Brilon. Ein Porsche wird auf der B 480 vom 1,5 Tonnen-Arm einer Holzerntemaschine zerquetscht. Die Ermittlungsergebnisse der Polizei sind nicht präzise.
Die Polizei hat die Ermittlungsakten im Fall der völlig zerstörten Porsche Macan, der am Samstag, 4. März, auf der Bundestraße 480 bei Brilon von dem Fällkopf eines Harvesters zerquetscht wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben. Das sagte Polizeisprecher Volker Stracke auf Nachfrage der Westfalenpost. Die Untersuchungen an der Holzerntemaschine und am Unglückslastwagen konnten aber nicht zweifelsfrei feststellen, weshalb es zu dem Unglück gekommen war, bei dem es nur mit sehr viel Glück keine Todesopfer gegeben hatte.
„Letztendlich lässt es sich nicht exakt rekonstruieren, weshalb Fällkopf seitlich ausgebrochen ist und das entgegenkommende Fahrzeug getroffen hat“, sagte Stracke. Ein technischer Defekt könne nicht ausgeschlossen werden. „Vermutlich warb es eine Verkettung unglücklicher Zustände.“ Am Ende dieser Kette stand immerhin noch ein glücklicher Ausgang: Denn der 1500 Kilogramm schwere Fällkopf rammte sich in den Motorraum des Porsches. Wäre er nur einen winzigen Augenblick später in den Sportwagen eingeschlagen, wären die beiden Insassen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tot.
Als der Fällkopf in Bewegung kam, konnte die Sicherung ihn nicht halten
Der Fällkopf war nach Angaben der Polizei mit einem Gurt gesichert. Normalerweise, so Stracke, hätte die Hydraulik ein Ausschwenken verhindern sollen. „Als der Fällkopf in Bewegung kam, konnte die Sicherung ihn nicht mehr halten. Wir können nicht ausschließen, dass die Technik versagt hat.“
Der Unfall war spektakulär. Die Feuerwehr hatte am Unglücksort ein Trümmerfeld vorgefunden. Im Feuerwehr bericht hieß es, dass der Unfallhergang mit „Szenen aus einem Actionfilm“ vergleichbar gewesen sein müssten. Der Harvester wurde auf einem Lkw-Auflieger transportiert, der von einem 32 Jahre alten Fahrer aus Bad Wünnenberg gelenkt wurde. Auf der B 480 von Brilon Richtung Alme löste sich in einer Rechtskurve ein Teil der Verbindung des Fällkopfes und dem Kran des Harvesters. Durch das Eigengewicht von 1,5 Tonnen und die Fliehkräfte in der Rechtskurve schwenkte der Kran mit dem noch an den Hydraulikschläuchen hängenden Fällkopf nach links über die Gegenfahrbahn. In diesem Moment kam ein 63-jähriger Mann aus Gütersloh mit seinem Porsche aus Richtung Brilon kommend entgegen. Der Fahrer erkannte die Gefahr und leitete eine Notbremsung ein.
Fällkopf schlägt in Front des Sportwagens
Zunächst schlug der Fällkopf einmal auf der Fahrbahn auf, schlug wieder nach oben und anschließend in die Fahrzeugfront des Sportwagens. Der Kran samt Fällkopf schwenkte weiter über den Pkw und der Fällkopf schlug hinter dem Auto des Mannes auf der Fahrbahnbankette auf einem Gullydeckel auf bevor die Sattelzugmaschine schließlich zum Stillstand kam.
Durch die Wucht des Aufpralls wurden der Porschefahrer sowie der 62-jährige Beifahrer durch die Wucht des Aufpralls jeweils im Bereich des Oberkörpers leicht verletzt. Die Straße war am Tag des Unfalls für Aufräumarbeiten und wegen der Beseitigung einer hunderte Meter langen Hydraulik-Ölspur stundenlang gesperrt.