Brilon. Vor wenigen Monaten übernahm Pächter Pascal Pohl (22) den Bexkeller in Brilon. Am Jahresende hört er auf.„Ich hätte mich eher geärgert“, sagt er.

Pascal Pohl ist erst seit Anfang des Jahres Pächter der Briloner Kneipe Bexkeller. Doch zum 31. Dezember 2022 ist für ihn schon wieder Schluss. „Mir war klar, dass ich das nicht mein ganzes Leben mache“, sagt der 22-Jährige. „Vielleicht war ich aber etwas blauäugig.“ Dass er so schnell wieder aufhört, damit habe er nicht gerechnet. „Ich mache den Job echt gerne, der Bexkeller ist ein gemütlicher Laden. Und ich hatte hier auch nie Probleme mit Gästen oder Schlägereien.“

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Die gegenwärtige Situation lässt ihn jedoch „etwas schwarz sehen“. Die Preise für Energie steigen und die Krombacher Brauerei habe für 2023 schon eine Preiserhöhung angekündigt. „Ich habe mich dagegen entschieden, dieses Jahr noch die Preise zu erhöhen, obwohl ich das im Sommer schon hätte tun sollen. Für ein 0,2er Bier müsste ich im nächsten Jahr 50 Cent zusätzlich verlangen.“ Außerdem wisse niemand, wie es mit Corona weitergeht, auch wenn sich im Moment niemand für die hohen Inzidenzen interessiere.

Kneipen in der Krise mit Problemen

Pohl sieht auch die Not seiner Gäste. „Der ein oder andere wird sich schon überlegen, ob er sich hier ein Bier gönnt oder es sich zu Hause mit einem billigen Kasten aus dem Supermarkt gemütlich macht.“ Außerdem geht Pohl davon aus, dass viele jüngere Menschen weniger die örtlichen Kneipen besuchen. „Die fahren zum Teil lieber ein oder zweimal im Monat nach Willingen zum Feiern und lassen da richtig Geld.“

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Trotz allem ist Pohl froh, es als Wirt vom Bexkeller gewagt zu haben. „Ich hätte mich eher geärgert, wenn ich es nicht gemacht hätte.“ Jetzt hofft er mit seinem Verpächter, dem Briloner Getränkehändler Wolfgang Waschk, dass es mit einem neuen Pächter weitergeht.

Wer den Bexkeller pachten möchte, kann sich bei dem Verpächter Wolfgang Waschk melden (0170/2377017)