Marsberg. Die Polizei ermittelt nach dem Überfall auf zwei Angestellte im REWE Marsberg. Die Hinweislage ist dünn. Eine Unternehmenssprecherin äußert sich

Die Kripo hat bislang keine Erkenntnisse zu dem Täter, der Mittwochnacht (11. Januar) zwei Verkäuferinnen im REWE-Markt in der Bahnhofstraße in Marsberg überfallen hat. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Polizeisprecherin Laura Burmann dieser Zeitung. Videoaufnahmen, die den Täter zeigen werden ausgewertet. Der maskierte Mann hatte den zwei Frauen nach Ladenschluss aufgelauert und sie mit einem Messer bedroht. Er erpresste die Herausgabe der Tageseinnahmen. Die Kaltblütigkeit des Überfalls ist schockierend. Das Unternehmen REWE prüft nun, ob ein Sicherheitsdienst eingesetzt wird, um solche Überfälle künftig zu vermeiden.

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Angebot für eine psychologische Betreuung für die Mitarbeiter

REWE bemühe sich „um einen größtmöglichen Schutz unserer Mitarbeitenden“, heißt es in einer Antwort einer Unternehmenssprecherin auf eine Anfrage der Westfalenpost nach dem Raubüberfall. „Wenn es - wie in Marsberg leider geschehen - zu einem Raubüberfall bzw. einer Bedrohung kommt, erhalten die Betroffenen diverse Unterstützung durch den Arbeitgeber und die Berufsgenossenschaft, untern anderem das Angebot für eine psychologische Betreuung.“

Überlegungen einen Security-Dienst zu beauftragen

Dass zwei Frauen allein im Markt nach der Geschäftsschließung die Büroarbeiten erledigen und die Tageskasse abwickeln, hält Rewe nicht für bedenkenswert. „. Wenn Gewalt im Spiel ist, macht es leider keinen Unterschied, ob es sich um wehrlose Frauen oder wehrlose Männer handelt, die bedroht werden. Dazu kommt, dass in einer gleichberechtigten Arbeitswelt, die wir uns alle wünschen und die bei REWE zur Unternehmenskultur gehört , die Aufgabenverteilung ebenfalls gleichberechtigt organisiert ist“, so die REWE-Sprecherin. Auf die aktuelle Situation nach dem Raubüberfall habe das Unternehmen indes reagiert: Der Betreiber des Marsberger REWE-Marktes sei derzeit jeden Abend zum Abschließen vor Ort. „Darüber hinaus gibt es Überlegungen einen Security-Dienst zu beauftragen.“ Der Marktleiter selbst wollte sich gegenüber der Westfalenpost nicht äußern.

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Die beiden Verkäuferinnen hatten am Abend nach Geschäftsschluss den Haupteingang zum Markt abgeschlossen. Danach gingen sie in das Büro, um die üblichen Büroarbeiten zu erledigen. Als sie damit fertig waren, wollten beide Feierabend machen. Beim Verlassen des Büros stand der unbekannte Täter mit einem Messer vor ihnen und forderte die Tageseinnahmen. Nachdem sie ihm das Geld ausgehändigt hatten, verlangte der Räuber noch, dass sie ihn aus dem verschlossenen Haupteingang nach draußen lassen sollten.

Videobilder noch nicht freigegeben

Die Auswertung der Videoüberwachung zeigt, dass der Mann gegen 20:45 Uhr den Verkaufsraum des REWE Marktes betrat. Die Polizei geht davon aus, dass er sich danach im Markt versteckt hatte, bis die Angestellten den Haupteingang abschlossen und in das Büro gingen. Die Bilder der Überwachungskamera sind noch nicht freigegeben. Der auf der Aufzeichnung zu erkennende Täter hatte einen schwarzen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose an. Er trug schwarze Schuhe und eine blaue, medizinische Maske. Unter der Maske konnte ein Vollbart erkannt werden. Der Räuber sprach nach Aussage der Geschädigten deutsch mit Akzent.

Wer Hinweise zu den Tätern hat, kann sich mit der an die Polizeiwache in Marsberg unter der 02992 / 90 200 3711 in Verbindung setzen. Die Polizei fragt unter anderem, wer den Täter beim Betreten des Marktes beobachtet hat.