Brilon. Der Fällkopf einer Holzerntemaschine rammt auf der B 480 einen Porsche. Für die Autoinsassen eine Horrorszene. Die Straße glich einem Trümmerfeld

In Brilon rammt der Arm eines Holzerntefahrzeuges am Samstag (4. März) auf der Bundesstraße 480 einen Pkw. Die Straße war stundenlang gesperrt. Ein Spezialfahrzeug wurde angefordert, um ausgelaufenes Hydrauliköl zu beseitigen, das über mehrere hundert Meter über die gesamte Fahrbahn verteilt wurde. Bei dem Unfall wurden zwei Menschen leicht verletzt. Der genaue Unfallhergang ist noch Bestandteil laufender Ermittlungen, was sich aber vermuten ließ, war nur mit Szenen aus einem Actionfilm vergleichbar, so die Feuerwehr. Bei dem zerstörten Auto handelt es sich um einen Porsche Macan 95 B. Die Polizei hat mit den Ermittlungen, wie sich der Fällkopf lösen konnte gerade erst begonnen.

Greifarm der Holzernte-Maschinen schwenkt plötzlich aus

Der Unfall hätte weitaus schlimmere Folgen haben können: Ein 32-jähriger Mann aus Bad Wünnenberg fuhr mit einem Harvester die Bundesstraße 480 von Brilon in Richtung Alme. Aus bisher ungeklärten Umständen löste sich bei der Durchfahrt einer Rechtskurve ein Teil der Verbindung des Fällkopfes und dem Kran des Harvester. Durch das Eigengewicht des Fällkopfes (1500 Kilogramm) und die Fliehkräfte in der Rechtskurve schwenkte der Kran mit dem noch an den Hydraulikschläuchen hängenden Fällkopf nach links über die Gegenfahrbahn aus.

Der Fällkopf der Holzerntemaschine.
Der Fällkopf der Holzerntemaschine. © Feuerwehr Brilon | Feuerwehr Brilon

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In diesem Moment kam dem Harvester ein 63-jähriger Mann aus Gütersloh mit seinem Pkw aus Richtung Brilon kommend entgegen. Der 63-jährige Fahrer erkannte die Gefahr und leitete eine Notbremsung ein. Zunächst schlug der Fällkopf einmal auf der Fahrbahn auf, schlug wieder nach oben und anschließend in die Fahrzeugfront des Pkw des 63-jährigen. Der Kran samt Fällkopf schwenkte weiter über den Pkw und der Fällkopf schlug hinter dem Pkw des Mannes auf der Fahrbahnbankette auf dem dortigen Gullydeckel auf bevor die Sattelzugmaschine des Verursachers schließlich zum Stillstand kam. Durch die Wucht des Aufpralls wurden der Fahrer des Pkw, sowie der 62-jährige Beifahrer durch die Wucht des Aufpralls jeweils im Bereich des Oberkörpers leicht verletzt. Sie wurden mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus Brilon gebracht, von wo aus sie nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden konnten.

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Insgesamt wurden 22 Sack Bindemittel benötigt, um das Motoröl und weitere Betriebsmittel aufzunehmen. Der Gerätewagen-Logistik aus Brilon wurde angefordert um weiteres Bindemittel zur Einsatzstelle zu bringen. Zur anschließenden Reinigung der Straße, wurde ein Spezialfahrzeug angefordert. Denn: Durch das plötzliche Ausschwenken des Greifarms tritt Hydrauliköl aus – und zwar über einen recht langen Streckenabschnitt. Polizei und Feuerwehr sind schnell am Unglücksort. Die Feuerwehr kann aber die Menge des ausgetreten Öls nicht in einem ausreichendem Maß abbinden, so dass eine Spezialfirma angefordert werden muss.

Spezialfirma aus Drolshagen angefordert

„Hydrauliköl ist sehr schmierig und mit normalem Öl nicht vergleichbar“, sagte ein Polizeisprecher zur Westfalenpost. Das Spezialfahrzeug, dass den ausgelaufenen Schmierstoff auf der kurvenreichen Bundesstraße binden soll, kommt aus Drolshagen. Die Aufräumarbeiten waren gegen 22.30 Uhr beendet. Dann wurde die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.