Auf dem Mannstein bei Olsberg entsteht ein Windpark mit sieben Anlagen, die 200 Meter in den Himmel ragen. Was dort passiert, ist umfangreich.
Olsberg. Was geschieht eigentlich auf unseren Höhenzügen, wenn sich demnächst dort die Windräder drehen? Wird der Wald dort wieder aufgeforstet oder bleiben die dann nicht mehr benötigten Flächen der Naturverjüngung überlassen?
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Die Frage bewegt derzeit in der Stadt Olsberg vor allem die Bewohner von Wulmeringhausen, Brunskappel und Elpe, wo auf dem Mannstein ein Windpark mit sieben mehr als 200 Meter großen Anlagen entsteht. Dazu sind natürlich umfangreiche Erdbewegungen mit schwerstem Gerät erforderlich. Da allerdings hier in etwa 650 Meter Höhe der Sturm Kyrill und der Borkenkäfer in den letzten Jahren ganze Arbeit geleistet haben, hielten sich die eigentlich erforderlichen Baumfällarbeiten angeblich in Grenzen. Das bezweifeln allerdings einige Wulmeringhäuser, die regelmäßig dort wandern und sich dort oben über die Fortschritte informieren und das Fällen einiger tausend Jungfichten beobachtet haben.
Waldflächen werden gerodet
Wie einer kürzlichen Mitteilung der Betreiberfirma JUWI zu entnehmen ist, werden für das Bauvorhaben etwa 13 Hektar der dortigen einstigen Waldfläche, die bekanntlich in den letzten Jahren ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurden, benötigt. Dafür wurde eine Fläche von ca. 11,5 gerodet. Außerdem haben in mehreren Bereichen entlang der vorhandenen Wege, die als Zufahrt zum Windpark ausgebaut werden, Einzelbaumentnahmen stattgefunden, die in der vorgenannten Flächenangabe überhaupt noch nicht enthalten sind.
Für die eigentlichen Windräder, die Fundamente, Kranstellflächen, Zuwegung, Kurvenausbauten und Böschungen sowie gehölzfreie Flächen (z.B. für Kranausleger) werden dauerhaft ungefähr 6,4 Hektar benötigt und somit versiegelt.
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Während der Bauzeit werden weitere 6,6 Hektar beansprucht, die nach der Fertigstellung wieder aufgeforstet werden sollen.
Kilometerlange unterirdische Stromtrasse
Doch mit dem Errichten der Windräder ist es nicht getan, denn die rund 5 km lange unterirdische Stromtrasse zum Umspannwerk am Olsberger Stausee macht erneut umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Dabei dürfte auch so mancher Baum im Wege stehen und auch für erhebliche Unruhe im Wald sorgen. Schon jetzt sind vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils Elpe überhaupt nicht begeistert, dass der gesamte Baustellenverkehr durch ausgerechnet durch ihr Dorf führt und so die Lebensqualität, auch im Hinblick auf das Tourismusangebot beeinträchtigt.
Beim Blick auf die riesige Baustelle oben auf dem Mannstein meinte ein älterer Wulmeringhäuser Bürger: „Früher galt der Wald als besonders schützenswert. Waldbesitzer, Förster und Jagdpächter taten alles, um Reiter, Biker und sogar Wanderer möglichst aus dem Wald fern zu halten. Aber in Zeiten der Energiewende ist alles anders“.