipl. Geologin Frau Kim Peis, ging es zu Fuß ins Exkursionsgebiet.

Marsberger Wanderwoche

Ziel war eine Reihe von kleinen Gesteinsaufschlüssen, welche am Fuße des Priesterberges einen fortlaufenden Einblick in 35 Mio. Jahre Erdgeschichte gewähren. Diese Aufschlüsse wurden erst vor wenigen Jahren von Gerd Rosenkranz und Manfred Pauly erkannt und beschrieben. Sie verdanken ihre Entstehung einer besonderen Faltungsstruktur. Wer Interesse hat, kann die Beschreibung gerne als pdf-Datei per email: geokids@web.de anfordern und am 20. September sogar live im Rahmen der Marsberger Wanderwoche zusammen mit Gerd Rosenkranz erwandern (Anmeldung erforderlich).

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Dieses einmalige geologische Highlight gewährt einen chronologischen Einblick in das Werden unserer Landschaft im Erdaltertum. Gerd Rosenkranz führte durch eine Zeit, in der Marsberg vor 367 Mio. Jahren noch südlich des Äquators lag und sich hier ein flaches Meer erstreckte. Gut sichtbare Gesteine zeugen von weltweiten Aussterbeereignissen, dem plötzlichen Absinken unserer Heimat in 3500 m Wassertiefe, anschließender Heraushebung des rheinischen Schiefergebirges sowie dessen Abtragung, welche noch heute anhält.

Direkt am Diemelradweg

Und dass alles gut einsehbar und zum Greifen nah, direkt vom Diemelradweg aus. Bei vielen Teilnehmenden kam es zu Aha-Effekten, denn theoretisch kannten alle die geologischen Ereignisse, aber jetzt konnte man sie tatsächlich sehen und auch „begreifen“.

Nach einem Rückblick auf 5 Mio. Jahre Entstehungsgeschichte des Flusssystems Diemel ging es zum gemütlichen Ausklang am Meilerplatz.

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Dort erläuterte Reinhard Schandelle eingehend den geologischen Garten Giershagen und alle konnten noch einmal die Gesteine, welche man zuvor in ihrer natürlichen Umgebung und Lagerung gesehen hatten, als Einzelexemplare bestaunen. Mit einer ausgiebigen Vesper und guten Gesprächen ging ein wunderbarer Tag zu Ende. Der Geopark Grenzwelten ist eine überregionale Einrichtung der Landkreise Waldeck-Frankenberg, Hochsauerlandkreis, Kassel, Schwalm-Eder und Marburg-Biedenkopf.

Förderung von sanftem Tourismus

Ziel des Geoparks ist die umfassende Erklärung der heimischen Landschaft und ihrer inneren Zusammenhänge, deren Schutzwürdigkeit, sowie die Förderung des sanften Tourismus. Erreicht werden diese Ziele durch Bildungsarbeit an Kindergärten und Schulen, über die Geokids-Marsberg/VHS, Vortragsveranstaltungen, Errichten von Geopfaden und Geostationen, sowie die Zusammenarbeit mit Besucherbergwerken (z.B.Kilianstollen Marsberg) und Museen. Die Tätigkeit der Geoparkführerinnen und Geoparkführer erfolgt ehrenamtlich.

Führungsangebote aus allen Teilen des Geoparks GrenzWelten sind im Internet zu finden unter: https://www.geopark-grenzwelten.de/veranstaltungen.html