Brilon. Talal Talli ist Chefarzt am Klinikum Maria-Hilf Brilon und einer von nur 60 deutschen Chirurgen, die Hüftgelenke mit Schonverfahren operieren.
Talal Talli schenkt Menschen Lebensqualität zurück. Der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie hat in diesem Jahr im Briloner Krankenhaus Maria Hilf angefangen und ist darauf spezialisiert, künstliche Gelenke (Endoprothesen) nach dem aktuellsten medizinischen, pflegerischen und physiotherapeutischen Standard einzusetzen. Damit kann er Einschränkungen in der Mobilität von Menschen aufheben und ihnen so wieder mehr Möglichkeiten und Freiheiten schenken. Unter der Leitung von Talal Talli wird das gesamte Spektrum der Hüft-, Knie- und Schultergelenk-Endoprothetik inklusive Wechseloperationen durchgeführt. Mit Oberarzt Marwan Hanafy erhält das Team im Briloner Krankenhaus zusätzliche qualifizierte Unterstützung.
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Talal Talli ist 1982 geboren, Vater von zwei Kindern. „Ich hab mein Medizin-Studium in Damaskus, der Hauptstadt von Syrien, abgeschlossen. Danach bin ich dann nach Deutschland gekommen und habe hier meine Facharzt-Ausbildung absolviert. Diese war unterteilt zwischen der orthopädischen Chirurgie und der Unfallchirurgie. Hier war ich unter anderem am Klinikum Herford und Klinikum Ibbenbüren tätig. Zuletzt durfte ich für 4 Jahre als leitender Oberarzt am Stadtkrankenhaus Korbach die Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie mit vertreten“, schildert er seinen Weg. Er ist zertifizierter Fuß- und Kniechirurg sowie Arthroskopeur. Als leitender Oberarzt und Koordinator des Endoprothesenzentrums war er seit 2016 für das Krankenhaus Korbach tätig. Dann zieht es ihn nach Brilon. „Ich habe seit 2016 im Nachbarort Korbach gearbeitet und kannte daher schon die Umgebung des Sauerlandes und auch Brilon direkt. Mir gefällt die Region und die schöne Natur hier. Das Briloner Krankenhaus war mir schon immer wegen der guten medizinischen Versorgung bekannt und dass man dort rund um die Uhr eine gute Notfallversorgung über die Zentrale Notaufnahme erwarten kann.“ Hunderte Endoprothesen hat Talal Talli schon eingebaut. Neben den bewährten Standardverfahren nutzt er dazu nunmehr auch die AMIS Methode in der Hüftendoprothetik. „Ein Verfahren, dass bereits seit vielen Jahren in der international renommierten Universitätsklinik in Zürich durchgeführt wird und deren Vorteile zunehmend durch Hüftchirurgen in Deutschland und Österreich erkannt werden“, wie er erklärt. AMIS steht für „Anterior Minimally Invasive Surgery“ und beschreibt den optimal muskelschonenden Zugangsweg zum Hüftgelenk von vorne bei der Operation des künstlichen Hüftgelenkes. „Statt einer üblicherweise circa 15 bis 20 Zentimeter langen Schnittstelle, werden bei der neuen OP-Technik nur 6 bis 10 Zentimeter benötigt. Dadurch werden weniger Muskeln und Nerven beschädigt“, so Talli. „Die Patienten verlieren weniger Blut, haben nach der OP weniger Schmerzen und sind schneller wieder beweglich.“
Nur rund 60 Chirurgen beherrschen die Technik, die Talil Talli anwendet
In Deutschland wird diese Technik nur von rund 60 Chirurgen beherrscht. Auch die Revisionsoperationen bei Lockerungen oder Infektionen operiert Talal Talli mit seinem Team in der AMIS-Technik. Im Kniebereich führt er in Brilon zusätzlich zu den Standard-Verfahren der Knieprothesen nun auch das MyKnee-Verfahren, eine moderne Operationsmethode, ein. Talli betont: „Dabei wird nicht mehr das gesamte Kniegelenk ausgetauscht, sondern mittels einer Computerschablone nur die zerstörten Gelenkflächen von Schienbeinkopf und Oberschenkelknochen ersetzt.“ So werde beim Implantieren weniger Knochenmaterial abgetragen und das Knie verheilt schneller.
Gelenersatz wird auf den Patienten angepasst
„Welcher Gelenkersatz für den jeweiligen Patienten geeignet ist, stimmen wir individuell und gemeinsam mit dem Patienten anhand seiner Bedürfnisse ab“, erläutert Talal Talli. Neben AMIS und MyKnee wendet das Krankenhaus in Brilon weitere „renommierte Operationsverfahren und Endoprothesen“ an, wie Talli erklärt. Faktoren wie die Schwere des Gelenkverschleißes, die vorhandene Knochensubstanz und die Bandstabilität spielen bei der Auswahl des richtigen Gelenkersatzes eine zentrale Rolle. „Unser gemeinsames Ziel ist es, bei minimalem Knochenverlust ein Maximum an Stabilität eines gut funktionierenden Gelenkes zu erreichen“ ergänzt Talli.
Erweiterungen sind geplant
Für das Briloner Krankenhaus hat er noch viel vor: „Ich plane sicherlich die Erweiterung im Bereich der Orthopädie, besonders in der Endoprothetik, Unfallchirurgie und der Versorgung der Arbeitsunfälle. Dazu gehört auch der eventuelle Aufbau eines Alterstraumatologie-Zentrums.“
Außer der prothetischen Versorgung von Knie und Hüfte werden bei entsprechender Notwendigkeit auch künstliche Gelenke im Bereich der Schulter, Ellenbogen und Sprunggelenk implantiert. Patienten mit Gelenkproblemen können sich in der Sprechstunde unverbindlich beraten belassen, Terminabstimmungen können ab sofort unter der Telefonnummer 02961 7801367 erfolgen.