Hochsauerland/Hildfeld. Fast 600 Delegierte des Kreisschützenbundes Brilon besprechen die anstehende Schützenfestsaision. Ein Fokus liegt auf dem Preisdruck fürs Bier.
Das Schützenwesen im Hochsauerland ist eine Vereinigung, die nach wie vor die Tradition aufrechterhalten, sich aber auch ihrer Verpflichtung gegenüber den nächsten Generationen bewusst sind. Diese Erkenntnis werden die 562 Schützenbrüder und –schwestern aus 63 (von 67) Bruderschaften, Vereinen und Gesellschaften des Kreisschützenbundes Brilon, aus der Hochsauerlandhalle in Hildfeld mit nach Hause genommen haben. Auf der Jahreshauptversammlung, die von den St. Hubertus Schützen aus Grönebach ausgerichtet wurde, zogen die Schützen nach dem Einzug der Kreisstandarte unter den Klängen des Musikvereins Medelon nicht nur Bilanz, sondern stellten auch die Weichen für die bevorstehende Festsaison. hatten.
Bierpreis am Kreisschützenfest: „Hoffe, wir können unter zwei Euro pro Glas bleiben“
Olsbergs Oberst Tobias Klauke informierte über den Stand der Vorbereitungen für das Kreisschützenfest, das vom 8. bis 10. September von den Olsberger St. Michaels Schützen ausgerichtet wird und eigentlich schon vor drei Jahren stattfinden sollte. Da hatte bekanntlich Corona etwas gegen und jetzt machen die explodierenden Kosten auch vor uns nicht halt, so Klauke, der von einer ungefähren Verdoppelung der Kosten allein für die Festzelte sprach. Hinzu kämen die steigenden Personal- und Energiekosten. Und der Bierpreis noch dazu, der heute für das Kreisschützenfest noch gar nicht zu kalkulieren sei. Tobias Klauke: „Ich hoffe, wir können unter zwei Euro pro Glas bleiben“.
Appell an Brauereien: Kleinen Vereinen die Angst vor der Zukunft zu nehmen
Zum Bierpreis nahm auch der Major der Schützengesellschaft Hallenberg, Matthias Dielenhein, Stellung, dem die ständige Preistreiberei der Brauereien ein Dorn (eher noch ein Balken) im Auge war. Er regte unter dem Beifall der Versammlung an, seitens des Kreisvorstandes das Gespräch mit den vier heimischen Brauereien zu suchen und ihnen klar zu machen, in welcher verantwortungsvollen Position sie sich im Schützenwesen befinden. „Dielenheim: „Sportereignisse werden beworben, der Regenwald zu retten versucht und stets Gewinnspiele ausgelobt. Wie wäre es hier vor Ort das Schützenwesen zu unterstützen und gerade den kleinen Vereinen die Angst vor der Zukunft zu nehmen?“
Zu Beginn hatte Kreisoberst Rüdiger Eppner aus Hallenberg zahlreiche Ehrengäste zu begrüßen. Außer Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann und der stellvertretenden Landrätin Marie-Theres Schennen, waren auch der heimische Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, sowie der Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff gekommen, um Flagge zu zeigen, welche Bedeutung das Schützenwesen für sie hat. Mit besonderem Beifall wurde Kreiskönig Stefan Wahle (Assinghausen)‚ Paul Hanfland (Bigge) und Bundesoberst Martin Tillmann (Olpe) und der Justitiar des SSB Oliver Brock bedacht.
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Nachdem sich der Kreisoberst bereits bei den Hildfeldern bedankt hatte, dass sie den Hubertus Schützen Grönebach die Halle zur Verfügung gestellt hatten, schloss sich deren Vorsitzender noch einmal die Dank ausdrücklich an. Zudem regte er an, dass diese Kreisversammlung eine gute Gelegenheit sei, sich auszutauschen.
Am 18. August auf der Freilichtbühne in Hallenberg ein „Tag der Schützen“
Bundesoberst Martin Tillmann zeigte sich erfreut, dass im Schützenwesen endlich wieder Normalität einkehrt sei. Auch seien viele Vereine auf einem guten Weg, was die Zukunft betrifft, denn schon bei einem ersten Blick in den Saal, habe er viele junge Vorstandsmitglieder festgestellt.
Die stellvertretende Landrätin und Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann brachen eine Lanze für das Ehrenamt und waren sich einig: „Ohne bürgerschaftliches Engagement läuft bei uns im Sauerland überhaupt nichts“. Zudem sei jedes Schützenfest eine gute Gelegenheit, sich mit jenen Freunden und Bekannten zu treffen, die nur zum Fest des Jahres in die alte Heimat kommen.
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Der katholische Kreispräses Mattias Kamphans nahm in seinem geistlichen Wort einen mitgebrachten Zumischer der Freiwilligen Feuerwehr Hallenberg zum Anlass, um den Schützen zu verdeutlichen, wie wichtig es auch heute sei, als lebensbejahender und positiv denkender Mensch durch die Welt zugehen. Nach der Genehmigung des Protokolls der letzten Kreisversammlung, des Geschäfts- und Jahresberichts, sah Kreisschatzmeister Willy Frese den KSB auf dem richtigen Weg, vor allem was die Einrichtung des Hilfsfond betrifft. Frese: „Dieser Fonds ist schon zu mehr als der Hälfte gefüllt“.
In seinem Rückblick auf die Kreisjugendversammlung in Grönebach forderte der wiedergewählte Kreisjugendsprecher Sascha Tripke die Vereine auf, den Schützennachwuchs besser über geplante Aktivitäten und Veranstaltungen zu informieren.
Außerdem wurde Alois Cappel als neuer Beisitzer des Stadtverbandes Hallenberg bestätigt und die nächste Kreisversammlung 2024 an die St. Antonius Schützenbruderschaft Oberschledorn vergeben. Zudem findet am 18. August auf der Freilichtbühne in Hallenberg ein „Tag der Schützen“ statt, so der Kreisoberst, bevor man zum gemütlichen Teil überging.