Altenbüren. Bei „Grilling Bonito“ wird Grillen zum Live-Event. Er erklärt, welcher Grill bei Fleisch, Fisch oder Vegetarischem zum Einsatz kommen sollte.

Für Toni Bonito und seine Familie ist das Grillen Hobby, Leidenschaft, Lebenseinstellung und inzwischen auch nebenberufliches Standbein mit einer etwas anderen Art von Catering. Der 48-jährige Altenbürener und seine Frau Annette sind also Experten rund ums Thema Grillen. Für unsere Leser geben sie Tipps, wie ein gutes Steak, vegetarische Leckereien oder Nachtischgerichte gelingen.

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Mal etwas Süßes vom Grill: Marshmallow-Erdbeer-Spieße.
Mal etwas Süßes vom Grill: Marshmallow-Erdbeer-Spieße. © Privat | Privat

Die ganze Familie macht mit

Toni Bonito erzählt: „Uns Portugiesen liegt das Grillen, Kochen und Verköstigen in den Genen. Ich habe das schon immer gerne gemacht. Wir grillen sehr oft mit der Familie und mit Freunden.“ Auch seine Frau Annette und die beiden Töchter Sophie (23) und Lana (18) teilen seine Begeisterung und packen bei den Einsätzen von „Grilling Bonito“ mit an. Angefangen hat diese Idee von Event-Grillen während der Corona-Zeit zunächst online. Seitdem ist der 48-Jährige auf Insta unterwegs und zeigt, was man mit dem Grill so alles zaubern kann. Ideen dafür haben die Bonitos viele. Und so kann man Grilling-Bonito inzwischen auch zu verschiedenen Anlässen als Live-Event zum Beispiel auf Hochzeiten oder größeren Geburtstagspartys buchen. Außerdem kooperiert er mit einigen Hotels in der Region und bietet dort Grillbuffets an. „Das Live-Cooking kommt bei den Gästen sehr gut an. Ihnen gefällt es, dass sie am Grill sagen können, wie sie etwas zubereitet haben möchten“, so die Erfahrung von Toni Bonito.

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Gastfreundschaft wird groß geschrieben

Und dabei geht es längst nicht nur um das Thema Fleisch. Auch für Vegetarier/Veganer hat der Grill-Experte einiges anzubieten. Er und seine Frau erzählen, dass es ihnen einfach Spaß macht, beim Grillen zu experimentieren und Gäste zu bewirten. Annette Bonito erzählt, dass sie aus Polen kommt, wo Gastfreundschaft sehr groß geschrieben werde. Schon immer sei auch in ihrer Familie gerne viel gegrillt und gekocht worden. Viele Inspirationen hat Toni Bonito sich auch von Argentinien-Aufenthalten mitgebracht. Hauptberuflich arbeitet der 48-Jährige als Key-Account-Manager für Notstromversorgungsanlagen bei AEG in Belecke und ist unter anderem öfter beruflich in Argentinien beschäftigt. „Dort wird ganz einfach gegrillt und nur mit Salz, Pfeffer und Kräutern gewürzt. Dazu gibt es dann zum Beispiel Chimichurri Sauce, die ich inzwischen auch anbiete“, erzählt Grilling Bonito.

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Die Auswahl des richtigen Grills

Wichtig ist für den Altenbürener auch die Auswahl des richtigen Grills. Er selbst hat mehrere verschiedene Grills. Blickfang ist die große - mit Holz befeuerte - Grilltonne, die nicht nur super wärmt und optisch etwas hermacht, sondern mit einer großen Plancha-Grillplatte versehen ist, die sich bei Hitze nach Innen wölbt. „Das ist ein Allrounder, auf dem man fast alles machen kann“, so die Erfahrung von Toni Bonito. Besonders gerne verwendet er sie für Live-Cooking-Events.

