Brilon. Beachtlich: Das ehemalige Postgebäude in Brilon soll umgebaut werden. Architekt und Eigentümer verraten exklusiv, wie es mit dem Haus weitergeht.

Es gibt Pläne für die Nutzung des ehemaligen Postgebäudes in der Königsstraße in Brilon. Das haben die Eigentümer der Immobilie auf Anfrage der WP bestätigt und auch verraten, wie das Zukunft-Konzept für den Gebäudekomplex aussieht. Demnach soll dort ein Mix aus Wohnungen, Praxis- und Einzelhandel entstehen.

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Neuer Wohnraum

Eigentümer der zentrumsnahen Immobilie ist die Shonid Holding GmbH in Düsseldorf, die gemeinsam mit dem Architekturbüro ARIP aus Köln das Konzept entwickelt hat. Die Pläne sind bereits in nichtöffentlicher Sitzung im Briloner Bauausschuss vorgestellt und „grundsätzlich positiv aufgenommen worden“, so die Stadt Brilon. Die Planungen für die Umnutzung befinden sich derzeit in der Vorentwurfs-Phase. Altin Ramabaja, Architekt und Geschäftsführer ARIP Architekten, erklärt, wie die Pläne aussehen. Demnach sollen in dem Gebäude insgesamt 42 Wohnungen entstehen. Geplant sind 30 Mini-Appartements mit einer Größe von rund 30 Quadratmetern. Hinzu kommen zwölf größere Wohnungen, die zwischen 50 und 75 Quadratmeter groß sein sollen. Ein Teil der Appartements ist mit Balkon geplant.

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Möglichst viel Substanz soll erhalten werden

Die Nachfrage für Wohnungen sei groß, deshalb sei ein entsprechendes Wohnkonzept erarbeitet worden. Dabei sei man in enger Abstimmung mit der Stadt. „Uns ist es wichtig, möglichst viel von der vorhandenen Struktur zu erhalten. Deshalb gehen wir minimalinvasiv vor“, sagt Altin Ramabaja. Erhalten werden sollen auch ca. 47 Parkplätze auf dem Gelände.

Das ehemalige Postgebäude in der Königsstraße in Brilon
Das ehemalige Postgebäude in der Königsstraße in Brilon © Jutta Klute | Jutta Klute

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Einzelhandelsfläche im Erdgeschoss

Zielgruppe für die kleinen Wohnungen seien Schüler und Auszubildende, für die größeren Wohnungen Senioren, die zentrumsnah wohnen möchten. Im Erdgeschoss können sich die Planer die Einrichtung einer Arzt-Praxis (im Bereich des früheren Post-Eingangs) und eine rund 700 Quadratmeter große Einzelhandels-Fläche vorstellen. Für beides gebe es bereits Interessenten sagt Gëzim Kastrati. Er ist Architekt, Stadtplaner und Geschäftsführer der Shonid Holding GmbH, die mehrere ehemalige Post-Gebäude in ihrem Bestand hat. Neben der Immobilie in Brilon gibt es Projekte in Arnsberg, Meschede, Oberhausen, Lüdenscheid und Wuppertal. Das Unternehmen versteht sich als Immobilieninvestor und -entwickler.

Wenn die Pläne der ARIP-Architekten umgesetzt werden, könnte das Gebäude in der Königsstraße künftig so aussehen.
Wenn die Pläne der ARIP-Architekten umgesetzt werden, könnte das Gebäude in der Königsstraße künftig so aussehen. © ARIP-Archtiketen | ARIP-Architekten

Standort mit gutem Potenzial

Auf der Web-Seite findet sich auch die Briloner Post-Immobilie mit einer Gesamt-Mietfläche von 1647 Quadratmetern und rund 2.300 Quadratmetern Grundstücksfläche. Das Gebäude besteht aus einem Erdgeschoss und zwei Vollgeschossen. Seit sechs Monaten sei die Post aus dem Gebäude in Brilon komplett raus, erklärt Gëzim Kastrati. Bereits 2018 waren die Postfiliale und die Postbank in den Markant Markt in der Bahnhofstraße umgezogen. Zurzeit wird ein Stockwerk der Immobilie durch die Stadt Brilon als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

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Aus Sicht der Stadt bietet das ehemalige Postgebäude gute Möglichkeiten für die Entwicklung der Kernstadt: „Die Entwicklungsmöglichkeiten der ehemaligen Post-Immobilie in guter Lage der Innenstadt haben das Potenzial als Frequenzbringer auf den Hauptgeschäftsbereich an der Bahnhofstraße abzustrahlen und weiträumige Synergieeffekte in der Briloner Innenstadt zu generieren. Das Areal bietet die Möglichkeit durch seine zentrale Lage wichtige Versorgungsfunktionen für die Briloner Bevölkerung auszufüllen. Eine städtebauliche Aufwertung würde die stadtgestalterische Attraktivität der Briloner Altstadt steigern.“ Die Stadt verweist darauf, dass auch das Nutzungskonzept Briloner Innenstadt die Chancen dieses Standortes herausstelle. Neben einer städtebaulichen Aufwertung des Gebäudes und des umliegenden Freiraums und Zugangs zur Bahnhofstraße biete sich eine innenstadtaffine Nachnutzung der Räumlichkeiten an, die als Pendant zum Volksbankcenter Laufkundschaft in die Königstraße ziehen könne.