Brilon. Singen und auf der Bühne stehen - all das macht etwas mit den Mitgliedern der Musical AG. Im April führt die Marienschule „Elecs Geheimnis“ auf.

Es geht um „Elecs Geheimnis“. Am 26. und 27. April wird die Marienschule Brilon wieder zum Musical-Tempel. Denn an diesen beiden Abenden jeweils um 19.30 Uhr und bei zwei Vormittagsaufführungen für Briloner Grundschulen kann endlich wieder ein Schulmusical aufgeführt werden. Drei Jahre lang hatte Corona den sonst so eifrigen Schülerinnen und Schülern auf und hinter der Bühne einen Riegel vorgeschoben.

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Beeinträchtigungen durch Corona

„Corona hat etwas gemacht mit den Kindern. Singen hinter einer Maske – das war schon eine enorme Einschränkung. Dann das Abstandhalten. Das Agieren und Singen auf der Bühne, das für die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig ist – das hat gefehlt. Aber auch die Übernahme von Verantwortung beim Kulissenbau oder bei der Technik sind Aspekte, die kürzer gekommen sind“, sagt Musiklehrer Christoph Menke, der das Musical-Projekt seit 2001 von Anfang an betreut und mit seinen Kolleginnen Anna Altstädt (Inszenierung) und Lara Lettermann (Tänze) umsetzt.

Die Darsteller und Darstellerinnen aus „Elecs Geheimnis“, das an der Marienschule Brilon aufgeführt wird.
Die Darsteller und Darstellerinnen aus „Elecs Geheimnis“, das an der Marienschule Brilon aufgeführt wird. © WP | Marienschule

Die Musicals an der Realschule sind schon etwas Besonderes. Mit sehr viel Aufwand, Energie, Begeisterung und System wird Musik-Theater gespielt. Die Karten sind in der Regel so begehrt, dass das Sekretariat sehr schnell „Ausverkauft!“ vermeldet. Immer ist es die 6. Klasse, die das freiwillige Förderangebot nutzt und das Stück auch spielt. Dreimal mussten die Jungen und Mädchen durch das Wechselbad der Gefühle, mussten um die Aufführung bangen. Und dreimal wurde abgesagt. Denn da die Akteure und Akteurinnen immer aus den 6. Klassen kommen, bedeutete eine Absage auch, dass die Schülerinnen und Schüler im nächsten Jahr in der Funktion nicht mehr dabei sein würden.

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In dem Stück aus dem Jahre 2008, das einen 1. Platz im Deutschen Schülermusical-Wettbewerb gewonnen hat, geht es um einen Jungen, der irgendwie anders ist. Seine Mitschüler wundern sich und tuscheln über den neuen Klassenkameraden. Auch der Schulhausdetektiv ist ihm auf den Fersen. Was er herausfindet, lässt nur einen Schluss zu: Elec ist ein Außerirdischer! Aber in welcher Mission? Rund 75 Mitwirkende hat so eine Inszenierung an der Marienschule. Denn auch aus den anderen Schulklassen rekrutieren sich die Helfer für Requisiten, Bühnenbau, Technik oder Tanz.

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Mit viel Herzblut

Das gesamte Projekt ist eine „Herzblutgeschichte“ und mehr als nur Sing-Sang auf einer Schulbühne. Schon beim Casting – die Schule nennt es lieber „Vorsprechen oder Vorspielen“, weil der andere Begriff zu sehr mit Wettbewerb und Neid behaftet ist - entscheidet die Musical-AG maßgeblich mit, wer welche Aufgaben bekommt. „Die Kinder haben eine gesunde Selbsteinschätzung von dem, was sie sich zutrauen können oder auch nicht. Ihnen wird aber auch klar gemacht, dass die Zusage für eine Rolle auch eine große Verantwortung bedeutet, die man bis zum Schluss übernehmen muss. Trotzdem bleibt es wichtig, dass das Spielen vor allem Spaß machen und die Jugendlichen in ihrer Entwicklungsphase stärken soll“, so Menke.

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Er und seine Kolleginnen wurden schon mehrfach von ihren Schülern überrascht. „Die Kinder erleben durch eine Rolle einen Schub in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Manch einer oder manch eine ist förmlich aufgeblüht.“

Karten gibt es ab sofort im Schulsekretariat.