Carina Diestertich aus Brilon ist Hochzeitsplanerin aus Leidenschaft: „Heiraten war immer mein Mädchentraum.“ Sie weiß, was man bedenken muss.
Hochsauerlandkreis/Brilon. Entspannt heiraten und den schönsten Tag im Leben genießen – das wünscht sich jedes Brautpaar. Doch im Vorfeld müssen wichtige Dinge geklärt werden. Angefangen beim perfekten Outfit. Das Brautkleid für sie; der Anzug für ihn. Auch das weitere Drumherum ist nicht zu unterschätzen: Die Location, das Essen, die Gästeliste. Um all das kümmert sich Hochzeitsplanerin Carina Diestertich aus Brilon.
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Als gelernte Tanzlehrerin ist Carina Diestertich mit der Hochzeitsbranche in Berührung gekommen: In der Tanzschule, in der sie zu der Zeit arbeitet, bereitet sie Brautpaare auf den Hochzeitstanz vor. Doch dabei bleibt es nicht – viele Paare fragen sie nach Empfehlungen von der Gästeliste bis zum Tagesablauf der Hochzeit. „Ich habe gemerkt, dass mir Hochzeiten total am Herzen liegen. Heiraten war schon immer mein Mädchentraum“, verrät sie. Daher macht sie ihren Fachwirt für Tanzschulen und studiert anschließend Eventmanagement. 2020 gründet sie die Agentur „TaleStep Hochzeiten“ für Tanz- und Hochzeitsplanung in Kassel, Waldeck-Frankenberg, im Schwalm-Eder-Kreis und im Sauerland.
18 bis 12 Monate vorher sollte man einen Termin ins Auge fassen
„Wenn ich mit der Planung beginne, ist immer die erste Frage, wie viel das Brautpaar selbst machen will“, so die Hochzeitsplanerin. Sie bietet sowohl Full-Service als auch Teil-Service an, bei dem Brautpaare zum Beispiel die Dekoration selbst basteln können. „Ungefähr 18 bis 12 Monate vorher sollte man einen Termin ins Auge fassen und daraufhin eine grobe Gästeanzahl festlegen. Wenn beides bestimmt ist, dann beginnen wir nach einer Location Ausschau zu halten.“ So früh vorher sei dabei unbedingt notwendig: Besonders in den Sommermonaten sind Locations und Dienstleister für Hochzeiten heiß begehrt und im Vorfeld müssen Besichtigungen und Beratungsgespräche geführt werden.
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Grober Budgetplan ist wichtig
Als nächstes sollte ein grober Budgetplan erstellt werden. „Das Brautpaar sollte sich klar machen: Wie viel Geld bin ich bereit für meine Hochzeit auszugeben? Je nach Betrag schauen wir dann, was im Rahmen liegt und an welcher Stelle das Paar Kompromisse machen muss“, sagt Carina Diestertich. Wer eher ein kleines Budget hat, könne zum Beispiel Kleid und Anzug secondhand kaufen oder auf der Feier nur Bier und Wein und keine Cocktails anbieten. Oft würde es tatsächlich helfen festzulegen, was das Brautpaar auf gar keinen Fall möchte, um Dinge ausschließen zu können. Die Hochzeitsplanerin möchte schließlich, dass auf der Hochzeit alles stimmt und dass das Brautpaar den schönsten Tag ihres Lebens hat. „Ich sage immer: Ich bin auf der Hochzeit wie ein Schirm, der alles abfängt. Wenn es an dem Tag zum Beispiel Probleme beim Catering oder hinter der Theke gibt, dann kümmere ich mich darum, ohne dass das Brautpaar auch nur eine Kleinigkeit davon mitbekommt.“
Moderation ist am Hochzeitstag ein Faktor
Auch die Moderation ist am Hochzeitstag wichtig: Carina Diestertich animiert die Gäste und überbrückt Wartezeiten. „Wenn das Brautpaar Fotos machen geht, kommt es schnell vor, dass die Gäste sich langweilen. Damit die Stimmung nicht in den Keller rutscht, sorge ich zum Beispiel für ein kreatives Gästebuch oder spiele mit ihnen Hochzeitsbingo – da gibt es viele Möglichkeiten. Die Gäste sollen die Hochzeit schließlich genauso genießen wie das Brautpaar“, verrät die Hochzeitsplanerin. Für Kinder sollte bei der Organisation an eine Betreuung oder Spieleecke gedacht werden.
Ein besonderes Augenmerk legt Carina Diestertich als Tanzlehrerin natürlich auf den Hochzeitstanz. „Zuerst betone ich immer, dass der Hochzeitstanz keine Pflicht ist. Niemand sollte auf seiner eigenen Hochzeit etwas machen, das er gar nicht möchte. In solchen Fällen lassen wir den Tanz einfach aus“, sagt sie. Wer sich jedoch dazu entscheidet, tanzen zu wollen, hat zwei Möglichkeiten: Das Brautpaar sucht sich entweder den Tanz oder das Lied aus. Auf Grundlage dessen erarbeitet Carina Diestertich mit ihnen dann die Umsetzung und die Choreografie. „Sowohl der Tanz als auch die komplette Hochzeit sollten authentisch sein und zum Paar passen!“, so die Hochzeitsplanerin. Während der Vorbereitungen dient sie als Vermittlerin und ist meist mehr Freundin als Dienstleisterin.
Wichtig am Tag der Hochzeit: Jemand, der dem Brautpaar den Rücken frei hält
Um am Tag der Hochzeit nicht zu viel Stress zu haben, empfiehlt Carina Diestertich einen chronologischen Tagesablauf und jemanden, der dem Brautpaar den Rücken freihält – egal ob Trauzeugen oder Hochzeitsplaner. Vor dem Hochzeitstanz solle das Brautpaar einen Moment für sich allein nehmen und einen Sekt trinken, um die Nerven zu beruhigen. „Ansonsten dürfen hilfreiche Accessoires wie zum Beispiel Nadel und Faden oder Ersatzschuhe auf einer Hochzeit nicht fehlen. Deo, Haarspray und Pflaster sind ebenfalls von Nutzen“, verrät sie.
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Wenn am Tag der Hochzeit alle Programmpunkte abgearbeitet sind, hat Carina Diestertich Feierabend. Damit ist die Hochzeit für sie jedoch noch nicht abgehakt - ein paar Wochen später erhält sie die Fotos und Videos. „Erst dann kann ich den Tag nochmal Revue passieren lassen und sehe, was ich mit meiner Arbeit erreicht habe“, so die Hochzeitsplanerin. „Ich bin total erleichtert, wenn alles reibungslos geklappt hat und - was am Wichtigsten ist – wenn das Brautpaar zufrieden ist!“ Ihre letzte Aufgabe sind sechs bis acht Wochen nach der Hochzeit noch die Dankeskarten für die Hochzeitsgäste. Danach lehnt sie sich erst einmal zurück – aber nur so lange, bis die nächste Hochzeit ruft und Carina Diestertich wieder mit Hochzeitstanz, Dekoration und Co. in ihrem Element ist.