Brilon. Veränderung in der Briloner Kneipenszene: Die Ratsschänke ist geschlossen, der Bexkeller wiedereröffnet. Das sind die Pläne des neuen Betreibers.
Der Bexkeller hat einen neuen Betreiber. Kandi Jeyagopal und seine Verlobte Khaldieh van Hommelen betreiben eigentlich das Labyrinth in Brilon – und wagen sich jetzt an eine neue Herausforderung. „Es wäre einfach zu traurig, wenn es in Brilon irgendwann gar keine Kneipe mehr geben würde“, sagt Kandi Jeyagopal. Der Betreiberwechsel im Bexkeller ist nämlich nicht die einzige Veränderung in der Partyszene Brilons, denn seit der Party mit „Ingo the Flamingo“ am Kirmeswochenende hat auch die Ratsschänke in Brilon zu – Betreiber Jan Mittmann hat Brilon den Rücken gekehrt und die beliebte Kneipe geschlossen. Als dann auch Pascal Pohl öffentlich macht, einen Nachfolger für den Bexkeller zu suchen, sieht es für die Partyszene in Brilon vorerst nicht gut aus. Mit Kandi Jeyagopal und Khaldieh van Hommelen soll es jedenfalls im Bexkeller nahtlos so weitergehen, wie es zuvor gelaufen ist.
Bexkeller soll auch weiterhin für junge Menschen da sein
Die beiden Briloner hoffen darauf, dass sie weiterhin jüngere Gäste begrüßen können – sie wollen also an dem Konzept nicht viel ändern. „Wir versuchen, ein bis zweimal im Monat eine Mottoparty zu veranstalten und wir wollen die Bierbörse wieder ins Leben rufen“, sagt Kandi Jeyagopal. Die Bierbörse ist eine Börse, in der sich die Preise für verschiedene Biersorten am Abend ändern – je nachdem wie die Nachfrage der Gäste sich entwickelt. Es sei mittlerweile normal, dass Gäste in den Kneipen richtige Events oder Veranstaltungen erwarten. „Drüben im Labyrinth haben wir natürlich unsere Stammgäste, ich hoffe aber darauf, auch hier wieder viele Gäste begrüßen zu dürfen.“
Es wird ein spannendes Jahr für das Paar. Ihre Hochzeit steht an, die Familie erweitert sich – und die globalen Krisen machen das Betreiben einer Kneipe nicht gerade planbar. Schon Pascal Pohl, ehemaliger Bexkeller-Betreiber, hatte wegen der Inflation und der steigenden Preise aufgehört. Gegenüber der WP hatte er erklärt: Die Preise für Energie steigen und die Krombacher Brauerei habe für 2023 schon eine Preiserhöhung angekündigt. „Ich habe mich dagegen entschieden, dieses Jahr noch die Preise zu erhöhen, obwohl ich das im Sommer schon hätte tun sollen. Für ein 0,2er Bier müsste ich im nächsten Jahr 50 Cent zusätzlich verlangen.“ Pohl hatte auch die Not seiner Gäste im Blick. „Der ein oder andere wird sich schon überlegen, ob er sich hier ein Bier gönnt oder es sich zu Hause mit einem billigen Kasten aus dem Supermarkt gemütlich macht.“ Außerdem war Pohl davon ausgegangen, dass viele jüngere Menschen weniger die örtlichen Kneipen besuchen. „Die fahren zum Teil lieber ein oder zweimal im Monat nach Willingen zum Feiern und lassen da richtig Geld.“
Krise ist allgegenwertig: „Wir mögen Herausforderungen“
Kandi Jeyagopal geht nicht blauäugig in die Zukunft. Auch ihm sei bewusst, dass man nicht genau wisse, was die Zukunft bringe. „Natürlich merken wir, dass auch mal weniger Gäste kommen und wir wissen auch nicht, wie sich die Inflation in Zukunft entwickeln wird. Aber wir mögen es, Herausforderungen anzunehmen und freuen uns darauf, hier loszulegen“, sagt er. Mehr als drei Jahre Erfahrung bringt er als Betreiber des Labyrinth mit, zuvor hat lange als Kellner gearbeitet. „Es wäre einfach zu traurig, wenn nach und nach alle Kneipen hier aussterben würden“, sagt er.
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Auch der Verpächter, Wolfgang Waschk, freut sich über die Zukunft der Kneipe. „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt weitergehen kann.“
Los geht es ab Freitag, 6. Januar, ab 19 Uhr. Dann öffnet der Bexkeller immer donnerstags, freitags und samstags ab 19 Uhr für Gäste – Open End. Während der Bundesliga wird der Bexkeller samstags und sonntags schon um 14.30 Uhr geöffnet – sonntags allerdings nur für Spiele von Borussia Dortmund und dem FC Bayern.