Willingen. Wer Karneval nicht mag, kann in Willingen ein Alternativprogramm erleben. Los geht es früh morgens. Nachts gibt es sogar Flutlichtrodeln.
So wunderbar sonnig die zurückliegende Woche auch war, so kalt war sie auch. Die winterliche Kälte hat das Skigebiet Willingen genutzt, um sich auf die zweite Hochsaison vorzubereiten. Denn zur Karnevalszeit zieht es viele „Karnevalsflüchtlinge“ nach Willingen, um Wintersport und die ruhige Sauerländer Bergwelt zu genießen. In den eisigen Nächten surrten rechts und links der Pisten die Schnee-Erzeuger und ließen feine Flocken zu Boden rieseln. So kommt die Schneedecke auf den Pisten auf inzwischen 70 Zentimeter. Eine gute Grundlage, nicht nur für die Karnevalszeit, sondern für den gesamten Februar.
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Große Auswahl: Pisten für Anfänger und Fortgeschrittene
Alle 16 Lifte laufen auf den Willinger Skibergen. Vom Ritzhagen über den Köhlerhagen bis hin zur Dorfwiese, Ettelsberg-Kabinenbahn-Abfahrt und Wilddieb erleben Skifahrer, Snowboarder und Rodler jetzt und in den nächsten Tagen das volle Programm – mehr geht nicht. Skischulen sind geöffnet, Verleiher stellen neues Material bereit, Wintersport und -spaß steht nichts im Weg. Die Wetterdienste melden nun bis zum Karnevalswochenende milderes, aber trockenes und überwiegend sonniges Wetter. Für Wintersport und Outdooraktivitäten ist das angenehm. Und an den guten Schneebedingungen auf den Pisten ändert das kaum etwas. Auch wenn in der Nacht das Thermometer nicht unter null Grad sinkt, auf den Bergen liegen die Temperaturen nur knapp darüber. Aufgrund der dicken Schneedecken und der trockenen Luft zieht über dem Schnee Bodenfrost auf. Das bedeutet: Vor allen Dingen in den Morgenstunden, warten feste, griffige Pisten.
Unterm Sternenhimmel ins Wochenende carven
Da lohnt sich das Early Bird Ticket besonders. Als eines der ganz wenigen Skigebiete lässt Willingen bereits ab 8.30 Uhr die Lifte laufen. Das Ticket bis 11 Uhr kostet 19 Euro für 2,5 Stunden Skifahren. Meist mittwochs, freitags und samstags gehen in Willingen von 18.30 bis 21.45 Uhr die Spots an. Nach dem Tagesbetrieb warten die Pisten frisch präpariert auf die Spätaktiven. Bis zu 11 Pisten sind dann hell erleuchtet.
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Sogar Rodeln ist bei Flutlicht möglich. Mittwochs als After-Work-Skiing, freitags lässt sich gut ins Wochenende fahren. Samstags ist das Skifahren ein wunderbar gesunder Outdoor-Ersatz für Festzug, Prunksitzung oder TV. Die Willinger Schnee-Experten werfen sogar schon den Blick nach vorn: Ab Rosenmontag gibt es wieder eine Chance auf mehr Kälte. Ob die kommt, ist noch nicht gewiss. Sicher ist aber, dass Wintersportler über den Februar hinweg in Willingen talwärts carven können.
Optimismus für den Rest der Saison
Damit ist die aktuelle Saison für das Skigebiet Willingen eine recht erfolgreiche – trotz Pause über den Jahreswechsel hinweg aufgrund des zu der Zeit ungewöhnlich milden und nassen Wetters. Rund sechs Wochen Wintersport konnten die Gäste bisher genießen – bei meist komplettem Angebot von 16 Liften. Für Willingen, ein guter, sogar leicht überdurchschnittlicher Wert. Der bisherige Winter ist zwar nicht besonders schneereich, doch hatte er durchaus positive Seiten. Die in zwischen dritte Beschneiungsphase sichert die zweite Hauptsaison. Im Monatsdurchschnitt waren Dezember und Januar etwas zu mild, allerdings weit weg von Rekorden. Für die beschneiten Skipisten ist jedoch die Durchschnittstemperatur wenig aussagekräftig. Sie benötigen hin und wieder Kälteperioden, um mildere Phasen mit dem erzeugten Schnee zu überbrücken. Dies hat die bisherige Saison gut möglich gemacht. Die Kälte hat es in diesem Winter auch mal wieder bis in die Täler geschafft. Das kommt den weitläufigen und langen Willinger Pisten zugute. Sollte die sich für die zweite Februarhälfte abzeichnende Kälte wirklich kommen, blicken Wintersportler und Liftbetreiber in Willingen auf eine gute gemeinsame Saison zurück.