Hochsauerland/Brilon. In der Energiekrise wurde in den Städten rund um Brilon, Olsberg, Marsberg und Winterberg Energie gespart. Die Bilanz fällt durchwachsen aus.
Im September 2022 reagierte das Bundeskabinett auf die angespannte Lage am Energiemarkt mit der Einführung der Energieeinsparverordnung. Öffentliche Gebäude waren fortan auf eine maximale Temperatur von 19 Grad beschränkt und das nächtliche Beleuchten von Baudenkmälern wurde untersagt.
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Jetzt, zum Ende der Laufzeit der Maßnahmen, können diese wieder aufgehoben werden. Wir haben die Städte und Gemeinden im Altkreis Brilon gefragt, welche Maßnahmen sich bewährt haben und welche nicht.
Keine negativen Auswirkungen bekannt
Hallenberg: Laut Bürgermeister Enrico Eppner laufen die von der Stadt Hallenberg eingestellten Energiesparmaßnahmen unverändert weiter. Obwohl die monatlichen Stromverbrauchszahlen nicht vorliegen und somit keine monatlichen Referenzwerte der Vorjahre existieren, ist jede Art von Einsparung wichtig für die Bevölkerung und die Umwelt. Die Stadt Hallenberg wird daher auch weiterhin ihren Fokus auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen legen. Es sind keine wirklich negativen Auswirkungen bekannt, jedoch wurde bis dato noch nicht beraten, wie man zukünftig mit den eingestellten Maßnahmen umgehen wird.
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Beleuchtungskonzept wird erarbeitet
Winterberg: „Auch vor dem Hintergrund das Deutschland gerade die grundlastfähigen Atomkraftwerke abgeschaltet hat, ist es sinnvoll, weiter Energie und damit auch Kosten zu sparen,“ so Bürgermeister Michael Beckmann. Die Temperatur im Sportbecken hatten wir auf 27 Grad abgesenkt, werden wir nun aber wieder auf die Normaltemperatur hochfahren. Allerdings werden wir den Betrieb des Außenbeckens und der Außensauna in der Zeit von November bis März auf den Prüfstand stellen, da wir parallel zu den Sparmaßnahmen die Verbräuche insgesamt intensiv geprüft haben. Auch werden wir uns weiterhin mit dem Thema Straßenbeleuchtung beschäftigen. Die Stadt Winterberg treibt seit Jahren das Thema der Energieeffizienz voran, um in diesem Bereich die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger im Griff zu behalten. Ein großer Teil der Straßenbeleuchtung ist bereits mit Niedrigenergieleuchten ausgestattet. Im vergangenen Jahr wurden 536 Straßenlaternen auf energiesparende LED umgerüstet. Schon seit Jahren sind in vereinzelten Straßen nur eine von zwei Straßenseiten beleuchtet. In diesem Jahr wird eine die Halb-Nacht-Schaltung an der Straßenbeleuchtung installiert, ab einer bestimmten Uhrzeit wird nachts eine Lampe in den Laternen abgeschaltet. Damit sparen wir dann auch nochmal Energie und damit auch Kosten. Um weiter Energie zu sparen, werden wir in diesem Jahr ein Beleuchtungskonzept erarbeiten. Dieses Beleuchtungskonzept soll dann ein Investitionsfahrplan für die nächsten Jahre sein.
Sporthallen waren zu kalt
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Marsberg: Am 15. April trat die am 11. November 2022 erlassene Dienstanweisung zur Umsetzung der Energieeinsparverordnung der Stadt Marsberg außer Kraft. Somit endeten die vorgegebenen Maßnahmen zum Energiesparen. Die Nutzer der städtischen Gebäude sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Marsberg wurden gebeten, sich weiterhin ressourcenschonend und energiesparend zu verhalten, jedoch wird hier auf Vertrauen und Freiwilligkeit gesetzt. Es gebe jedoch Maßnahmen, die sich bewährt haben. So wurde durch die Absenkung der Raumtemperaturen in den städtischen Gebäuden im Jahr 2022 rund 15 Prozent Gas weniger verbraucht als im Vergleichsjahr 2019, jedoch sei dieser Wert nicht witterungsbereinigt. Die Jahre 2020 und 2021 können aufgrund der Pandemie mit den zeitweisen Schulschließungen nicht für einen Vergleich herangezogen werden. Auf der anderen Seite gäb es auch Maßnahmen, die sich nicht bewährt haben und deshalb wieder eingestellt wurden. Die städtischen Sporthallen wurden zuerst auf eine Temperatur von zwölf Grad Celsius abgesenkt, da davon ausgegangen wurde, dass die Kinder sich beim Schulsport dauerhaft in der Halle bewegen. Da es bei unterschiedlichen Sportarten und Übungen jedoch zu Wartezeiten komme und die Kinder sich nicht bewegen könnten, wurde die Temperatur in den Sporthallen ab Mitte November wieder auf die ursprüngliche Temperatur von 16 bis 18 Grad Celsius hochgefahren.
19 Grad haben sich bewährt
Brilon: Die Stadt Brilon wird versuchen, die getroffenen Energiesparmaßnahmen weiter anzuwenden. Damit könne das Ziel der Energieeinsparung weiter verfolgt werden kann. Die Mitarbeiter wurden zur Energieeinsparung angehalten und sensibilisiert. So sollen die Heizkörper in den Büros im Regelfall auf eine konstante Gradzahl von maximal 19 Grad eingestellt werden. Zudem werde in Besprechungsräumen versucht, möglichst auf eine Beheizung zu verzichten, sofern eine Benutzung nicht vonnöten war. Diese Maßnahmen sind weiterhin sinnvoll.
Umstellung bei Beleuchtung kostspieliger als Einsparung
Olsberg: Seit wenigen Tagen werden in der Stadt Olsberg Brücken und Brunnen sowie kommunale Gebäude wieder in der üblichen Form beleuchtet. Die bisherigen Regelungen zur Energieeinsparung gelten nicht mehr, da die Heizperiode vor dem Abschluss steht und die Temperaturbegrenzungen in der wärmeren Jahreszeit keine wichtige Rolle mehr spielten. Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Vorgaben für den kommenden Herbst und Winter gelten werden. Die Thermostatventile im Rathaus, die eigens zur Begrenzung der Raumtemperatur auf 19 Grad eingebaut wurden, blieben weiterhin bestehen. Die Einschränkungen bei der Beleuchtung von Rathaus und Brunnen hätten sich laut Stadtsprecher Jörg Fröhling nicht bewährt und waren kostspieliger als die Einsparungen.
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Wasser war einfach zu kalt
Medebach: Die Stadt Medebach setzt die aktuelle Rechtslage um und könne somit bestimmte Beschränkungen bezüglich Beheizung und Beleuchtung wieder zurücknehmen. Jedoch werde sich die Stadt weiterhin energiebewusst verhalten und die allgemeinen Hinweise zum Energiesparen für Gebäudenutzer beibehalten. Eine angemessene Reduzierung der Beleuchtung öffentlicher Flächen solle ebenfalls beibehalten werden. Die Aussetzung des wöchentlichen Warmbadetags in dem Hallenbad der Stadt habe zu vielen negativen Rückmeldungen geführt. Nun könne der Warmbadetag wieder durchgeführt werden, da die Teilnehmerzahlen der Kurse direkt wieder angestiegen seien. Die Nutzungen an diesem Tag, wie beispielsweise das Babyschwimmen oder die Wassergymnastik der Rheumaliga, seien besonders auf warmes Wasser angewiesen, und es habe der Stadt leidgetan, hier aufgrund der Erlasslage die Wassertemperatur reduzieren zu müssen.