Brilon. Kindern beibringen Stärke zu zeigen ist Natascha Vogels Ziel. Die Brilonerin trainiert Kinder, auf sich selbst aufzupassen. Was sie anbietet.
Kinder stark machen, das ist Natascha Vogels Wunsch. Die Brilonerin (43) will Kindern in einem Selbstbehauptungs- und Resilienztraining beibringen, für sich selbst einzustehen und die eigene Stärke zu entdecken. „Stark auch ohne Muckis“ nennt sich das Konzept. Dazu bietet Natascha Vogel bald Kurse für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren an. Was dahintersteckt sind Übungen und kindgerechte Trainings, Arbeit mit den eigenen Gefühlen und ihr Wunsch, das Leben ein bisschen unbeschwerter für Kinder im Sauerland zu machen.
„Stark auch ohne Muckis“-Konzept gefällt der Brilonerin sofort
Natascha Vogel ist selbst Mama. Zwillinge. „Natürlich mache ich nicht immer alles richtig“, sagt sie. Natürlich hat auch sie mal stressige Tage, reagiert falsch in manchen Situationen. Wie alle Eltern. Doch ihr Ziel, ihre Kinder zu starken und resilienten Menschen heranzuziehen, beschäftigt sie. Auf Instagram stößt sie auf Daniel Duddek, „Stark auch ohne Muckis“-Gründer der Workshops und Coachings anbietet. „Ich fand, dass das ein cooles Konzept ist und hab mir das angeschaut. Das Besondere daran ist, dass man eben nicht lehrend vor den Kindern steht, sondern die Kinder müssen mitdenken und mitmachen.“ Natascha Vogel gefällt die Idee sofort. „Ich hab mir das angesehen und hab mir gedacht, das will ich auch machen.“ Neben ihrem Beruf als Bewährungshelferin absolviert sie die Ausbildung zur Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin für Kinder. Dank ihres Zertifikats kann sie damit in Zukunft nicht nur Kurse anbieten, sondern auch in Schulen und Kitas gehen um den Kindern dort zu helfen, ihre Stärke zu entdecken und auszudrücken. Spätestens im Oktober will sie damit durchstarten.
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Kinder sollen lernen, ihre Stärke zu erkennen
„Es geht darum, Kindern Resilienz beizubringen, ihnen ein Mindset an die Hand zu geben und sie zu stärken. Ich möchte, dass sie lernen, sich nicht provozieren zu lassen. Wenn also jemand anderes ihnen etwas wegnimmt oder sie ärgert, dann üben wir, wie man damit umgehen kann.“ Dazu spricht Natascha Vogel mit den Kindern über Wut. Was ist erlaubt wenn man wütend ist? Joggen? In ein Kissen brüllen? Boxen? „Wir sprechen viel über Gefühle und wie man am besten mit ihnen umgehen kann.“ Dazu schlüpft die Brilonerin auch in andere Rollen, wie beispielsweise die des bösen Kindes, das die anderen ärgert und mobbt. „Wir gehen diese Situationen gemeinsam durch und überlegen, wie man stark reagieren kann.“ Ihr ist es wichtig, den Kindern beizubringen, für sich selbst einzustehen und sich selbst bewusst wahrzunehmen. „Das fängt dabei an zu lernen, wie man sich so hinstellt, dass man stark wirkt. Das geht aber auch weiter in das Mind-Set. Wenn ein anderes Kind beispielsweise sagt, dass es mich doof findet oder meine Hose doof findet, dann will ich im besten Fall den Kindern vermitteln, dass es ihnen egal sein kann, was die anderen denken.“ Natascha Vogel betont, dass diese Oberflächlichkeit und Unsicherheit oft von Eltern vorgelebt werde. „Wir leben unseren Kindern das alles vor und wir müssen ihnen beibringen, dass wir Respekt vor allen anderen haben.“ Wichtig für sie: Jeder Täter ist auch Opfer, jedes Opfer ist auch Täter. „Kinder, die ärgern oder mobben können auch nett sein. Was nicht heißt, dass ich will dass die Kinder alle Menschen gut finden.“ Sie lacht.
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Mit Leichtigkeit ernste Themen angehen
Natascha Vogel geht mit Leichtigkeit diese ernsten Themen an und will erreichen, dass Eltern auch mal über alte Regeln und Maximen hinwegsehen, die selbst ihre Kindheit geprägt haben. Fünf Tipps hat sie für Eltern, um den Kindern auf dem Weg zu Selbstbewusstsein und Stärke zu helfen.
1. Kindern ein Ohr schenken: „Hört euren Kindern richtig zu.“
2. Kinder ernst nehmen: „Das ist ganz wichtig, wir müssen sie in ihren Gefühlen ernst nehmen.“ Vogel hat ein gutes Beispiel dafür: Wenn das Kind sagt, die Suppe sei zu heiß, dann sei sie für das Kind eben auch zu heiß. „Selbst wenn wir sie nicht als heiß empfinden, sollten wir noch einmal für das Kind pusten, denn es nimmt die Suppe eben zu heiß wahr. Das sind kleine Persönlichkeiten und ihre Gefühle sind valide und richtig.“
3. Grenzen liebevoll setzen: „Kinder brauchen Grenzen und Strukturen und wenn sie nicht lernen, mit Strukturen zu leben und sie anzunehmen, dann können sie damit später nicht umgehen.“ Vogel plädiert allerdings darauf, Grenzen liebevoll zu setzen und gegebenenfalls zu erklären.
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4. Kinder Kinder sein lassen: „Ich will meinen Kindern ein positives Leben schenken. Ich will nicht alles negativ malen und wenn es regnet, dann versuche ich nicht immer zu meckern, sondern mit ihnen durch Pfützen zu springen.“ Ein Kind müsse sich nicht wie ein Erwachsener verhalten, es werde schnell genug in gesellschaftliche Regeln hineingepresst. „Lasst Kinder Kinder sein, egal was die Nachbarn oder Verwandten denken.“ Natascha Vogel ist bewusst, dass gerade der heutigen Elterngeneration vorgeworfen wird, ihre Kinder zu verwöhnen. „Strenge Erziehung schadet den Kindern und was wären wir für eine Gesellschaft, die im Stillstand verharrt und sich - auch was die Erziehung unserer Kinder angeht – nicht weiterentwickelt?“
5. Bewusstes Reflektieren: „Ich versuche in Momenten, in denen ich gestresst bin und merke, dass ich gerade etwas falsch mache, zu reflektieren was ich gerade falsch mache. Wenn man weiß, woran man arbeiten muss ist schon viel getan.“
Die Kurse sind einmalige Veranstaltungen und ab 59 Euro zu buchen. Informationen zu den Kursen und dem Angebot gibt es unter 0151/51817913 und unter starkekids.natascha@gmx.de.