Sabrina Voss hat als professionelle Fotografin schon viele Sauerländer Hochzeiten begleitet. Sie verrät, wie sie die schönsten Momente einfängt.

Brilon. An den schönsten Tag im Leben sollte man sich gerne zurückerinnern: Besonders gut geht das mit Fotos. Eine Hochzeit sollte einem jedoch mehr Wert sein, als nur „geknipst“ zu werden. Damit man nach vielen Jahren noch Spaß an den Aufnahmen hat, sollten Brautpaare sich an einen Profi wenden – jemand, der genügend Erfahrung mitbringt und sich mit dem auskennt, was er da tut. Fotografin Sabrina Voss, besser bekannt als Sabrinity, berichtet über ihre Arbeit und gibt Tipps zur Hochzeitsfotografie.

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Dieses Foto hat Sabrina Voss auf dem Briloner Marktplatz gemacht..
Dieses Foto hat Sabrina Voss auf dem Briloner Marktplatz gemacht.. © Sabrinity | Sabrinity

Kleine und große Hochzeiten

Seit 18 Jahren bietet Sabrina Voss sowohl kleine als auch große Hochzeiten an – zuerst nebenberuflich, dann auch hauptberuflich: Entweder sie fotografiert nur die Trauung und das anschließende Paar-Shooting oder sie begleitet den ganzen Hochzeitstag über zwölf Stunden am Stück. „Jede Hochzeit ist komplett unterschiedlich – das ist das Schöne an dem Job. Man hat immer genügend Abwechslung. Von der Trauung im engsten Kreis bis zur großen Feier mit 400 Gästen habe ich schon alles erlebt“, so Sabrinity. „Bei mir kauft man sozusagen die Erfahrung mit. Wenn Brautpaare einen Hobbyfotografen engagieren und dann etwas schief geht, ist das natürlich ärgerlich. Bei mir können sie sich auf Zuverlässigkeit, passendes Equipment und ein geübtes Auge verlassen.“ Die richtige Vorbereitung sei für sie das A und O auf einer Hochzeit. Sabrina Voss dient nicht nur als Hochzeitsfotografin, sondern als auch Beratung für die Brautpaare. In der ersten Vorbesprechung fungiert sie beispielsweise als eine Art Wedding-Planner und gibt Tipps, wie viel Zeit auf der Hochzeit für was eingeplant werden sollte.

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Die ersten Foto gibt es schon beim Ankleiden

Am eigentlichen Hochzeitstag geht es für die Fotografin meist beim „Getting ready“ der Braut los: „Die ersten Fotos mache ich, wenn die Braut gerade Haare und Make-Up bekommt. Dann sind ihre Trauzeugin und mehrere Brautjungfern um sie herum, trinken ein Sektchen und sind dabei, wenn sie das Brautkleid anzieht – dabei kann man total schöne Bilder einfangen“, verrät Sabrina Voss. Auch beim Anziehen des Bräutigams ist sie vor Ort. Darauf folgt dann die standesamtliche, freie oder kirchliche Trauung, die sie begleitet. „Nicht alle Paare sehen sich vor dem Altar zum ersten Mal in Kleid und Anzug. Der Trend geht immer öfter in Richtung des ‘First Look‘: Hier sehen Braut und Bräutigam sich zum ersten Mal vor der Trauung und haben einen Moment zur Beruhigung, bevor das Ja-Wort kommt.“

Gerade die kleinen Details sind oft sehr schöne Erinnerungen.
Gerade die kleinen Details sind oft sehr schöne Erinnerungen. © Sabrinity | Sabrinity

Paar-Shooting als Zeit zu zweit

Nach der Trauung folgt dann zeitnah das Paar-Shooting: Dabei hat das Brautpaar noch mal Zeit für sich und realisiert erst jetzt so richtig, dass es verheiratet ist. Vor allem soll das Shooting aber Spaß machen. „Mir ist besonders wichtig, dass die Bilder echt sind und nicht gestellt wirken. Das Brautpaar strahlt an diesem Tag so ein Glücksgefühl aus – da fällt ihnen das gar nicht schwer“, erzählt Sabrinity. Dafür fährt sie mit dem Brautpaar meist an eine andere Location. Im Sauerland bieten sich natürlich Landschaft und Panorama als Kulisse an. „Ein paar klassische Posen gehen bei dem Shooting immer, zum Beispiel Hand in Hand eine Allee entlanglaufen oder sich gegenseitig anschauen.“

