Marsberg. Nach 27 Jahren und drei Anläufen hat er es geschafft: Johannes Lachenit ist neuer Schützenkönig in Marsberg. Er erzählt von dem besonderen Moment

„Ich war einfach nur nervös. Nach so vielen Jahren hat es dann doch noch geklappt“, freute sich der frisch gebackene Marsberger Schützenkönig Johannes Lachenit am Tag nach seinem ganz besonderen Moment. Drehen wir die Uhren um 27 Jahre zurück. Der damals 29-Jährige Marsberger hatte sich 1996 das erste Mal dazu entschieden auf den geschmückten Vogel zu schießen. Im letzten Jahr folgte der zweite Versuch.

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Aller guten Dinge sind drei

Getreu dem Motto „Alle guten Dinge sind drei“ trat der 56-Jährige am Montag nach 1996 und 2022 erneut an. „Das war keine spontane Idee, auf diesen Moment haben meine Frau und ich hingearbeitet. Für die anderen Vereinsmitglieder war es auch keine Überraschung“, berichtete der Elektriker. Die feierliche Stimmung sei auch einen Tag nach dem Vogelschießen nicht verflogen, denn damit wäre der Auftakt in ein neues Jahr eines Königs erst gegeben.

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Es war auch Glück im Spiel

In einem spannenden Wettbewerb setzte sich der begeisterte Schütze mit dem 185. Schuss gegen ein ambitioniertes Teilnehmerfeld durch. Vier weitere Kandidaten hatten die feste Absicht den Adler von der Stange zu holen und fast wäre es auch so weit gewesen. Der Adler landete nach dem 183. Schuss auf der Wiese unterhalb des Kugelfangs. Dann kam auch ein bisschen Glück ins Spiel. Nämlich doch nicht der ganze Adler, wie per Fernglas festgestellt wurde.

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Ein kleiner Adler-Rest wartete weiterhin auf den erlösenden Schuss und musste nicht lange darauf warten. „Es ist endlich passiert“ dachte sich Lachenit nach seinem Erfolgsschuss, immer noch etwas überwältigt von der Situation. Denn zwei Schüsse vorher hatte er ja seinen Traum schon fast abgeschrieben. Ein Wechselbad der Gefühle, natürlich auch für den erfolglosen Schützen, der den Adler zwar fast vollständig aus dem Fang befreite sich am Ende aber trotzdem geschlagen geben musste.

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Ein Traum ist in Erfüllung gegangen

„Ehrlich gesagt ist damit ein kleiner Traum für mich in Erfüllung gegangen. Einmal im Leben König sein, ich werde das Jahr genießen“, so der frischgebackene König Lachenit am Morgen nach dem Schuss. Gemeinsam mit seiner Freundin Sabine Pyls, die ihren Partner das ganze Jahr unterstützen will, freut sich der Marsberger von der Kompanie „Vor dem Tore“ der Schützenbruderschaft St. Magnus Niedermarsberg 1843 eV auf ein Jahr voller schöner Momente und ist sich seiner neuen Aufgabe bewusst: „Wenn man sein Volk regiert hat man auch gleich eine Vorbildfunktion“.