Hochsauerland/Brilon. Die Zahl der Straftaten in Schulen steigt. Im HSK kommt es statistisch jeden Tag zu mehr als einem Einsatz. Die HSK-Polizei erklärt, was passiert

Wegen Gewalt oder anderen Delikten an Schulen müssen die Polizeibehörden immer wieder eingreifen. Insgesamt 24.513 Straftaten haben sich im vergangenen Jahr an der „Tatörtlichkeit Schule“ in Nordrhein-Westfalen zugetragen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion zurück. Der Hochsauerlandkreis liegt mit 265 Straftaten an Schulen landesweit im hinteren Mittelfeld. Bereinigt von den schulfreien Wochenenden und den Ferienzeiten kommt es statistisch gesehen also zu mehr als einer Straftat pro Schultag. Die meisten Straftaten an Schulen gab es demnach in Köln (1410) sowie im Kreis Recklinghausen (1179). Auch in den Polizeibezirken der Städte Duisburg, Bochum und Dortmund gab es jeweils über 900 Straftaten an Bildungseinrichtungen. Der Polizeibezirk Olpe kommt auf 164 Straftaten an Schulen. Es sind die wenigsten NRW-weit. In Soest gab es 467 Straftaten. Im Märkischen Kreis wurden 560 Straftaten an Schulen aufgenommen.

Viele Fälle von Körperverletzungen und Sachbeschädigungen

Die für das Jahr 2022 erfassten 265 Straftaten an Schulen im Hochsauerlandkreis teilen sich in unterschiedliche Bereiche auf, so die HSK-Polizei auf Nachfrage der WP.

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Mit knapp 80 erfassten Delikten bildet der Bereich der Sachbeschädigungen den größten Teil der angezeigten Vorfälle ab. Darunter können „Schmierereien“ durch Graffiti, beschädigte Fensterscheiben oder auch abgetretene Mülleimer fallen. Ein weiteres Fünftel fällt unter die Körperverletzungsdelikte. Die Spannbreite reicht hier von der einfachen Ohrfeige bis hin zu Vorfällen, die als gefährliche Körperverletzung gewertet werden. Der Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung kann schon dann erfüllt sein, wenn eine Körperverletzung durch zwei oder mehrere Personen gemeinschaftlich begangen wird. Ein weiteres Fünftel bilden die Eigentumsdelikte wie Diebstahl oder Einbrüche. Mit knapp 30 Vorfällen sind Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt geworden. Diese Taten wurden in Teilbereichen durch die Schulen selbst zur Anzeige gebracht. In anderen Fällen wurden die Täter durch polizeiliche Kontrollen entdeckt, insbesondere außerhalb der Schulzeit. Kapitaldelikte gab es im vergangenen Jahr im Bereich der Schulen nicht.

Aufklärungskampagnen an Schulen durch die Polizei

Die Polizei ist durch Aufklärungskampagnen an Schulen regelmäßig präsent. Hierzu zählen Vorträge zur Prävention von Sexualdelikten und in diesem Zusammenhang auch der richtige Umgang mit sozialen Medien. Zur polizeilichen Zielgruppe der Präventionsarbeit zählen neben Kindern und Jugendlichen auch die Lehrkräfte. Hierzu sind im Kriminalkommissariat Prävention / Opferschutz speziell geschulte Mitarbeiter zuständig und unter 0291/908770 erreichbar.

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Landesweit konnten übrigens insgesamt 8299 Tatverdächtige konnte die Polizei im Zuge der Ermittlungen identifizieren. Die AfD-Fraktion fragte auch nach der Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen. Demnach hatten 5731 der Tatverdächtigen eine deutsche Staatsangehörigkeit, gefolgt von Syrien (716) und dem Irak (221).

Weitere Informationen sind auf der Internetseite hochsauerlandkreis.polizei.nrw abrufbar