Brilon/Nuttlar. Die Linienführung „B7n Nuttlar - Brilon“ sollte längt stehen. Zuletzt hatte ein Klimagutachten für Kritik gesorgt. Nun gibt es gute Nachrichten.
Kommt jetzt tatsächlich doch Bewegung in die B7n-Endlosplanung? Der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff meldete sich nach dem WP-Bericht vom Montag (6. März) in der Redaktion der Westfalenpost. Laut Kerkhoff gibt es nun zumindest ein Zeitfenster, wann Straßen-NRW die Trasse für das Straßenbauprojekt von Nuttlar bis nach Brilon vorstellen möchte. Ein konkretes Datum konnte er zwar nicht nennen. Im Gespräch mit der Westfalenpost sagte er aber, er vermute, dass dies im April oder Mai der Fall sein werde. Das wären rund 13 oder 14 Monate nach dem anvisierten Termin Ende März 2022, den Straßen NRW ursprünglich genannt hatte. Seitdem schweigt sich die Behörde aus und gibt nur scheibchenweise dünne Informationen durch.
Im Zeitraum nach den Osterferien Klarheit über die gewählte Linienführung
„Nach meinem Kenntnisstand steht die Auswahl der Vorzugsvariante für das Linienbestimmungsverfahren kurz vor dem Abschluss. Ich gehe davon aus, dass wir im Zeitraum nach den Osterferien Klarheit über die gewählte Linienführung haben. Das ist ein wichtiger Schritt für die Fortsetzung der B7n“, sagte Kerkhoff. Die neuerliche Verzögerung ist - wie berichtet - darauf zurückzuführen, dass noch einmal an der Umweltverträglichkeitsprüfung gearbeitet werden musste. „Das Klimaschutzgesetz des Bundes schreibt dies vor und ich finde es erstaunlich, dass der Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese Kritik daran übt, denn schließlich hat er dieses Gesetz mit beschlossen. Entweder weiß er es nicht besser, oder er will Nebelkerzen werfen und die Verantwortung abschieben. Beides wäre nicht gut“, kritisiert Kerkhoff.
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Wiese hatte auf die vertieften Prüfungen im Hinblick auf Klimaschutzaspekte mit „große Sorgen“ reagiert und gemutmaßt, dass Vereinbarungen im schwarz-grünen Koalitionsvertrag in Düsseldorf die B7n in Frage stellen würden. Das die Umweltverträglichkeitsstudie fortgeschrieben und darin insbesondere Klimaschutzaspekte vertieft werden, war aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hervorgegangen.
Kerkhoff: B7n das wichtigste Infrastrukturprojekt im Hochsauerlandkreis
„Die Landespolitik steht zum Weiterbau der B7n. Dieser Weiterbau ist für die Region zu wichtig, um ihn für vermeintliche parteipolitische Geländegewinne zu nutzen. Ich will jedenfalls meine Energie weiter dafür einsetzen, zügig voranzukommen. Das erwarten auch die Menschen und die Wirtschaft im Hochsauerlandkreis“, sagte Kerkhoff. Der Weiterbau der B7n sei das wichtigste Infrastrukturprojekt im Hochsauerlandkreis. „Deshalb setze ich mich, seitdem ich als Landtagsabgeordneter 2012 ins Amt gekommen bin, für diese Maßnahme ein. Auch meine Vorgänger haben dies getan und wir sind Stück für Stück vorangekommen. Es geht voran, aber es geht zu langsam voran und ich bin viel zu ungeduldig, um das zu akzeptieren.“ Es brauche mehr Planungsbeschleunigung bei Straße, Schiene und dem Ausbau erneuerbarer Energien. „Deshalb muss sich die Bundesregierung endlich einigen. Wir brauchen mehr Tempo“, schiebt er die Kritik zurück in Richtung Bundespolitik.
Was das Bürgergutachten vorschlägt
Wenn nun nach Ostern die Linienführung bestimmt wird, darf man gespannt sein, woher die Trasse führen soll. Auf Olsberger Gebiet ist die Straßenführung unstrittig. Für das Briloner Gebiet gibt es mehrere Varianten. Das Bürgergutachten schlägt vor, in Höhe der Variante 1 und oberhalb der Verkehrsbetriebe (RLG) die Variante 15 in südlicher Richtung zu nehmen um dann auf die jetzige Umgehungsstraße bis zum Abzweig Scharfenberg auf weitere Varianten bis zur B 480 zu gelangen.
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Die Maßnahme „B7n Nuttlar-Brilon“ ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes mit der Einordnung in die Dringlichkeitsstufe „Vordringlicher Bedarf“. Das heißt: Die Bundesmittel für den Straßenbau werden bereitgestellt, wenn die Planung abgeschlossen ist und es keine Klageverfahren mehr gibt.