Olsberg. In Olsberg spricht ein Mann aus einem weißen Lieferwagen Kinder an und verteilt Süßigkeiten. Die Polizei macht den Vanfahrer jetzt ausfindig.
In Olsberg spricht ein Mann, der in einem weißen Transporter unterwegs ist, am Mittwoch (15. März) mehrere Kinder an. Er verteilt Süßigkeiten. Sofort kursieren Warnungen im Netz und bei WhatsApp. Die Kripo wird informiert und nimmt Ermittlungen auf. „Es gab am Mittwoch einen Einsatz. Die Kollegen, die vor Ort waren, konnten aber keine Feststellung mehr machen“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagmorgen gegenüber der WP. Am Donnerstagmittag machen Polizeibeamten den Vanfahrer schließlich doch noch ausfindig.
„Wir konnten den gesuchten Transporter samt Fahrer finden und kontrollieren! Der 22-jährige Fahrer arbeitet für ein Logistikunternehmen und liefert Pakete aus. Er ist zuständig für das Stadtgebiet Olsberg. Neben diversen Paketen befanden sich auch Süßigkeiten im Wagen, welche wohl auch an Kinder ausgegeben worden sind“, sagte Polizeisprecher Sebastian Held zur Westfalenpost. Die Überprüfung des Mannes ergab keinerlei Hinweise auf eine Gefahr für die Kinder! Es wurde ein intensives Gespräch mit dem Mann über die Wirkung seines Verhaltens geführt. „Die Kollegen haben ihm deutlich zu verstehen gegeben, wie ein solches Verhalten nach außen wirken kann“, sagte Held.
Schulleitung informier Eltern per Elternbrief
Der Transporter hatte am Mittwoch an mehreren Stellen Olsberg Halt gemacht haben. Der Mann habe Kindern Süßigkeiten angeboten und sei teilweise sogar aus dem Transporter ausgestiegen, um Kinder anzusprechen. Eltern hatten daraufhin die Leitung der Kardinal-von-Galen-Grundschule informiert. Auch die Polizei wurde eingeschaltet. Die Grundschule hatte einen Elternbrief verfasst, um die Erziehungsberechtigten bezüglich der Situation zu sensibilisieren. In dem Schreiben wurden alle Eltern gebeten, mit ihren Kindern die Situation sachlich zu besprechen und keine Panik zu verbreiten. Dazu wurden Verhaltenstipps für die Kinder aufgelistet.
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Ein Post, der in Sozialen Netzwerken, nahm auf den Elternbrief der Schulleitung Bezug. Dieser Post, das betonte die Schule gegenüber der WP, stammt nicht von der Schule. Es habe eine rein schulinterne Information stattgefunden.
Über Regeln sprechen
Meldungen über mutmaßliche Vorfälle dieser Art gibt es immer wieder - zuletzt an der Grenze zum Hochsauerlandkreis im Spätsommer 2021. Auch damals hatte die Schulleitung die Eltern informiert und Verhaltenstipps gegeben. Die Polizei nimmt Hinweise, wenn Kindern aus einem Auto oder Transporter heraus auf eine verdächtige Art und Weise angesprochen wurden, stets ernst. Sie rät aber dazu keine Panik zu verbreiten, aber aufmerksam zu sein.
Laut Polizei sei die Prävention das Wichtigste: Eltern sollten mit ihren Kindern immer wieder über die wichtigsten Verhaltensregeln sprechen, an die sie sich halten sollen, wenn sie alleine unterwegs sind - auch beispielsweise auf dem Schulweg.
Diese Tipps gibt es seitens der Polizei an die Kinder:
- Gehe mit Freunden oder Klassenkameraden zusammen!
- Benutze immer den gleichen Weg! Denn hier kennst du dich aus.
- Sage laut und deutlich, wenn du etwas nicht willst. Auch Erwachsenen darfst du sagen „Lass mich in Ruhe!“
- Tritt auf keinen Fall zu nahe an ein Auto heran. Sag dem Fahrer: „Ich darf nicht mit Fremden sprechen, fragen Sie bitte einen Erwachsenen!“.
- Wenn du dich bedroht fühlst, darfst du laut schreien und zu anderen Personen laufen, um Hilfe zu holen. Weglaufen ist nicht feige.
- Im Notfall darfst du immer den Notruf 110 wählen!Wenn dir etwas ganz komisch vorkommt auf dem Schulweg, dann erzähle es deinen Eltern oder deinem Lehrer/deiner Lehrerin - am besten sofort!
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Tipps für Eltern:
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind klare Verhaltensregeln ab und haben Sie ein offenes Ohr für Unsicherheiten oder Ängste. Machen Sie ihm klar: Es darf „Nein!“ sagen, wenn ein fremder Erwachsener ihm zu nahe kommt.
- Machen Sie mit Ihrem Kind aus, welchen Schulweg es nimmt. Vielleicht zeigen Sie ihm Geschäfte, in die es im Notfall laufen kann.
- Vereinbaren Sie mit anderen Eltern genau, wer Ihr Kind aus Schule oder Kindergarten abholen darf. Ihr Kind sollte wissen, dass es nur mit diesem - möglichst kleinen - Personenkreis mitgehen oder mitfahren darf - ohne Ausnahme.