Olsberg. Wegen der Wohngeldreform bekommen mehr Menschen einen Zuschuss. Die Umsetzung holpert aber. Olsbergs Bürgermeister äußert scharfe Kritik am Bund.
Die Wohngeldreform stellt die Verwaltungen der HSK-Kommunen noch immer vor Probleme. Das berichtet der Bürgermeister Wolfgang Fischer in der vergangenen Ratssitzung der Stadt Olsberg. Die Kommunen hatten zuvor berichtet, dass die Reform nicht nur die Anzahl der Neuanträge massiv steigern werde, sondern auch die digitale Software, die es zur Bearbeitung der Anträge braucht, noch immer nicht funktioniere.
Schnittstellen laufen noch immer nicht richtig
Dies sei, laut Bürgermeister Wolfgang Fischer, immer noch nicht der Fall. „Die wichtigen Schnittstellen in dem System laufen noch immer nicht. Das ist ein Problem, das nicht von uns verursacht wurde“, betont er. Derzeit bezahlt die Stadt Olsberg vorläufige Abschläge. Die Warnung der Kommunen, dass es an Instrumenten fehle, um die Anträge digital abzuwickeln, sei in den Wind geschlagen worden. „An sich ist die Wohngeldreform eine gute Geschichte, aber unsere Verwaltungen sind nicht mitgenommen worden“, kritisiert Fischer die Bundesregierung.
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600 000 Haushalte deutschlandweit erhalten staatlichen Zuschuss
Deutschlandweit erhalten 600 000 Haushalte den staatlichen Zuschuss zur Miete. Mit der Wohngeldreform werden bis zu 1,4 Millionen weitere dazu berechtigt sein. Die Zahlung soll um durchschnittlich 190 Euro auf 370 Euro im Monat aufgestockt werden. Wohngeld können Haushalte beantragen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Die Höhe des Wohngeldes ist abhängig von der Anzahl der Haushaltsmitglieder, der Miete des Wohnraums sowie dem Gesamteinkommen der Haushaltsmitglieder.
Neuanträge in Olsberg könnten sich verdoppeln
Wie viele Neuanträge derzeit in Olsberg eingehen, ist noch nicht klar, allerdings könne man von einer Verdoppelung ausgehen. Viele Kommunen befürchteten sogar eine Verdreifachung, dies erwartet der Olsberger Bürgermeister aber nicht. „Bis Juni agieren wir also mit internen Maßnahmen.“ Manche Kommunen gehen darüber hinaus. Die Zahl der Vollzeitäquivalente in Brilon ist beispielsweise verdoppelt worden. Dies werde in Olsberg absehbar nicht nötig.