Brilon/Rösenbeck. August Jansen war über Jahrzehnte Bürgermeister, Ortsvorsteher und wichtiger Ansprechpartner in Rösenbeck. Am Ostermontag ist er gestorben.

Ein großer Verlust für die Stadt Brilon: August Jansen, langjähriger Bürgermeister von Rösenbeck, ist am 10. April 2023 im Alter von 91 Jahren gestorben. Er konnte auf eine beeindruckende politische Karriere zurückblicken. Das „Haus Jansen“ sei ein friedensstiftender Ort gewesen, erinnert sich ein Weggefährte an die Worte eines Pfarrers aus Rösenbeck über den engagierten Rösenbecker. Er sei ein Politiker gewesen, der immer wieder den Kompromiss und den Ausgleich gesucht und gefördert habe.

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Landwirtschaftliches, kirchliches und politisches Engagement

Jansen wurde am 12. Juli 1931 in Rösenbeck geboren und engagierte sich bereits in jungen Jahren in der Landwirtschaft und im kirchlichen Leben. 1951 wurde er Mitglied im Vorstand des Landwirtschaftsverbands Brilon und 1952 zum Dekanatsjugendführer gewählt. Im selben Jahr trat er auch der CDU bei und begann seine politische Karriere.

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Ratsmitglied, Bürgermeister und Ortsvorsteher

Heinrich Lübke, der spätere Bundespräsident, war es, der Anfang der 50er Jahre als damaliger Ernährungs- und Landwirtschaftsminister von NRW den jungen Rösenbecker bei einer persönlichen Begegnung für politisches und gesellschaftliches Engagement begeisterte. Nach einigen Jahren, in denen August Jansen in der Land- und Dekanatsjugend führende Funktionen übernommen hatte, trat er 1964 in seinem damals politisch noch selbstständigen Heimatdorf das Amt des Bürgermeisters an, nach der kommunalen Neugliederung 1975 rückte er für die CDU in den Rat der Stadt Brilon. Dort wirkte er bis 2004 mit, darüber hinaus blieb er bis 2009 noch Ortsvorsteher in Rösenbeck. Im selben Jahr wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

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Schorlemer-Plakette in Silber

Vor über 30 Jahren erhielt er darüber hinaus die Schorlemer-Plakette in Silber für sein Engagement in landwirtschaftlichen Verbänden. „Der Bauernverband darf sich glücklich schätzen, so beliebte und tüchtige ehrenamtliche Mitarbeiter wie Sie in den eigenen Reihen zu wissen“, urteilte damals der Präsident des Westfälisch Lippischen Landewirtschaftsverbandes (WLV) Constantin Freiherr Heereman. Anfang der 50er Jahre war Jansen maßgeblich am Aufbau der Landjugendorganisation im Altkreis Brilon beteiligt. 1970 wurde Jansen stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftliches Kreisverbandes Brilon und nach dem Zusammenschluss der Kreisverbände Brilon, Meschede und Arnsberg im Jahr 1975 stellvertretender Vorsitzender des neugebildeten Kreisverbandes Hochsauerland.

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Keine Arbeit war für ihn zu viel

Auch als Rotbuntzüchter hat sich August Jansen einen Namen gemacht und war von 1964 bis 1977 Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Tierzucht im Kreis Brilon. Ihm sei „keine Arbeit im Dorf zu viel“ gewesen und „kein Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu klein, um sich nicht selbst darum zu kümmern“: Mit diesen Worten verabschiedete der damalige Bürgermeister Franz Schrewe 2004 August Jansen aus dem Rat. Nach längerer Krankheit verstarb August Jansen am 10. April 2023 friedlich im Kreise seiner Familie. Er hinterlässt zwei Kinder und zwei Enkelkinder.