Hochsauerlandkreis. Mit zunehmender Trockenheit und Hitze steig die Waldbrandgefahr. Zwei Stationen zeigen, wo die Situation jetzt besorgniserregend wird.

Mit zunehmender Trockenheit und Hitze erhöht sich die Waldbrandgefahr auch bei uns im HSK. Das zeigt nicht nur der Waldbrand-Index des Deutschen Wetterdienstes, der von einer mittleren Waldbrandgefahr ausgeht, sondern sagt auch Sauerland-Wetter-Experte Julian Pape. Und auch die Feuerwehr im HSK warnt.

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Jens Vogelsang, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes
Jens Vogelsang, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes © Feuerwehr HSK | Feuerwehr HSK

Feuerwehren beobachten Wetterlage

Jens Vogelsang, Pressesprecher des Feuerwehrverbandes Hochsauerlandkreis, erklärt: „Die aktuelle Wetterlage wird von den Feuerwehren im Hochsauerlandkreis laufend beobachtet. Die derzeitigen Temperaturen in Verbindung mit geringen Niederschlägen wirken sich zunehmend auf die Waldbrandgefahr aus. Hinzu kommen noch die großen Mengen an Totholz in den Wäldern, die insbesondere aus dem Borkenkäferbefall resultieren. Es sollte sich daher von selbst verstehen, dass sämtliche Formen von offenem Feuer (seien es Zigaretten oder gar Grillfeuer) im Wald untersagt sind.“

Sonderfahrzeug zur Waldbrandbekämpfung

Bisher sei es glücklicherweise nur zu kleineren Bränden im Kreisgebiet gekommen, so die Feuerwehr. Sollte es tatsächlich zu einem Einsatzfall kommen, unterstützen sich die Feuerwehren gegenseitig, z.B. mit Wassertragenden Fahrzeugen. Außerdem stehen am Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede-Enste weitere Sonderfahrzeuge zur Waldbrandbekämpfung für den gesamten Kreis bereit.

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Das sagt der Wetter-Experte

Gefühlt ist es noch gar nicht lange her, dass es viel geregnet hat, doch inzwischen haben wir, so Julian Pape, schon seit vier Wochen sonniges Hochdruckwetter; so, wie wir es aus dem Sommer 2022 kennen. Der Wetterexperte erklärt: „Bis Mai war es sehr nass und wir hatten ausreichend Niederschlag für die Landwirtschaft und die Natur. Wir sind gut in die Sommersaison gestartet. Doch seit 20. Mai hat es kaum geregnet. In Marsberg beispielsweise seien in den vergangenen 30 Tagen rund 10 Liter Regen gefallen – normal wären 50 Liter.

Und auch im Bereich von Brilon, Olsberg und Winterberg ist es außer einem kräftigen Gewitter am 22. Mai trocken geblieben. „Mit der Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr und man muss dementsprechend vorsichtig sein“, warnt auch Julian Pape. Und trocken wird es wohl auch in nächster Zeit erstmal bleiben: „Es kann zwar hin und wieder mal einen Schauer geben, aber ein richtiger Landregen ist nicht in Sicht.“

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Waldbrandindex: Mittlere Waldbrandgefahr

Im Sauerland ist die Situation zwar nicht so angespannt, wie beispielsweise in einigen Region in Ostdeutschland, wo inzwischen die höchste Warnstufe fünf gilt. Doch auch im Altkreis Brilon ist Vorsicht geboten. Das zeigt der Waldbrandindex, der an zwei Wetterstationen ermittelt wird. Sowohl die Station in Brilon-Thülen als auch die am Kahlen Asten weist für die nächsten Tage die Stufe drei auf. Das heißt: Es besteht mittlere Waldbrandgefahr: „Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten. Informieren Sie sich regelmäßig über die Wetterentwicklung, seien Sie vorsichtig und vermeiden Sie riskantes Verhalten“, so der Deutsche Wetterdienst zu dieser Einstufung. Beim Graslandfeuerindex wird praktisch in ganz NRW zurzeit sogar die Warnstufe 4 erreicht. Das bedeutet eine hohe Gefahr; auch im HSK. Bei diesem Index geht es um die Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs.

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Verhaltensregeln

Die Feuerwehr weist angesichts der zunehmenden Waldbrandgefahr auf folgende Verhaltensregeln hin: Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe, außer an hierzu ausdrücklich ausgewiesenen Plätzen; im Wald auch nicht Rauchen und keine Zigarettenreste fortwerfen. Dies gilt auch für die Autofahrt durch oder entlang eines Waldes. Nicht mit dem Fahrzeug über entzündlichem Untergrund parken. Der Katalysator eines Kraftfahrzeugs erhitzt sich stark und kann einen Brand auslösen. Deshalb sollte man nur ausgewiesene Parkflächen benutzten. Auch wichtig: Keine Glasabfälle liegen lassen, sie könnten bei Sonnenbestrahlung als Brennglas wirken. Sollte man einen Waldbrand bemerken, sollte er unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) gemeldet werden.