Olsberg. In Olsberg formiert sich ein Protest gegen das Mullahregime und die Gräueltaten im Iran. Iranerinnen und Iraner aus dem Raum Brilon waren dabei.

„Stop Exekutions in Iran – Stoppt die Hinrichtungen im Iran“. Unter diesem Motto hielten etwa 70 Bürgerinnen und Bürger sowie auch eine Gruppe Iraner und einige Olsberger Ratsmitglieder am Samstagnachmittag auf dem Bigger Platz eine Mahnwache ab.

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Der Ortsverband der von Bündnis 90/Die Grünen hatte zu dieser Mahnwache, die von einigen Musikbeiträgen umrahmt wurde, eingeladen, um gegen das Unrecht-System im Iran zu protestieren. Außerdem wollten die Grünen noch einmal an die grausamen Verbrechen erinnern und die Menschen im Iran im Kampf für die Freiheit und die Menschenrechte zu unterstützen .„Stoppt die Mullahs“, stand auf einigen Plakaten der 20 Iranerinnen und Iraner aus dem Raum Brilon, die vor dem Hintergrund ihrer Landesfahne mit Liedern auf die unhaltbaren Zustände in ihrem alten Heimatland aufmerksam machen wollten. Ein symbolisch mitgeführter Galgen unterstrich eindrucksvoll zudem, was denen droht, die sich gegen das Regime stellen, nämlich die Todesstrafe.

Etwa 70 Mitbürger aus Olsberg und Umgebung brachten zum Teil mit
Etwa 70 Mitbürger aus Olsberg und Umgebung brachten zum Teil mit © Joachim Aue

Im Schein vieler aufgestellter Lichter verdeutlichte ein Gedicht der Kabarettistin Sarah Bosetti nach einem weiteren Protestsong, der von Uta Weigand ins Deutsche übersetzt wurde, welches Leid gerade die Frauen im Iran derzeit durchmachen müssen und dass auch die Politik auf bei uns in Deutschland nicht tatenlos zusehen darf.

Die Zahl der Opfer von Gräueltaten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 bezifferte Liliane Schafiyha-Canisius in ihrer Ansprache mit mehr als 500. Hinzu kommen schätzungsweise 18.000 Menschen in den Gefängnissen. Darum könne man es nicht hinnehmen, dass die Zahl der Hinrichtungen weitergehe. Deshalb wolle man ein Zeichen setzen und vor allem für die Rechte der Frauen, für das Leben, die Freiheit und gegen die Todesurteile setzen, so Liliane Schafiyha-Canisius, die sich vor 20 Jahren selbst von der Unterdrückung der Frauen im Iran ein Bild machen konnte.

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Der jetzige Protest richte sich gegen 43 Jahre Gewalt im Iran. In all den Jahren gehe das Regime mit brachialer Gewalt gegen Männer, Frauen und Kinder vor. Insbesondere dieser Tage kämen schockierende Bilder von dort, die sprachlos machten und schockierend seien und ein Gefühl der Hilflosigkeit erzeugten. Dieses schreckliche Geschehen dort dürfte in aller Welt nicht in Vergessenheit geraten und man müsse Solidarität mit den Menschen im Iran bekunden, so Schafiyha-Cansius, die abschließend forderte: „Women-Life-Freedom! Frauen-Leben-Frieden!“