Brilon. An der Sekundarschule Brilon gab es eine Amokdrohung: In einem Schülerchat gab es konkrete Hinweise auf eine Bedrohungslage. Die Details zum Fall.
Amokdrohung an der Sekundarschule Brilon: In einem Schülerchat gab es am Mittwoch (25. Januar) konkrete Informationen, die auf eine Bedrohung durch einen Schüler hinweisen. Polizei und Bezirksregierung wurden durch die Schulleitung informiert. Die Kripo nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Ein Schüler wurde ermittelt, von dessen Account die verdächtige Nachricht gesendet wurde. Ob er tatsächlich für die Drohung verantwortlich ist, derzeit noch offen. Gegenüber der Polizei gab er an, dass sein Account gehackt wurde. Das wird nun von Experten der Polizei überprüft.
„Wir haben am Mittwoch gegen 17 Uhr einen Hinweis erhalten. In einem Schülerchat gab es Beleidigungen und Bedrohungen, die unter anderem auf eine Amoklage hinweisen“, bestätigte Polizeisprecher Volker Stracke der Westfalenpost am Donnerstagmorgen. Laut Polizei betrifft die Bedrohungslage vor alllem den Schulstandort der Sekundarschule (Heinrich-Lübke-Schule) am Schulzentrum Jakobuslinde. Einen zweiten Stadtort der Sekundarschule gibt es am Steinweg. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass die Drohung für den Standort am Steinweg ausgesprochen wurde.
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Polizei erstellt Gefährdungsraster und sieht aktuell keine akute Gefahr
Der reguläre Unterricht findet trotz der Amokdrohung statt. „Es wurde ein Gefährdungsraster erstellt. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass derzeit keine akute Gefahr besteht“, so Stracke. Aus ermittlungstaktischen Gründen gibt die Polizei keine Auskunft darüber, wie ein solches Gefährdungsraster erstellt wird. Die Polizei werde am Donnerstag verstärkt Präsenz rund um das Schulgelände zeigen, aber nicht permanent vor Ort sein. „Die Polizeipräsenz soll vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl stärken. Es gibt derzeit keine Hinweise, dass eine solche Tat bevorsteht“, sagte der Polizeisprecher. Die vermehrte Polizeipräsenz rund um das Schulzentrum werde solange aufrecht erhalten, wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu einem Tatverdächtigen in dem Fall andauern.
Tatverdächtiger behauptet, dass sein Chataccount gehackt wurde
Der Schüler streitet ab, mit der Amokdrohung in Verbindung zu stehen. Er wurde durch Polizeibeamte befragt. „Der Schüler gibt an, dass sein Account gehackt worden sei“, so Stracke. Die Polizei ermittelt nun. IT-Forensiker sind nun mit dem Fall befasst und sollen feststellen, ob der Chat-Account des Jugendlichen tatsächlich gehackt wurde. Der Schüler gelte daher aktuell nicht als Tatverdächtiger. „Die Ermittlungen der Kripo und die Prüfung der IT-Forensiker dauern an. Erst nach Abschluss der Ermittlungen kann man feststellen, ob wir einen konkreten Tatverdächtigen haben“, sagte Stracke. Im Raum stehe dann eine Strafverfolgung wegen der „Androhung einer Straftat“.
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Schulleitung informiert Eltern am Mittwochabend
Zunächst wurden nur die Eltern der betroffenen Jahrgangsstufe seitens der Schulleitung am Mittwochabend über den Vorfall informiert. Schulleiterin Schulleiterin Anja Strube weist in der Nachricht auf die Drohungen in dem Chat hin und schreibt, dass Bezirksregierung und Polizei informiert wurden. Bei einer tatsächlich konkreten Gefährdung würden alle notwendigen Schutzmaßnahmen für die Schülerinnen und Schüler eingeleitet. In Anbetracht der Sachlage finde der Unterricht am Donnerstag allerdings statt. Am Donnerstagmittag wurden dann auch die Eltern der restlichen Jahrgangsstufen per Schul-App informiert. Nach der Drohung vom Donnerstag seien zunächst die Eltern und Erziehungsberechtigten der betroffenen Jahrgangsstufe sowie die Polizei informiert worden. In Zusammenarbeit mit der Schule würden nun die Hintergründe ermittelt. Anja Strube weist auch in dieser Nachricht darauf hin, dass nach Einschätzung der Polizei keine akute Gefahr bestehe und daher regulärer Unterricht stattfinde.
Laut WP-Informationen haben sich zumindest einige Eltern dafür entschieden, am Donnerstag ihre Kinder nicht zu Schule zu schicken.
Die Westfalenpost konnte bislang die Schulleitung für eine Stellungnahme nicht erreichen.
Wir berichten weiter.
* In einer ersten Version hieß es, der Standort am Steinweg sei im Zentrum der polizeilichen Ermittlungen. Wir haben das korrigiert.