Winterberg. Das Hotel Brabander in Winterberg will energieeffizienter arbeiten. Der Juniorchef zeigt, wie einfach das ist, ohne dass Gäste im Winter frieren.
Nachhaltigkeit und Energiesparen sind dem Juniorchef des Hotels Der Brabander inWinterberg, Danny Meurs, sehr wichtig – gerade jetzt in der Energiekrise. Nicht nur um Geld zu sparen, sondern auch um etwas gegen den Klimawandel zu tun. „Da haben wir eine Verantwortung“, sagt er. Deshalb setzt die bekannte Herberge neuerdings auf ein hochmodernes System, dass dafür sorgt, dass nicht mehr unnötig Energie durch offene Fenster bei gleichzeitigem Laufen der Heizungen verblasen wird. Meurs holt ein Tablet hervor und zeigt, wie einfach das geht. Über eine Software besitzt er die Kontrolle über sämtliche Zimmer des Hotels. Dabei läuft alles automatisch. Sobald ein Gast in der Hotellobby eincheckt, fährt die Heizung in dem gebuchten Zimmer hoch.
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Sobald ausgecheckt wird, fährt sie wieder runter. Tagsüber werden die Räume standardmäßig auf 18 Grad gestellt, ab 16 Uhr geht es dann auf 21 Grad hoch. „Natürlich können unserer Gäste selbstverständlich selbst ihre Temperatur bestimmen“, sagt Meurs. Sobald ein Fenster geöffnet wird, sorgen 419 Fensterkontakte dafür, dass die Heizung heruntergefahren wird. Dies wird von insgesamt 357 intelligenten Thermostatknöpfen geregelt. „Noch wissen wir leider nicht, wie viel wir am Ende einsparen werden. Dafür haben wir das System noch nicht so lange“, sagt Meurs. Trotzdem ist er vom Nutzen überzeugt. Insgesamt 50.000 Euro hat der Brabander investiert. „Erst einmal ist wichtig, dass es funktioniert“, so der Juniorchef.
Hotel Brabander in Winterberg: Urlaubsqualität darf nicht leiden
Bereits länger beschäftige sich sein Hotel mit dem Thema Energieeffizienz. So verfügt der Brabander über zwei Blockheizkraftwerke, die die Erwärmung des Außenpools unterstützen. Doch hier wird deutlich, dass bei allem guten Willen der Nachhaltigkeit auch Grenzen gesetzt werden. Denn alleine genug Energie aus den Heizkraftwerken zu gewinnen, um den Außenpool mit 32 Grad zu betreiben, sei nicht möglich, so Meurs. Und die andere Lösung, etwa die Gradzahl runterzuschrauben, stoße bei vielen Gästen auf Gegenwehr. „Wir haben einmal im Oktober den Pool auf 29 Grad laufen lassen. Ein Grad weniger als sonst üblich zu dieser Zeit. Da haben sich direkt einige unserer Gäste beschwert“, sagt er.
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Auch bei anderen Themen musste man beim Brabander umdenken. Denn Plastikstrohhalme dürfen seit 2021 in der gesamten EU nicht mehr verkauft werden. Von der Alternative Pappstrohhalme hält Meurs aber nicht viel. Die werden zu schnell weich und geben ein unangenehmes Gefühl Mund, ist er überzeugt. Deshalb verwenden sie hier Trinkhalme aus Bambusphasern. „Die fühlen sich schön und weich an“, sagt Meurs. Und auch mit dem anfallenden Biomüll wissen sie hier umzugehen. Der wird nämlich in einem Biotank gesammelt und dann in der Biogasanlage in Titmaringhausen wiederverwertet. Man tue viel, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen. Aber: „Am Ende darf natürlich nicht die Urlaubsqualität der Gäste leiden.“