Woher hat der Landgasthof „Mücke“ in Marsberg seinen Namen? Und was macht ihn zu einem idyllischen Fleckchen am Waldesrand?

Marsberg. Ein zarter Windhauch, sanft wiegende Baumspitzen, sattes Grün, untermalt von leisem Vogelgezwitscher, dazu das gleichmäßige Plätschern des Staubkebachs – „Natur pur“.

Zauberhafte Umgebung

Der Landgasthof „Mücke“ in Marsberg ist direkt eingebettet in diese zauberhafte Umgebung direkt am Waldrand. Er liegt ein bisschen abseits der Stadt am Rande des Wohngebietes Oesterholz in Richtung Westheim, linksseitig der B7.

Bei gutem Wetter lädt das großzügige Außenareal mit zahlreichen gemütlichen Sitzmöglichkeiten ein, die Seele baumeln zu lassen, zu essen und zu trinken. Unter Platanen und Pavillons kann man herrlich sitzen und die schöne Gegend genießen. Kerstin und Thomas Neuhaus, Besitzer und Betreiber der „Mücke“, sind seit 1997 hier zu Hause.

Außenansicht der „Mücke“.
Außenansicht der „Mücke“. © Regina Schmidt | Regina Schmidt

Den Vorläufer der jetzigen „Mücke“ gab es seit August 1957. Damals wurde das Haus als Café geführt. Die beiden damaligen Betreiberinnen, die Schwestern Frau Rother und Frau Knoop, kommen heute noch sehr gerne und regelmäßig zum Essen hierher. Sie sind mittlerweile 89 und 87 Jahre alt und sehr froh darüber, was aus ihrem ehemaligen Café geworden ist. Sie erzählen gerne Geschichten von früher, als es noch das „Haus Wegener“ war.

Lesen Sie auch: So tickt der Marsberger Schützenkönig Johannes Lachenit

Der Name „Mücke“ stammt wohl daher, dass Marsberger Feuerwehrleute an einem warmen Sommerabend nach einem Einsatz hier einkehrten und in der Nähe des Baches von einer Mückenplage heimgesucht wurden. So kam das Haus zum Namen „Mücke“. Zwischenzeitlich hieß es im Volksmund auch mal „Mückenstich“.

Weg durch Deutschland

Das Ehepaar Neuhaus hatte seinerzeit zufällig vom beabsichtigten Verkauf der „Mücke“ in einer Fachzeitschrift gelesen. „Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort“, so Thomas Neuhaus. Er selbst kommt eigentlich aus einer Bäckerei aus dem Ruhrgebiet. Er entschied sich, eine Lehre als Koch zu machen und besuchte die Hotelfachschule in Dortmund. Ehefrau Kerstin lernte er in München kennengelernt. Sie stammt gebürtig aus Fulda.

Lesen Sie auch: Fotos: So feiern die Schützen in Essentho

Zusammen gingen die beiden nach West-Berlin. Er arbeitete im Hotel Mövenpick, sie als Leitende Hausdame im Penta Hotel. Nächstes Etappenziel war Hamburg, bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagten und sieben Jahre den „Ratskeller“ in Herten führten. Thomas Neuhaus beschreibt sich selbst als „total kreativen Menschen, der Abwechselung braucht“. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass das Paar den Schritt von Herten nach Marsberg ging. Mittlerweile betreiben sie ein Hotel mit neun Doppelzimmern, das Restaurant hat 30 Plätze, das Kaminzimmer 14, der Wintergarten um die 60 Plätze.

Lesen Sie auch: Schützenparade in Marsberg: Ein Fest für die Augen

Die Außenanlagen wollen gepflegt werden, die Dekoration nimmt Zeit in Anspruch. Die winterliche Dekoration des Kaminzimmers zum Beispiel ist beeindruckend. Der Landhausstil der Einrichtung, gepaart mit geschmücktem Tannenbaum, winterlich weihnachtlicher Deko und dem dazugehörigen Kaminfeuer bringt selbst den größten Weihnachtsmuffel in Stimmung. Die jahreszeitlich passende Speisekarte tut ihr übriges.

Pavillon im Garten des Landgasthofes Mücke
Pavillon im Garten des Landgasthofes Mücke © Regina Schmidt | Regina Schmidt

Stilvolle Deko

Das Ambiente der Einrichtung insgesamt ist von gehobenem Landhausstil geprägt. Im Eingangsbereich findet man alte Fotos, im Restaurant sieht man unzählige alte Kaffeekannen, liebevoll auf Regalen drapiert. „Es fing an mit ein paar Kannen. Nach und nach kamen auch von Gästen immer neue dazu“, erzählt die Chefin. Das Ehepaar Neuhaus hat sich viel einfallen lassen. Beide haben ein Händchen für stilvolle Deko. Hier kann man sich herrlich wohlfühlen.

Lesen Sie auch:Warum ein Österreicher im Deutschen Haus in Marsberg kocht

Die gute Anbindung an den Europawanderweg, Hermannsweg und Eggeweg, sowie den Diemelradweg bescheren dem Landgasthof viele Wander- bzw. Fahrradgäste. Für einen Kurzurlaub oder für Verwandtenbesuch kommen die Gäste gern hierher, auch sind oft Businessgäste in der „Mücke“.

„Schlemmern und Schlummern“

Öffnungszeiten: Montag und Dienstag Ruhetag. Mittwoch bis Sonntag: 12 bis 13.30 Uhr und 18 bis 20.30 Uhr (Küche). Unter der Woche mittags nur mit Reservierung! Auch ansonsten ist eine Tischreservierung erwünscht unter 02992/2629.

Ein beliebtes Arrangement ist beispielsweise „Schlemmern Schlummern“. Zwei Übernachtungen mit Frühstück, Willkommens-Aperitif, Drei-Gänge Menü und Vier-Gänge Menü. Wellness-Arrangements mit Sauna sind auch möglich.

Informationen im Internet unter www.landgasthofmuecke.de

Thomas und Kerstin Neuhaus sind bereits seit mehr als 40 Jahren in der Gastronomie tätig, seit 34 Jahren selbstständig. Manchmal fragen sie sich, wie es weitergehen wird, wenn sie sich irgendwann in den Ruhestand begeben. Aber bis dahin dauert es noch ein Weilchen. Bis dahin gilt es zu genießen, was sie hier aufgebaut haben. „Wir wollen hier nicht mehr weg“, so Kerstin Neuhaus.

Von Mitte September bis Anfang/Mitte Oktober nimmt sich das Paar jedes Jahr eine Auszeit auf der griechischen Insel Naxos. „Das brauchen wir zum Runterkommen und um neuen Input zu bekommen“, so Thomas Neuhaus. „Zwischendurch dann mal kleine Auszeiten, wie es gerade passt, zum Beispiel mal für vier Tage nach Kroatien oder Nordspanien.“ Das ist für die beiden ein Weg, um dem Stress zu entkommen.