Medelon. Wer viel im HSK unterwegs ist, weiß: Je nachdem, wo man gerade ist, kann der Handy-Empfang abreißen: Funkloch. Im Raum Medebach tut sich etwas.

Viele Mobilfunknutzer können ein Lied davon singen: Im HSK gibt es Ecken, in denen im wahrsten Sinne des Wortes Funkstille herrscht. Auch im Bereich Medelon gab es eine Versorgungslücke. Jetzt gibt es übergangsweise eine Lösung, die für Abhilfe sorgen soll: Die Deutsche Funkturm GmbH, die für das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom die Infrastruktur baut und betreibt, hat dort einen temporären mobilen Mobilfunkmasten aufgestellt.

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So - wie auf diesem Symbolbild sehen die mobilen Funkturm-Wagen aus. In Medelon ist zurzeit übergangsweise eine solche Anlage ein Betrieb.
So - wie auf diesem Symbolbild sehen die mobilen Funkturm-Wagen aus. In Medelon ist zurzeit übergangsweise eine solche Anlage ein Betrieb. © Deutsche Funkturm GmbH

Ziel: Funklöcher dauerhaft schließen

Dirk Dolibog, Mobilfunk-Koordinator des HSK, erklärt, dass er den Einsatz solcher mobilen Anlagen für eine „gute Übergangslösung“ halte. Ziel sei es, in Medelon einen festen Funkmasten zu installieren, um damit einen sogenannten „Whitespot“ zu schließen. Damit werde eine Vorgabe der Bundesnetzagentur umgesetzt. Der Mast stehe nicht nur für die Telekom, sondern auch für andere Provider zur Verfügung.

Auf Anfrage der WP teilt die Deutsche Funkturm GmbH mit, dass es in Deutschland etwa zwei Jahre vom Bauantrag bis zur Inbetriebnahme eines Mobilfunkstandortes dauere. „Um die Menschen nicht so lange warten zu lassen und die Mobilfunkversorgung kurzfristig zu verbessern, errichten wir zum Teil in Ortschaften mit besonders schlechter Mobilfunkversorgung temporäre mobile Mobilfunkmaste. Diese mobilen Anlagen haben den Vorteil, dass wir sie sehr schnell und mit wenig Aufwand aufbauen können“, so die Deutsche Funkturm GmbH.

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Übergangslösung

Der Strom wird demnach in Medelon über eine mobile Anlage bereitgestellt, die aktuell noch mit Diesel betrieben wird. Sobald ein permanenter Mobilfunkmasten errichtet und vom Mobilfunkanbieter ins Netz integriert ist, wird das Provisorium umgehend wieder abgebaut. Um die Stromanbindung für einen permanenten Mobilfunkmast in Deutschland zu realisieren, seien in der Regel umfangreiche Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Stromkabel notwendig. Dies könne insbesondere im ländlichen Bereich, aufgrund längerer Versorgungswege und fehlendem Zugriff auf bereits bestehende Infrastruktur, einige Zeit in Anspruch nehmen. Für den Übergang werde deswegen in manchen Fällen auf mobile Netzersatzanlagen zurückgegriffen, bis der lokale Energieversorger den eigentlichen Stromanschluss gebaut hat.

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Es tut sich etwas

Die Deutsche Funkturm GmbH betreibt derzeit in fünf Orten in Südwestfalen solche provisorischen Mobilfunkanlagen. Neben Medelon gibt es in Südwestfalen eine solche Übergangslösung zurzeit in Bad Berleburg, in Herscheid, in Plettenberg und in Balve. Der temporäre mobile Mobilfunkmast in Medelon versorgt das Gebiet seit Dezember 2022 mit Mobilfunk. Der permanente Mobilfunkmast befindet sich nach Angaben des Unternehmens derzeit noch im Genehmigungsverfahren. Baubeginn werde voraussichtlich im Juni 2024 sein. Der mobile Funkmast könne voraussichtlich Ende Juli an das Stromnetz angeschlossen werden. Dann könne die mobile Netzersatzanlage, die zurzeit noch mit Diesel betrieben wird, abgeschaltet werden.

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