Olsberg. Die Convivo-Gruppe plant in Olsberg Seniorenwohnungen. Jetzt hat sie Insolvenz angemeldet. Die Stadt sagt nun, wie es mit dem Bau weitergeht.

Convivo äußert sich zwar nicht zum geplanten Senioren-Wohnpark, die Stadt tut es in der aktuellen Ratssitzung allerdings schon: Trotz der derzeitigen Teil-Insolvenz der Convivo-Gruppe soll das Projekt eines Senioren-Wohnparks in der oberen Sachsenecke in Olsberg fortgesetzt werden. Allerdings – möglicherweise – mit geänderten Rahmenbedingungen. Darüber hat Bürgermeister Wolfgang Fischer jetzt in der Sitzung des Olsberger Stadtrates informiert. Die Stadt gibt dazu eine Pressemitteilung heraus in der nun erklärt wird, wie es weitergehen soll.

Grundstück in der oberen Sachsenecke nicht durch die Convivo-Gruppe erworben

Vor einigen Tagen ist die Teil-Insolvenz der Convivo-Gruppe – eines bundesweit tätigen Betreibers von Pflegeeinrichtungen – bekannt geworden. Eine Tochtergesellschaft aus der Convivo Gruppe, die an rund 100 Standorten über 18.000 Menschen betreut, sollte dabei Mieterin und Betreiberin der geplanten Senioren-Wohnanlage in Olsberg werden. Wichtig: Das dafür vorgesehene Grundstück in der oberen Sachsenecke sei nicht durch die Convivo-Gruppe erworben worden, hat Wolfgang Fischer im Rat noch einmal klargestellt. Im April 2021 hatte die Stadt Olsberg das Kerngrundstück des zwischenzeitlich abgebrochenen ehemaligen Olsberger Krankenhauses an die „HCRE-Convivo Olsberg GmbH“ verkauft. Mehrheitsgesellschafter ist hier aber die Gesellschaft HCRE aus Berlin und nicht die Convivo Holding.

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Teil-Insolvenz hat Auswirkungen auf das Großprojekt

Zwar werde die Teil-Insolvenz von Convivo aller Voraussicht nach auch Auswirkungen auf das Großprojekt in Olsberg haben, betont Bürgermeister Fischer. Trotzdem arbeite der Mehrheitsgesellschafter HCRE daran, das Vorhaben auch weiter zeitnah umzusetzen – dann mit geänderten Rahmenbedingungen. Diese Absicht habe die HCRE-Geschäftsführung in einem Schreiben an die Stadt Olsberg klar geäußert, so Wolfgang Fischer. Darin heißt es unter anderem: „Unabhängig von der aktuellen Situation der Convivo plant die HCRE die Fortführung des Projektes Olsberg ohne wesentliche Verzögerung.“ Denn schon vorher habe HCRE beabsichtigt, die bauliche Umsetzung des Wohnparks nach Fertigstellung der Planung und Erteilung der Baugenehmigung in den kommenden Monaten zu beginnen. Dass die Baustelle derzeit brach zu liegen scheint, liege an der Witterung, auch das betont Fischer noch einmal, damit kein falscher Eindruck entsteht.

Bürgermeister will den Stadtrat laufend informieren

Ebenso verfolge die Stadt Olsberg das Ziel, die bereits begonnenen Straßenbauarbeiten in der oberen Sachsenecke im Jahr 2023 fortzusetzen und abzuschließen. So werde – je nach Entwicklung der Witterung – die Erneuerung der Straße „Am Schwesternheim“ in den kommenden Wochen beginnen. Und ebenso werde die Stadt Olsberg Möglichkeiten untersuchen, selbst für den – nicht ausgeschlossenen - Fall eines verzögerten Baubeginns beim Wohnpark die Verbindungsstraße zwischen den Straßen „Sachsenecke“ und „Am Schwesternheim“ zu bauen. Der Olsberger Rat zeigt sich fürs erste beruhigt, allerdings hakt Knut Finkel (CDU) noch einmal nach, ob im Vertrag mit der Gesellschaft HCRE ein Wiederkaufsrecht vereinbart worden sei. Wolfgang Fischer verneint das. „Ein Verkauf ohne Wiederkaufsrechts erscheint mir risikoreich“, merkt Finkel dazu an. Bürgermeister Fischer kündigt an, in der Angelegenheit einen engen Austausch mit dem Stadtrat zu führen.