Zusätzlich könne man beim Fotografieren mit Elementen wie den Ringen, dem Schleier oder dem Brautstrauß spielen. Der Rest ergibt sich, wenn Sabrina Voss sich individuell mit dem Brautpaar auseinandersetzt. „Es müssen nicht immer nur 08/15 Posen sein – da sind keine Grenzen gesetzt. Ansonsten versuche ich alle meine Möglichkeiten einzusetzen und mit der Technik zu spielen, um das Paar ins richtige Licht zu rücken“, so die Brilonerin.

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After-Wedding-Shooting

Damit die Gäste währenddessen nicht so lange allein sind und sich langweilen, entscheiden sich oft Paare dazu, ein After-Wedding-Shooting zu veranstalten. „Meist machen wir das ein paar Tage später, wenn der Brautstrauß noch vorzeigbar und nicht verwelkt ist. Dann haben wir einfach mehr Zeit und können zum Beispiel verschiedene Locations abfahren“, verrät Sabrina Voss.

Im Wald oder auf dem See entstehen kreative Foto-Ideen. Auch ein Shooting am Meer in Holland und in der Karibik hat sie schon begleitet. Wer es ganz ausgefallen mag und keine Angst davor hat, sein Brautkleid zu ruinieren, kann ein „Trash your Dress“ Shooting wagen. „In diese Richtung habe ich mit einem Brautpaar schon mal unter Wasser Fotos gemacht. Ansonsten bieten sich auch bunte Farbpulver und Matsch an. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass das Brautkleid danach vielleicht nie mehr wieder sauber wird“, sagt die Fotografin und lacht.

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Die Hochzeitsgesellschaft

Wenn am Tag der Hochzeit Fotos mit allen Gästen auf dem Plan stehen, muss Sabrina Voss sich auch mal durchsetzen und den Gästen auf freundliche, aber bestimmte Art sagen, was sie zu tun haben. „Bei großen Truppen fotografiere ich am liebsten von oben runter, um alle Personen im Bild zu haben. Das sieht moderner aus und ist nicht so streng“, verrät sie.

Oft wollen stolze Familienmitglieder des Brautpaares es sich in solchen Momenten nicht nehmen lassen, auch Fotos zu schießen und stehen mit ihrer eigenen Kamera permanent neben der Profi-Fotografin. „Natürlich dürfen die Gäste auch Fotos machen. Aber ich erinnere immer wieder gerne daran, dass das gar nicht unbedingt nötig ist. Die Hochzeitsgäste sollen lieber im Hier und Jetzt sein und die Feier genießen.“

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Vier Wochen Bearbeitungszeit

Nach der Hochzeit dauert es ungefähr drei bis vier Wochen, bis Sabrina Voss alle Bilder durchgeschaut und bearbeitet hat. „Die Brautpaare erhalten dann von mir einen USB-Stick mit den Ergebnissen. In einer kleinen Box verschicke ich ihn mit einer Karte und ein paar Print-Fotos per Post – dann hat das Paar auch etwas zum Anfassen“, sagt sie.

Die Rückmeldungen auf ihre Bilder seien durchweg positiv: Ihre Kunden zeigen sich sehr dankbar und sind begeistert von Sabrinity’s Arbeit. „Wenn eine Hochzeit gut lief, dann spricht sich das schnell rum und mindestens zwei bis drei der Hochzeitsgäste melden sich und haben einen Auftrag für mich!“ Mit dem Abschicken der Hochzeitsbilder ist der Auftrag der Fotografin abgeschlossen.

Doch die Brautpaare kommen ganz gewiss zurück, wenn sie erneut professionelle Fotos brauchen – zum Beispiel zu Schwangerschaftshootings oder auch Baby--/Kleinkind oder Familienshootings.

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