Vor allem fürs Barbecue-Grillen empfiehlt der Experte einen Pellett-Smoker. „Der ist zum Beispiel super geeignet für die heilige Dreifaltigkeit des Barbecue-Grillens: Spareribs, Pulled Pork und Beef Brisket. Sehr gut kann man damit zum Beispiel auch Pastrami, also zarte Rinderbrust, zubereiten. Das ist sehr hochwertiges Fleisch, das durch das Smoken Fett verliert. Es wird einige Tage vorher eingelegt und täglich umgedreht und dann über mehrere Stunden gesmokt.“ Pulled Pork beispielsweise werde 14 bis 16 Stunden bei konstanter Temperatur gegart. Dann werde es eingepackt, der Saft trete aus. „Das ist ganz zartes, saftiges Fleisch, das zerfällt ...“, schwärmt Toni Bonito. Für Spare Ribs empfiehlt er die 3-2-1-Methode: Drei Stunden Smoken, zwei Stunden mit Flüssigkeit (Apfelsaft/Cola/Zitrone) garen, dann eine Stunde auf dem Smoker glasieren, indem man das Fleisch mit Barbecue-Sauce einpinselt. Auch zum Forellen-Smoken können man den Grill verwenden. Toll sei, wenn der Smoker per App gesteuert werden kann.

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So lecker sieht es aus, wenn Toni Bonito den Grill anmacht.
So lecker sieht es aus, wenn Toni Bonito den Grill anmacht. © Privat | Privat

Tipp: Einfach mal Experimentieren

Den Gasgrill empfiehlt Toni Bonito für alle, die spontan und schnell etwas Grillen möchten. Wer etwas mehr Zeit mitbringen und ganz klassisch grillen möchte, kann sich für den Holzkohle-Kugelgrill entscheiden. „Dafür braucht man allerdings eine dreiviertel Stunde Vorbereitung“, so der Experte. „Den Kugelgrill kann man in direkte und indirekte Hitze aufteilen. Das ist sehr praktisch zum Beispiel für Hähnchen, die man anfangs cross braten und dann in indirekter Hitze mit geschlossenem Deckel garen kann. Das funktioniert praktisch wie ein Umluftbackofen“, erklärt Toni Bonito. Super geeignet sei der Grill z.B. auch für Flamm-Lachs, der in eine spezielle Halterung eingespannt werden könne.

Vegetarische Leckereien

Doch bei Grilling Bonito und seiner Familie kommen Vegetarische Leckereien wie Grillgemüse und gefüllte Champignons oder auch Nachspeisen wie gegrillte Ananas oder Erdbeer-Marshmallow-Spieße auf den Grill. „Man muss sich einfach mal trauen und mit Obst und Gemüse zu experimentieren“, rät Annette Bonito. Sie erzählt, dass sie so auch ihre Burger immer weiter entwickelt hätten. „Wir haben sehr lange ausprobiert, bis wir zufrieden waren, aber jetzt sind die echt super. Wir backen sogar die Brötchen dafür selbst“, freut sich die Altenbürenerin.

Wichtig ist den Bonitos auch, möglichst auf regionale Produkte zu setzen. „Vor Ort gibt es gutes Fleisch. Hier weiß man, wo es herkommt. Deshalb arbeiten wir eng mit dem Bauernhof Bals und der Fleischerei Neumann in Olsberg zusammen“, betonen die beiden. Das Fleisch gibt es auch in dem Onkel-Toni-Automaten, der rund um die Uhr in Altenbüren (in Nähe der Bäckerei Sommer) zugänglich ist. Auch das war eine Idee von Toni Bonito, der übrigens plant, demnächst auch Grillkurse anzubieten.

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Fünf Tipps von Grilling Bonito:

1. Man sollte sich Zeit zum Grillen nehmen. Keine Grillanzünder verwenden, sondern z.B. Eierkartons oder einen Grillkamin.

