Brilon. Björn Karin ist Inhaber einer Mountainbikeschule. Es geht um Sicherheit und Fahrspaß. Hilfe bekommen auch Biker, die nach einem Sturz Angst haben.

Mountainbike kaufen, draufsetzen und los geht’s. So stellen sich das viele Bike-Anfänger vor. „Doch so sollte man das besser nicht machen“, sagt Björn Karin. Der 41-Jährige weiß, wovon er spricht. Als Inhaber der Briloner Mountainbikeschule „Bike Therapy“ bietet er Schulungen und geführte Kurse an. Sein Motto: „Fahrtechnik statt Mutproben.“

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Doc Flow hilft, Angstblockaden zu lösen

Zu „Doc Flow“ kommen aber auch Menschen, die zum Beispiel nach einem Unfall oder Sturz wieder aufs Rad wollen und aktiv etwas gegen ihre Angst tun möchten. Der Mountain-Bike-Coach erklärt, was dahintersteckt: „Dabei geht es um den Umgang mit Ängsten zum Beispiel nach einem schweren Sturz. Manche, die zu mir kommen, haben regelrechte Angstblockaden. Mit ihnen mache ich ein gezieltes Einzeltraining, das ihnen wieder Sicherheit gibt.“ Sicherheit ist für den 41-Jährigen das A und O. Deshalb bietet Björn Karin Grundkurse an, in denen er die wichtigsten Basics vermittelt. Dabei lernen die Teilnehmer die Grundlagen der Mountainbike-Fahrtechnik kennen. Sie erfahren, wie das Bike richtig auf die eigene Person eingestellt wird, wie man die Balance hält, richtig bremst, sicher durch Kurven fährt und welche Gefahrenquellen es gibt.

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Sein Motto: „Fahrtechnik statt Mutproben“

Ganz wichtig für Björn Karin: „Ohne Helm fahren geht gar nicht. Unbedingt sollte man auch darauf achten, dass der Helm richtig sitzt und nicht kaputt ist“, so Björn Karin. Schoner seien zwar keine Pflicht, aber angesichts der Verletzungsgefahr sehr empfehlenswert für alle Mountain-Biker. Für Fortgeschrittene gibt es in seinen Kursen dann schon etwas mehr Adrenalin-Kick als im Grundkurs: So gibt es einen Spring- und Drop-Kurs, in dem die Biker lernen, schwierigere Sprünge und „Kurven mit Flow“ zu meistern. In den Aufbaukursen kann man dann die Fahrtechnik verbessern.

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Geführte Touren und Kurse

„Egal ob jemand ein Trail-Fan, ein Bikepark-Enthusiast oder Nachwuchsfahrer ist, ich biete Kurse für jedes Niveau und für alle Altersklassen an“, erklärt Björn Karin, der in Scharfenberg lebt und dort auch seinen Firmensitz hat. Seine Kurse bietet er allerdings nicht dort, sondern unter anderem in den Bikeparks in Winterberg und Willingen, auf dem Trail-Ground in Brilon oder den Bikeparks in Warstein, Bielefeld und Horn-Bad Meinberg an. Wer möchte, kann auf Anfrage auch geführte Touren mit Björn Karin unternehmen, Dann geht’s auf bewährten Strecken raus in die Natur.

Appell: Gegenseitig Rücksicht nehmen

„Dabei ist es mir wichtig, dass sich die Teilnehmer rücksichtsvoll im Wald verhalten, sowohl gegenüber der Natur als auch gegenüber anderen Bikern, Tieren oder Wanderern. Ich achte darauf, dass wir nur befestigte Wege fahren, keine Bremsspuren hinterlassen und keinen unnötigen Krach machen.“ Fair on sei das Stichwort. Doch leider gebe es immer mehr Leute, die nicht sicher fahren können, rücksichtslos durch den Wald oder über den Trail ballern. Und so ärgert er sich, wenn Leute mit Schonern und Fullface-Helmschutz und verspiegelter Brille mit halsbrecherischem Tempo unterwegs sind. Seine Erfahrung: „Oft sind das Leute, die nicht sicher fahren können. Sie versuchen dann, sich über das Zubehör Sicherheit zu holen.“ Doch leider seien in Einzelfällen auch Wanderer konfliktbereit gegenüber Mountainbikern. Deshalb appelliert er an all: „Seid nett zueinander, nehmt Rücksicht. Wir wollen alle dasselbe, nämlich draußen in der Natur sein und das Leben genießen, der eine zu Fuß, andere auf dem Pferd oder auf dem Rad.“

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Biken als Entspannung

Für „Doc Flow“ selbst ist das Biken eine Art Therapie. Er sagt: „Wenn ich den Schotter unter meinen Reifen höre, dann ist das für mich ein Entspannungsgeräusch wie für andere das Meeresrauschen. Beim Radfahren kann man sich auspowern, den Alltagsstress loswerden, entspannen. Es macht einfach Spaß, draußen zu sein, sich zu bewegen und die Natur zu genießen.“ Sein Tipp: „Vor dem Besuch im Bikepark sollte man einen Mountainbike-Grundkurs mitmachen und Fahrrad und Helm einem kleinen Sicherheitscheck unterziehen.“Schon als Kind hat Björn Karin das Radfahren geliebt. Noch gut erinnert er sich an sein erstes BMX-Rad. Richtig los ging es dann in den 90er Jahren, erinnert sich der Briloner: „Seitdem bin ich dem Mountainbiken verfallen. Angefangen hat alles mit Cross-Country-Rennen und kleinen Trial-Shows.“

Langjährige Erfahrung

Der begeisterte Mountainbiker erzählt, dass er auch einige Jahre als Testfahrer beim Markenhersteller Müsing tätig war. Nach einigen Jobs in der Bike-Branche reifte schließlich der Entschluss, sich selbstständig zu machen. Dafür absolvierte der gelernte Lkw-Mechaniker eine Ausbildung zum lizenzierten MTB-Guide und staatlich geprüftem C-Trainer im MTB-Breitensport. Es folgten diverse Fortbildungen; unter anderem auch im Mental-Coaching. 2014 wurde die Mountainbike-Schule eröffnet.

Alle Infos zu Kursen und Angeboten und die Möglichkeit zum Online-Buchen gibt es unter: www.biketherapy.de; facebook: BikeTherapyMTBschule; instagram: bike_therapy_mtb_schule