Olsberg. Nach dem Brand des Feuerwehrgerätehauses in Olsberg wird die Fläche für einen Neubau vorbereitet. Das alte Werk von „Hoppen-Paul“ muss weichen.

Mit dem Abriss der Lagerhalle des ehemaligen Sägewerks Hoppe in Olsberg wurde der erste Schritt für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses des Löschzuges Bigge-Olsberg getan.

Nach dem Brand des um 1970 erbauten Gerätehauses im Sommer 2021 war zunächst bei den Verantwortlichen der Feuerwehr und auch im Olsberger Rathaus guter Rat teuer. Was ist zu tun? Neu bauen oder das alte Gerätehaus komplett sanieren. Dagegen sprachen jedoch erhebliche Defizite, die ein Gutachter bereits vor dem Brand aufgrund Feuerwehr-Bedarfsplans festgestellt hatte. Besonders der benötige Platzbedarf für Gebäude, fehlender Parkraum und sonst benötigten Flächen nicht mehr den aktuellen Richtlinien.

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Schwierige Suche nach einem geeigneten Grundstück

Nach umfangreichen Beratungen entschied sich die Stadt Olsberg als Bauherr für einen Neubau anderer Stelle. Doch die Suche nach einem geeigneten Grundstück von der erforderlichen Mindestgröße von rund 5.000 Quadratmetern und dazu noch zentral gelegen, stellte sich als mehr als problematisch heraus. Ein Platz an der Peripherie oder in einem Gewerbegebiet, wenn überhaupt im Angebot kam also nicht in Frage, da die möglicherweise zu weiten Anfahrtswege im Ernstfall zu viel Zeit Anspruch nahmen.

Das Feuerwehrgerätehaus in Olsberg war nach dem Brand nicht mehr nutzbar
Das Feuerwehrgerätehaus in Olsberg war nach dem Brand nicht mehr nutzbar © Joachim Aue

Eigentlich kam nur das Gelände des Sägewerks und der Zimmerei Franz Hoppe in der Ramecke, schräg gegenüber des alten Feuerwehrgerätehauses, in Frage. Diese Gewerbefläche war im Besitz von Susanne Freisen, einer Enkelin des Firmengründers und Tochter von Paul Hoppe (besser als „Hoppen-Paul“ bekannt), deren Ehemann Jürgen Freisen die Firmenleitung schon vor dem Tod seines Schwiegervaters übernommen hatte. Nach dem Abriss einer Lagerhalle an der Bahnstrecke Bestwig-Winterberg, in der zuletzt ein Autohändler seine Fahrzeuge untergestellt hatte, wurde das Areal bis auf das zum Lager umfunktionierten alten Sägewerksgebäude mit dem angebauten Spänebunker kaum genutzt. Lediglich bei Großveranstaltungen in der benachbarten Konzerthalle wurden hier Parkmöglichkeiten angeboten.

Verhandlungen über Kauf mit Eigentümerin Susanne Freisen über den Kaufpreis

Nach einigen Verhandlungsrunden wurde sich die Stadt Olsberg schließlich der Eigentümerin Susanne Freisen über den Kaufpreis des mehr als 6.000 qm großen Grundstücks einig und dem Bau das Feuerwehrgerätehauses des Löschzuges Bigge-Olsberg steht nach dem Abriss von Lagerhalle und Spänebunker durch das Abbruchunternehmen Bastian Becker aus Korbach nichts mehr im Wege.

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Das Sägewerk wurde im Jahre 1923 von Franz Hoppe in Wiggeringhausen, an der Kreisstraße zwischen Gevelinghausen und Elpe, gegründet. 1961 siedelte das Unternehmen ins damals neu ausgewiesene Gewerbegebiet in der Olsberger Ramecke um und wurde dort bereits von Paul Hoppe geführt. 2001 wurde der Betrieb des Sägewerks, in den in Spitzenzeiten 25 Mitarbeiter arbeiteten, eingestellt und das Inventar nach Russland veräußert. Währenddessen hatte man sich auf der gegenüber liegenden Straßenseite unter der Leitung von Jürgen Freisen, dem Ehemann der Inhaberin auf den Holzbau, insbesondere den Bau von Holzhäusern spezialisiert. Dieser Bereich wurde vor einigen Jahren von Thomas Göddecke, einem früheren Mitarbeiter übernommen und weitergeführt.

Wie seitens der Stadt Olsberg mitgeteilt wurde, nehmen die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus inzwischen Fahrt auf. Es seien inzwischen Arbeitsgruppen mit sachkundigen Mitgliedern aus Rat und Verwaltung und natürlich auch des Löschzuges gebildet worden, damit möglichst bald in der Ramecke der erste Spatenstich erfolgen kann, so der Pressesprecher der Stadt, Jörg Fröhling.