2. Auf die Fleischqualität achten. Lieber weniger grillen, aber dafür ein gutes Stück kaufen.

3. Selbst marinieren, eigene Saucen herstellen.

4. Obst und Gemüse bei niedrigen Temperaturen von 160 bis 180 Grad grillen.

5. Ein Thermometer verwenden, um das Grillgut individuell nach Geschmack auf den Punkt zu garen.

Gefüllte Champignos mit Zwiebeln und Käse
Gefüllte Champignos mit Zwiebeln und Käse © Privat | Privat

Gefüllte Champignons mit Käse und Zwiebeln (für 4 Personen)

Zutaten

500 g Champignons

2 Zwiebeln

200 g Gouda gerieben

1 EL Olivenöl

Etwas Salz und Pfeffer

Etwas Petersilie, glatt

Zubereitung

Die Champignons waschen. Das Ende der Stiele, meist ist das etwas abgetrocknet, abschneiden. Dann die Stiele von den Köpfen trennen. Die Stiele in kleine Stücke zerhacken. Die Zwiebeln schälen und ebenfalls fein würfeln. Die zerkleinerten Champignonstiele und Zwiebeln mit Öl, Salz und Pfeffer zu einer einheitlichen Masse vermischen. Mit dieser Paste werden dann die Pilzköpfe gefüllt. Mit geriebenem Käse zum Überbacken bestreuen. Die gefüllten Champignons in einen Grillkorb oder auf eine Grillplatte legen. Die Champignons auf den Grill stellen und ca. 20 bis 30 Minuten je nach Champignon-Größe grillen. Dabei sollte die Hitze nicht zu groß sein ca. 160-180 Grad und es sollte indirekt gegrillt werden (nicht direkt an/über der Hitzequelle und Deckel vom Grill schließen). Zum Servieren mit etwas Petersilie garnieren.

Chimichurri, eine grüne, scharfe Paste, in die man gegrilltes Rinderfleisch dippt oder mit der man Fisch oder Hühnchen mariniert, ist vor allem in Uruguay und Argentinien sehr beliebt, wo sie auch ihren Ursprung hat.
Chimichurri, eine grüne, scharfe Paste, in die man gegrilltes Rinderfleisch dippt oder mit der man Fisch oder Hühnchen mariniert, ist vor allem in Uruguay und Argentinien sehr beliebt, wo sie auch ihren Ursprung hat. © Privat | Privat

Chimichurri

Die argentinische Soße passt perfekt zum Steak und zu allem, was vom Grill oder aus dem Backofen kommt.

Zutaten

2 Bund glatte Petersilie

1 Limette

1 Schalotte

2 Knoblauchzehen

1 kleine Chili / Chilipulver

grobes Salz

schwarzer Pfeffer/Olivenöl/getrockneter Thymian/Oregano/Lorbeerblatt

Zubereitung

Zuerst zerhackt man die Petersilie, schneidet den Knoblauch in kleinste Stücke oder drückt ihn durch eine Knoblauchpresse und zerkleinert die Mini-Zwiebel. Man vermischt alles in einem Mörser und drückt darüber den Saft einer Limette aus. Wer mag kann auch – wenn es sich um eine Bio-Limette handelt – Schale dazugeben, um den Geschmack zu intensivieren. Dann mörsert man das Gemisch bis es gut zerhäckselt ist. Es wird mit Olivenöl aufgefüllt bis eine dickflüssige Masse entsteht. Den letzten Schliff bekommt die Paste, wenn man die Gewürze, also den frisch gemahlenen Pfeffer, das grobe Salz, Thymian, Oregano sowie das Chilipulver, hinzugibt. Alternativ ist es auch möglich, eine winzige Chilischote zu zerschneiden und beizumischen. Nun lässt man das Ganze außerhalb des Kühlschranks ein bisschen ziehen. Hinterher kann man das Chimichurri in ein verschließbares Glas geben und mehrere Tage oder Wochen verwenden. Um den Geschmack noch zu intensivieren, kann man während dieser Zeit ein Lorbeerblatt zu dem Dip geben.