Hallenberg. Ein Gefährt, das mit Kirschwasser angetrieben wird und Gevatter Tod mit einer Vorliebe für Limonade. Es wird absurd: Zum Vergnügen des Publikums.
Schneeweiße Engel wuseln durch die Hallenberger Stadthalle, ein Lederhosenträger spannt zusammen mit dem Pastor eine Stoffbahn auf eine große Holztafel, der Teufel richtet seinen Schlafsack und der Tod trinkt noch eben seine Limo-Flasche aus. Moment, Engel,Tod und Teufel? Im nächsten Moment ertönt das markante Fanfarensignal der Freilichtbühne und erklärt die verwirrende Situation: Es ist Theaterzeit in Hallenberg! Die Jugendgruppe der Freilichtbühne lädt nach zwei Jahren Pandemie-Pause wieder zu ihrem Winterstück, das schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Auf dem Spielplan steht der Brandner Kasper. Er kehrt nämlich zurück!
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Kasper im Paradies
Nach seinen Turbulenzen auf der Erde und speziell in Hallenberg vor vier Jahren hat er eine fast schon zu entspannte Phase im Paradies verbracht – inmitten von gelangweilten Engeln samt ihrem Chef und dessen übermotiviertem Gehilfen. Von dort oben kann Kasper seine irdischen Lieben durch sein himmlisches Fernrohr genau im Blick haben und sieht plötzlich Unheil auf sie zukommen: Sein Schwiegerenkel droht straffällig zu werden, weil er meint, sonst seine Frau, die Brandner-Enkelin Marei, und seine stetig wachsende Kinderschar nicht durchbringen zu können.
Ganz klar also, dass der Brandner Kasper sofort eingreifen muss. Nur wie kann er zurück zur Erde gelangen? Das geht nur mit dem Boandlkramer und seinem Spezialgefährt. Mit Kirschgeist lässt sich dieser mal wieder gefügig machen und nimmt den Brandner Kasper mit auf die folgenschwere Reise durchs Weltall zurück zur Erde.
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Durch Bully Herbig bekannt
Die ursprüngliche Geschichte des Brandner Kaspers ist schon über 150 Jahre alt und durch den gleichnamigen Film von Bully Herbig berühmt geworden. Im Jahr 2019 hatte die Hallenberger Freilichtbühnen-Jugend dieses Stück vor einem begeisterten Publikum aufgeführt – unvergessen dabei der Boandlkramer auf seinem altersschwachen Hollandrad! An diesen Erfolg wollen die Nachwuchsschauspieler nun mit dem Folgestück „Der Brandner Kasper kehrt zurück“ von Wolfgang Maria Bauer anknüpfen. Wer den Hallenberger Bühnen-Nachwuchs kennt, weiß, dass es trotz Tod und Teufel dabei garantiert richtig viel zu lachen gibt!
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Seit Monaten proben die jungen Schauspieler, haben neun verschiedene Bühnenbilder gebaut, Kostüme und Masken mit vielen liebevollen Details überlegt, die Licht- und Ton-Technik geregelt und passende Musikuntermalungen eingespielt. Mit Stefan Pippel, Manuela Senger und Franziska Mause sind erfahrene Freilichtbühnen-Urgesteine für Regie und Spielleitung zuständig.
Schauspieler können überzeugen
Der Brandner Kasper selbst ist ebenfalls ein alter Bekannter – Robin Müller hat diese Rolle wieder übernommen. Alle anderen Schauspieler sind aus der Jugendgruppe nachgerückt; der jüngste, Luis Neumann, ist erst neun Jahre alt und spielt schon wie ein Großer. Paul Mütze überzeugt schaurig-tollpatschig als Boandlkramer, der immer hin und her gerissen ist zwischen seiner makabren Pflichterfüllung und Kirschgeist …. und zum Ende sogar fast ein bisschen romantisch wird.
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Der Brandner Kasper kehrt also zurück nach Hallenberg! Zum Pech für seine Familie und zum Glück für die Zuschauer geht dabei natürlich wieder fast alles schief…
Spieltermine in der Stadthalle Hallenberg
Freitag, 3. März 2023, 20 Uhr
Sonntag, 5. März 2023, 17 Uhr (ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen)
Donnerstag, 9. März 2023, 19 Uhr
Samstag, 11. März 2023, 20 Uhr
Sonntag, 12. März 2023, 17 Uhr
Freitag, 17. März 2023, 20 Uhr