Brilon. Schnelles Internet ist auch in Brilon weiter auf dem Vormarsch. Nun setzte sich der Rat intensiv mit dem Thema auseinander. Es gab Kritik.

Das Thema Glasfaser ist mittlerweile in aller Munde und auch der Rat der Stadt Brilon debattierte am vergangenen Donnerstag, 24. März, über das schnelle Internet. Ursprung der Debatte war ein Antrag der BBL-Fraktion, die einige Fragen zur städtischen Kooperation mit der Deutschen Glasfaser (DG) hatten.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

Wofür wird Glasfaser gebraucht?

Warum ist Glasfaser aber überhaupt so wichtig? Wir haben einmal bei Ludger Laufer, Gigabitkoordinator des Hochsauerlandkreises angefragt.

Wofür braucht man Glasfaser überhaupt? Reicht DSL nicht völlig aus? Folgende Gründe sprechen für einen Glasfaseranschluss:Gleichzeitiges Hoch- und Herunterladen sehr hoher Datenmengen (Daten, Bilder und Videos in Sekundenschnelle online abrufen und speichern), Sehr geringe Latenz (Video- und Internettelefonie ohne Verzögerungen und Aussetzer), Stabile Übertragungen (Die versprochene Bandbreite steht jederzeit zur Verfügung), Glasfaser ist die Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte (zusätzliche Bandbreite ist ohne weitere Baumaßnahmen verfügbar)

Welche Bandbreite, also welche Geschwindigkeit, ist perspektivisch sinnvoll? Die Frage ist so nicht zu beantworten. Es ist abhängig vom Nutzen der Anwender. Von Smart Home bis E-Health, von Home-Office bis E-Learning, von Entertainment bis Kommunikation – die schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit von Daten wird zukünftig noch viel wichtiger für alle Lebensbereiche werden. In Zukunft werden auf jeden Fall Bandbreiten notwendig sein die über DSL oder Supervectoring nicht möglich sind.

Was macht einen „echten“ Glasfaser-Anschluss aus? Glasfaser bis in jedes Haus bzw. bis in jede Wohnung. Nicht wie bei DSL oder Kabelfernsehen bis zum Verteiler an der Straße und dann mit Kupferkabel in die Häuser.

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch betont: „Das Thema Glasfaser ist von großer Bedeutung für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ und übergibt dann an den Breitbandbeauftragten der Stadt Brilon, Oliver Dülme. Ebenfalls mit dabei: Marcel Büter, Seniormanager der DG und Ansprechpartner für die Kommunen. So moniert die BBL-Fraktion unter anderem, dass es im Zuge der Produktvermarktung seitens der DG zu unseriösen Geschäftspraktiken gekommen sei. Auch die WP hatte in einem Fall über einen rabiaten Vertriebsmitarbeiter berichtet.

Es könne zu Schwierigkeiten kommen

Für Büter ist das die Folge der extrem dichten Vermarktung innerhalb von drei Monaten: „Wir arbeiten in diesem Fall auch mit externen Vertriebspartnern zusammen. Insgesamt bewerben wir unser Produkt bei bis zu 10.000 Haushalten“, erklärt der DG Vertreter. Da könne es schon mal zu Schwierigkeiten kommen. Er bittet darum, diese Fälle unverzüglich zu melden. Die DG können dann entsprechende Mitarbeiter ausfindig machen.

Lesen Sie auch: Schützenfest: Sorgen um Bierpreis und Energiepreisexplosion

Wann ist die Anfragebündelung erreicht?

Weiterhin sei der BBL-Fraktion unklar, wann denn die Anfragebündelung in Höhe von 33 Prozent erreicht sei und ob da die Vertragsabschlüsse pro Dorf einzeln gewertet würden oder ob es insgesamt 33 Prozent sein müssten. Gier schafft Büter ebenfalls Klarheit: „Das gesamte Auftragsgebiet zählt. Wenn wir also die 33 Prozent erreichen, wird ausgebaut, auch in Dörfern, die nicht die 33 Prozent erreicht haben“, stellt er klar. Das sei, gerade für die Dorfbevölkerung von entscheidendem Vorteil. Das Produkt des unmittelbaren Konkurrenten GlasfaserPlus würde nur Brilon und Alme abdecken. Auch die Politik findet es wichtig, dass die Dörfer angeschlossen werden sollen: „In ein paar Jahren werden wir uns sonst ärgern“, findet beispielsweise Karin Bange von der CDU.

Lesen Sie auch: Brilon: Zukunftsplan für Wald- und Holzindustrie ist komplex

Auch andere Unternehmen können auf Leitung zugreifen

Das Ziel sei, so Büter, dass das Unternehmen 50 bis 70 Prozent der Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt. Da jede Wohnung seine eigene Leitung bekäme, da die Glasfaser kein sogenanntes „Shared Medium“ sei wie das Kupferkabel, seien auch Bauarbeiten auf dem Gehweg oder auf der Straße nicht zu umgehen. Grundsätzlich biete das Unternehmen aber auch anderen Unternehmen den Zugang zum Glasfasernetz an: „Wir werden die Leitungen als Open Access betreiben. Wenn andere Anbieter auf unsere Leitungen zugreifen möchten, dann ist das kein Problem“, so Büter. Für die ersten zwei Jahre sei man allerdings an die Deutsche Glasfaser gebunden. Mit Vodafone habe man aber bereits einen Kooperationspartner gefunden.

Zum Hintergrund:

Warum ist Glasfaser aber überhaupt so wichtig? Wir haben einmal bei Ludger Laufer, Gigabitkoordinator des Hochsauerlandkreises angefragt. #

Wofür braucht man Glasfaser überhaupt? Reicht DSL nicht völlig aus?

Folgende Gründe sprechen für einen Glasfaseranschluss:-Gleichzeitiges Hoch- und Herunterladen sehr hohe Datenmengen (Daten, Bilder und Videos in Sekundenschnelle online abrufen und speichern)-Sehr geringe Latenz (Video- und Internettelefonie ohne Verzögerungen und Aussetzer)- Stabile Übertragungen (Die versprochene Bandbreite steht jederzeit zur Verfügung)- Glasfaser ist die Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte (zusätzliche Bandbreite ist ohne weitere Baumaßnahmen verfügbar)

Welche Bandbreite, also welche Geschwindigkeit, ist perspektivisch sinnvoll?

Die Frage ist so nicht zu beantworten. Es ist abhängig vom Nutzen der Anwender. Von Smart Home bis E-Health, von Home-Office bis E-Learning, von Entertainment bis Kommunikation – die schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit von Daten wird zukünftig noch viel wichtiger für alle Lebensbereiche werden. In Zukunft werden auf jeden Fall Bandbreiten notwendig sein die über DSL oder Supervectoring nicht möglich sind.

Was macht einen „echten“ Glasfaser-Anschluss aus?

Glasfaser bis in jedes Haus bzw. bis in jede Wohnung. Nicht wie bei DSL oder Kabelfernsehen bis zum Verteiler an der Straße und dann mit Kupferkabel in die Häuser.